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Sternenfaust - 025 - Im Palast des verlorenen Wissens

Sternenfaust - 025 - Im Palast des verlorenen Wissens

Titel: Sternenfaust - 025 - Im Palast des verlorenen Wissens
Autoren: Alfred Bekker
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Der J’ebeem-Reiter hob die Hand und grüßte die Menge. Er trug einen purpurroten gepanzerten Anzug. An der Seite befand sich ein Futteral, in dem eine Man’dshar genannte Handfeuerwaffe steckte, die mit großer Wucht Gummigeschosse abfeuerte. Die Wucht war dabei so groß, dass die Projektile einen ungeschützten Kämpfer sofort getötet hätten. Durch den Schutzanzug lief der Sauroiden-Reiter nun lediglich Gefahr, aus dem Sattel gerissen und aus etwa sechs bis sieben Meter Höhe zu Boden geworfen zu werden.
    Ein Fanfarenstoß ertönte, und der Gegner des roten Reiters kam auf seinem fauchenden Sauroiden in die Arena geprescht.
    Die Farbe seines Anzugs war blau. Er hatte das Helmvisier bereits geschlossen und schwenkte den Man’dshar in der linken Hand. Damit demonstrierte er gleichzeitig Kampfbereitschaft und Lässigkeit, denn schließlich musste er seinen Sauroiden nun lediglich mit einer Hand zügeln.
    Ein durchsichtige Kuppel hüllte den Kampfplatz wie eine Käseglocke ein. Sie diente dem Schutz des Publikums vor den Mand’shar-Projektilen.
    Beide Gegner prallten regelrecht aufeinander.
    Die Sauroiden waren kaum zu halten. Sie schnappten mit den gewaltigen, von mehreren Zahnreihen gefüllten Mäulern nach dem gegnerischen Tier.
    Die vergleichsweise schwächlich wirkenden, aber durch ihre Krallen ebenfalls recht gefährlichen Arme versuchten, den Hals des Gegners aufzuschlitzen, und die vier bis fünf Meter langen Schwänze wurden wie Peitschen eingesetzt. Zum Glück saßen die Reiter zu hoch, um von ihnen getroffen werden zu können, denn einen derartigen Schlag hätte trotz Schutzanzug keiner von ihnen überlebt.
    Die Mand’shar-Pistolen wurden eingesetzt.
    Eine der Gummikugeln zischte dicht am Kopf des roten Kämpfers vorbei, prallte gegen den Zuschauerschild und wurde von dort als tückischer Querschläger weitergeschickt, bevor sie schließlich dicht neben dem Kampfgeschehen in den Boden einschlug.
    Ein Loch entstand, das mindestens armtief tief war und an den Bau eines assanoanischen Feuermaulwurfs erinnerte.
    Die beiden Kämpfer rissen an den Zügeln ihrer Reittiere. Der Sauroide des blauen Kämpfers brüllte auf, als ihn ein Gummiprojektil mitten zwischen den beiden rudernden Stummelarmen traf.
    Der Sauroide schwankte und drohte niederzustürzen.
    Der rote Kämpfer setzte einen zweiten Schuss hinterher. Er versuchte gar nicht erst, den blauen Mann zu treffen. Die Trefferwahrscheinlichkeit war angesichts der Unruhe, die beide Sauroiden erfasst hatte, mehr als gering.
    Stattdessen zielte er erneut auf den nicht zu verfehlenden, sehr massigen Körper des gegnerischen Reittiers, das nun endlich zu Boden ging.
    Der Reiter war gezwungen abzuspringen und sich schleunigst davonzumachen, denn der Sauroide wälzte sich durch den Staub und hätte seinen Reiter andernfalls unter sich zermalmt.
    Das Publikum jubelte.
    Der Kampf, dessen Ziel es war, den Gegner – gleichgültig mit welchen Mitteln – aus dem Sattel seines Sauroiden zu befördern, war beendet.
    Der rote Kämpfer reckte die Hand mit seiner Mand’shar-Pistole triumphierend in die Höhe.
    Langsam beruhigte sich auch sein Reittier, das ein paar böse Wunden an der Seite abbekommen hatte. Die dolchartigen Klauen des gegnerischen Tiers hatten es dort empfindlich getroffen.
    Das violettfarbene Blut rann zwischen den hinunterhängenden Hautlappen hervor und tropfte zu Boden.
    Der rote Kämpfer lenkte sein Tier in Richtung der Tribüne. Dort, wo Zary Namsor aus dem Haus Rasan mit seinen Ehrengästen Platz genommen hatte.
    Zary Namsor war der neue Fürstgouverneur des Planeten Assano, der ihm vor kurzem erst als offizielles Lehen vom regierenden Erbtriumvirat des J’ebeem-Reiches überantwortet worden war.
    Einige Monate schon regierte das Haus Rasan in Gestalt von Zary Namsor den Planeten Assano, der zusammen mit 13 anderen Planeten einen gelben Stern mit dem Namen Assanos Feuer umkreiste.
    Das Erbtriumvirat auf der Zentralwelt Ebeem hatte Zary Namsor mit diesem Lehen betraut, nachdem der vorhergehende Fürstgouverneur Palkran Disor aus dem Haus Mantola in Ungnade gefallen war.
    Das Triumvirat hatte ihm Verschwörung gegen das Reich von Ebeem vorgeworfen. Zusammen mit einer Reihe anderer Adeliger sollte Disor einen Plan zum Sturz des Erbtriumvirats entwickelt haben.
    Die anderen angeblichen Verschwörer waren vom Geheimdienst Temuran inzwischen gefangen genommen oder ermordet worden. Lediglich Disor und einem Großteil seiner Verwandtschaft war die
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