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0182 - Mord ist kein Geschäftsbetrieb

0182 - Mord ist kein Geschäftsbetrieb

Titel: 0182 - Mord ist kein Geschäftsbetrieb
Autoren: Mord ist kein Geschäftsbetrieb
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Vorbau. Man kann sie einfach nicht voneinander unterscheiden, schon gar nicht in der Dunkelheit. Darum musst du auch sorgfältig zählen, denn für dich ist nur das siebente Haus auf der rechten Seite interessant.« Er grinste. »Wäre eigentlich ein prächtiger Witz, wenn du in das falsche Haus gerietest. - Na, lieber nicht, Chester würde uns den Kopf abreißen. - Also merke dir genau. Das siebente Haus auf der rechten Seite. In diesem Haus wohnt zurzeit nur ein junges Mädchen.«
    Er machte eine kleine Pause, bevor er hinzusetzte: »Dieses Mädchen ist deine Aufgabe.«
    »Was soll mit ihr geschehen?«, fragte ich und fühlte, dass mir die Kehle eng wurde.
    Floy Grool, der bisher stur geradeaus gesehen hatte, drehte sich um, schüttelte den Kopf und brummte: »Er ist einfach zu dämlich.«
    Hank Sulley machte eine bezeichnende Bewegung mit der flachen Hand um seinen Hals.
    Ich schluckte alles herunter, was in mir hochstieg und ausbrechen wollte.
    »Du musst mir die Einzelheiten genauer erklären« sagte ich. »Vergiss nicht, dass ich in dem Geschäft neu bin.«
    »Ganz einfach. Du gehst in das Haus und erledigst sie, und zwar garantiert lautlos.«
    »Wie komme ich in das Haus?«
    »Durch die Tür! Du drückst auf den Klingelknopf, die Dame wird dir öffnen. Sie erwartet nämlich Besuch.«
    Wieder flackerte das Grinsen über sein Gesicht.
    »Natürlich erwartet sie nicht dich als Besuch, aber die Uhrzeit ist genau verabredet. Sie wird nicht eine Sekunde lang zögern, zu öffnen. Sie freut sich nämlich auf den Besuch, den sie erwartet.«
    Bei diesen Worten brach Grool in ein schallendes Gelächter aus. Er lachte lange und konnte sich gar nicht beruhigen, bis sein Kumpan ihn grob anstieß und anpfiff: »Shut up! Ich weiß wahrhaftig nicht, was du so lustig findest.«
    Grool kicherte immer noch.
    »Ich wette, der Mann, den sie erwartet, hat uns dafür bezahlt.«
    »Es geht uns nichts an, wer bezahlt«, antwortete Sulley, »wir haben es nur zu erledigen, und weil es eine kinderleichte Sache ist, schien sie Chester gerade für dich und deinen Start richtig zu sein.«
    Ich schluckte, aber dann fragte ich: »Und womit?«
    Sulley nahm aus der Seitentasche einen kurzen Totschläger und eine Schlinge aus einem dünnen, aber festen Nylonseil. Er gab mir beides.
    »Sieh zu, dass sie nicht schreit! Links und rechts wohnen Leute, und wenn sie einen einzigen Ton von sich gibt, platzt die Sache.«
    Ich steckte die Nylonschlinge in die Tasche und nahm den Totschläger fest in die Hand. Ich war entschlossen, es jetzt zu versuchen. Ein Totschläger ist eine recht klägliche Waffe gegen zwei pistolenbewaffnete Gangster, aber wenn ich ihn schnell und überraschend gebrauchte, konnte es gelingen. Ich drehte mich, um mit dem rechten Arm bessere Bewegungsfreiheit zu haben, als der Teufel genau in diesem Augenblick Grool die Idee eingab, auszusteigen. Er war außer Reichweite, bevor ich handeln konnte.
    »Sobald du sie erledigt hast«, fuhr Sulley fort, »gibst du uns ein Zeichen. Es genügt, wenn du das Licht zweimal an und ausknipst. Floy wird sich so stellen, dass er es sehen kann. Wir fahren dann mit dem Wagen vor und packen sie hinein. Das muss sehr schnell gehen. Wir dürfen nicht dabei beobachtet werden.«
    »Warum fahren wir nicht gleich mit dem Wagen bis vor ihre Tür? Wahrscheinlich erwartet sie doch, dass auch ihr Besuch mit einem Auto kommt.«
    Sulley schüttelte den Kopf. »Chester hat es so befohlen, und wir halten uns immer ganz genau an Chesters Befehle. Geh jetzt. Du kommst ohnedies schon zu spät.«
    Er schob sich eine neue Zigarette zwischen dje Lippen. »Umso mehr freut sie sich, wenn es doch noch an ihrer Tür klingelt.«
    Ich verließ den Chevrolet. Floy Grool sah ich als einen dunklen Schatten auf der anderen Straßenseite. Ich ging geradeaus und kam nach hundert Yards an das erste Haus. Die Straße war nur spärlich beleuchtet. Ich ging langsam vorwärts und zählte die Häuser auf der rechten Seite. Vor dem siebenten blieb ich stehen. Das Haus hatte einen kleinen Vorgarten. Hinter einem Fenster im Parterre brannte Licht. Ich steckte den Totschläger, den ich bisher in der Hand behalten hatte, in die Tasche, denn ich musste die Hände frei halben, wenn ich meinen Plan ausführen wollte. Es ließ sich nicht machen, ohne das Mädchen zu erschrecken, aber ich hoffte, sie würde es überstehen.
    Ich ging durch den kleinen Vorgarten, stieg die wenigen Stufen zur Veranda hoch, holte vor der Tür noch einmal tief Luft und
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