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0182 - Mord ist kein Geschäftsbetrieb

0182 - Mord ist kein Geschäftsbetrieb

Titel: 0182 - Mord ist kein Geschäftsbetrieb
Autoren: Mord ist kein Geschäftsbetrieb
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dafür bezahlen wollte, wenn er bereit war, einen Verwandten des Mannes zu beseitigen. Callhoun war zu feige, um das Verbrechen zu begehen, aber der Gedanke ließ ihn nicht mehr los.
    Unter dem Namen Walt Trayer machte er sich an Chester Ground heran. Ground fand für ihn die richtigen Leute, die zu jedem Verbrechen bereit waren: Hank Sulley und Floy Grool. Von diesem Augenblick an spielte Callhoun eine Doppelrolle. Als Fess Callhoun, den alle Welt kannte, machte er sich an die zahllosen dunklen Existenzen der Stadt heran und nannte ihnen eine Deckadresse, an die man nur zu schreiben brauchte, wenn man einen Mord in Auftrag geben wollte. Den Vermittlern würden hohe Provisionen gezahlt.
    Wenn ein solcher Auftrag einging, dann setzte er sich als Walt Trayer telefonisch mit den Auftraggebern in Verbindung, gab ihnen an, was sie zu tun hatten, ließ Geld und Bilder der Opfer an die Deckadresse, meistens postlagernd, schicken und reichte die Unterlagen an Ground weiter, der zusammen mit Sulley, Grool und später auch Paul Every die Verbrechen ausführte. Sal Woodman sorgte für die Beseitigung der Leichen.
    Paul Every, der später als die anderen in die Bande aufgenommen wurde, war, was niemand, auch nicht Chester Ground, wusste, Fess Callhouns engster Vertrauter. Er wusste, dass Callhoun und Trayer ein und dieselbe Person waren.
    Er hatte Ground zu überwachen und ihn nötigenfalls zu beseitigen, wenn durch ihn eine Gefahr drohte. Aus diesem Grund hatte Every sofort geschossen, als er Ground und mich ohne die anderen sah. Wahrscheinlich hatte ihm Callhoun ohnedies die Aufgabe zugedacht, zu einem bestimmten Zeitpunkt, die Mitwisser aus dem Weg zu räumen. Every konnte auf diese Frage keine Antwort mehr geben. Phils Kugel hatte ihn getötet.
    Von Anfang an war es Callhouns Absicht gewesen, die Leute, die Morde bei ihm bestellt hatten, eines Tages zu erpressen. An den Summen, die für die Ausführung der Tat gezahlt wurden, verdiente er selbst wenig. Sein großes Geschäft sollten die Erpressungen sein. Als er feststellte, dass Brown ihm diese Idee gestohlen hatte, verurteilte er ihn und seine gesamte Gang zum Tod.
    Inzwischen aber war meine Bekanntschaft mit Callhoun zustande gekommen. Callhoun hielt mich geeignet für seine Mord-Gang. Das war der Grund, warum ich nicht mit den anderen in der Windung Street zusammengeschossen wurde, als Every das große Aufräumen durchführte.
    Während der ganzen Zeit, in der er die Mord-Gang leitete, änderte Fess Callhoun nicht seinen Lebensstil. Er begi ng weiter kleine Verbrechen. Er ließ sich verurteilen und einsperren. Während solcher Zeiten ruhte das finstere Geschäft. Auch dass er von Zeit zu Zeit verschwand, kümmerte niemand. Wahrscheinlich nahmen die meisten der Leute, die ihn kannten, an, dass er wieder einmal gefasst worden sei. Die Villa in der Greenwich Street, die er gepachtet hatte, benutzte er als Hauptquartier.
    Seine Tarnung war glänzender als jede andere. Niemand vermutete in dem kleinen Ganoven Fess Callhoun den großen Mordgangster Walt Trayer.
    ***
    Es war eine makabre Bilanz, die das FBI ziehen musste, als es die ganze Folge der Callhoun-Taten aufdeckte. In allen Stadtteilen San Franciscos und in einigen anderen Städten des Landes hämmerten in den nächsten Tagen die Fäuste von Polizisten an die Türen angeblich ehrenwerter Bürger und verhafteten Männer und Frauen wegen Anstiftung zum Mord.
    Sal Woodman nannte die Orte, an denen er die Körper der Unglücklichen hatte verschwinden lassen. Spaten wurden angesetzt, Bagger durchkämmten die Flüsse und Teiche der Umgebung, nicht immer mit Erfolg.
    Das Schwurgericht sprach die gleiche Strafe über Fess Callhoun, Chester Ground, Hank Sulley und Floy Grool aus, und sie wurden am gleichen Tag hingerichtet. Sal Woodman retteten die Ärzte. Eine Irrenanstalt schloss ihre Pforten hinter ihm für den Rest seines Lebens.
    ENDE
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