Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0182 - Mord ist kein Geschäftsbetrieb

0182 - Mord ist kein Geschäftsbetrieb

Titel: 0182 - Mord ist kein Geschäftsbetrieb
Autoren: Mord ist kein Geschäftsbetrieb
Vom Netzwerk:
drückte auf den Klingelknopf.
    Unmittelbar nach dem Läuten hörte ich die hastigen Schritte einer Frau, die Tür flog auf, eine schlanke Frauengestalt tauchte vor mir auf. Sie streckte die Arme aus und rief leise: »Oh, John, ich freue mich, dass…«
    Blitzschnell schlug ich einen Arm um ihre Hüfte, presste die rechte Hand auf ihren Mund, hob sie hoch und trug sie mit drei schnellen Schritten in den Flur hinein. Die Tür schmetterte ich mit dem Absatz ins Schloss.
    »Es geschieht Ihnen nichts!«, zischte ich. »Aber seien Sie ganz ruhig!«
    Ich sah ihr direkt in die großen, schreckerfüllten Augen, und ich las darin, dass sie mich entweder überhaupt nicht verstand oder mir nicht glaubte. Sie begann, verzweifelt zu zappeln, den Kopf zu drehen, um die Hand auf ihrem Mund abzuschütteln.
    »Um alles in der Welt«, flüsterte ich beschwörend. »Ich bin G-man, FBI-Beamter, verstehen Sie doch! Nehmen Sie Vernunft an. Es geht um Leben und Tod!«
    Der Ausdruck ihrer Augen veränderte sich. Gleichzeitig hielt sie ihren Körper still.
    Ich ließ sie, gewissermaßen probeweise, los. Sie schrie nicht. Vor Erregung ging ihr Atem stoßweise.
    »Was… wollen… Sie?«, keuchte sie.
    »Keine Zeit, es Ihnen zu erklären. Sie müssen mir glauben. Haben Sie eine Waffe, eine Pistole?«
    »Nein!«
    »Verdammt! Wo ist das Telefon?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Kein Telefon im Haus!«
    »Gehen Sie in den Keller! Rühren Sie sich nicht, was immer im Haus geschieht. Beeilen Sie sich! Ich darf keine Zeit verlieren.«
    Ich drängte sie zu der Tür unter dem Aufgang der Innentreppe. Zögernd betrat sie die ersten Stufen der Treppe.
    »Machen Sie kein Licht!«, beschwor ich und schmetterte die Tür ins Schloss.
    Es war schon zu viel Zeit vergangen. Allein das konnte Sulley und Grool misstrauisch machen.
    Ich galoppierte in das Wohnzimmer, löschte das Licht, schaltete es wieder ein und danach aus, wie es vereinbart war. Dann huschte ich zur Tür.
    Die Straße war leer. Ich spähte durch den Türspalt. Etwa vier Minuten vergingen, bis ich ein Motorengeräusch hörte. Zwei Scheinwerferlichter schoben sich in mein Blickfeld. Wenig später rollte der Chevrolet in langsamem Tempo vor das Haus. Die Seitentür flog auf, Floy Grool trabte auf das Haus zu.
    Ich fluchte innerlich. Ich hatte gehofft, dass beide kommen würden und dass ich in einem plötzlichen Angriff mit beiden hätte fertig werden können.
    Ich trat einen Schritt zurück, öffnete aber gleichzeitig weit die Tür. Ich hörte Grools Atem. Sein breiter Schatten zeichnete sich gegen den Nachthimmel ab.
    »He!«, rief er leise.
    Ich hob den Arm, die Faust fest um den Totschläger geklammert. Ich konnte nicht erkennen, ob der Gangster seine Pistole in der Hand hielt, aber es war auch gleichgültig. Ich hatte keine Wahl mehr, und ich setzte alles auf eine Karte.
    Floy Grool war ein stumpfer Bursche, aber er besaß die Instinkte eines Tieres. Ich sah, dass der Schatten vor mir eine Bewegung machte, als wolle er zurückweichen.
    Ich ließ den Arm niedersausen. Ich hatte die Entfernung richtig eingeschätzt, und ich traf Grools Kopf.
    Der Mann brach zusammen. Ich griff zu und es gelang mir, ihn aufzufangen. Unter seinem Gewicht ging ich in die Knie und ließ den reglosen Körper langsam auf den Boden gleiten.
    Mit fliegenden Händen tastete ich ihn ab. Meine Finger fühlten den harten Griff der Waffe, die er im Halfter trug. Ich zog die Kanone heraus, tastete sie ab, fand den Sicherungshebel und legte ihn um.
    Mit zwei lautlosen Sätzen war ich an der Tür. In dem Mercury rührte sich nichts. Sulley schien nichts von dem Schicksal seines Kameraden gemerkt zu haben.
    ***
    Ich ging auf die Veranda hinaus und dann die Treppe, hinunter. In das Innere des Mercury konnte ich nicht blicken, und ich wusste nicht, ob Sulley jetzt seine Pistole in die Hand nahm, denn es war nicht programmgemäß, dass ich allein aus dem Haus kam. Nach dem Programm mussten Grool und ich gemeinsam herauskommen, das Mädchen zwischen uns tragend. Ich hoffte, Sulley würde mich dennoch nahe genug an den Wagen heranlassen, um…
    Ein bellender Pistolenschuss belehrte mich eines Besseren. Hank Sulley fragte nicht nach der Ursache der Programmänderung, er schoss. Eine Daumenbreite pfiff die Kugel an meinem Kopf vorbei.
    Gleichzeitig heulte der Motor des Mercury auf.
    Ich stürzte vor, direkt auf den Wagen zu, gegen die blitzende Pistole an. Wahrscheinlich war es diese Tollkühnheit, die mir das Leben rettete. Sulley
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher