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0174 - Lupinas Todfeind

0174 - Lupinas Todfeind

Titel: 0174 - Lupinas Todfeind
Autoren: Jason Dark
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Mir war Lupinas Reaktionsschnelligkeit bekannt. Sie hätte dem Wurfgeschoß zu leicht ausweichen können, das wollte ich auf keinen Fall.
    Sie kam tatsächlich.
    Einen Schritt, dann den nächsten.
    Da hörte ich Sukos Warnschrei. »Vorsicht, John, hinter dir!«
    ***
    Der Chinese war an der Treppe stehengeblieben und hatte sich sogar noch mehr zurückgezogen, weil er so von der Dunkelheit besser geschützt wurde.
    Auch ihm war aufgefallen, daß sich die beiden Geschwister aus dem Staub gemacht hatten. Sie mußten in einem Teil des Hofes stecken, der nicht einsehbar war.
    Das paßte Suko nicht.
    Er beobachtete mich. Allerdings nur auf den ersten Metern, dann glitt sein Blick wieder ab. Links hatten die übrigen Werwölfe gestanden, dort mußten sie noch lauern.
    Der Chinese glaubte auch, eine Bewegung auszumachen, war jedoch nicht sicher.
    Er stand wie ein Denkmal. Seine Augen brannten vom langen Starren in die Dunkelheit.
    Ja, da war jemand.
    Ein Schatten, der sich schemenhaft von der Dunkelheit abhob, näherte sich den beiden ungleichen Gegnern. Dieser Schatten bewegte sich lautlos, und Suko glaubte seinen Augen nicht zu trauen. Das war kein Wolf mehr, sondern ein Mensch!
    Tatsächlich, er hatte sich nicht getäuscht. Für einen Moment war Suko irritiert. Mit einem erneuten Gegner hätte er nicht gerechnet, bis ihm einfiel, daß es auch ein Zurückverwandelter gewesen sein könnte.
    Der Mann hielt etwas in der Hand.
    Jetzt blieb er stehen, hob beide Arme, stützte den rechten mit dem linken ab, so daß Suko den Gegenstand erkennen konnte.
    Eine Waffe!
    Und die Mündung war auf John Sinclairs Rücken gerichtet, der voll im Mondlicht stand.
    Da schrie Suko die Warnung.
    Im gleichen Augenblick drückte der andere ab!
    ***
    Am Klang erkannte ich die Beretta. Doch da befand ich mich bereits in der Luft und hechtete zu Boden. Ich rechnete mit einem Einschlag und spürte, wie etwas über meinen Nacken strich. Genau dort, wo der Hemdkragen aufhörte.
    Es brannte feurig. Ich merkte, daß Blut aus der Wunde quoll und vom Hemdkragen aufgesaugt wurde. Dann prallte ich zu Boden rollte mich jedoch über die Schulter ab, so daß ich nicht die Übersicht verlor.
    Ein zweiter Schuß peitschte.
    Das war mein Glück.
    Lupina hatte sich auf mich stürzen wollen. Durch die zweite Silberkugel allerdings war sie zurückgehalten worden, denn das Geschoß pfiff nur haarscharf an ihrer Brust vorbei, und dicht neben meiner Schulter stieß es in den Boden.
    Ich wälzte mich herum.
    Für einen Moment hatte ich freie Sicht und glaubte Suko zu erkennen, der mit einem Mann, wahrscheinlich dem Schützen, rang.
    Ich konzentrierte mich wieder auf Lupina.
    Sie war zur Seite gezuckt und stand gebückt da, als würde sie die dritte Kugel erwarten.
    Als dies nicht eintrat, wandte sie sich wieder um.
    Ich kam soeben hoch. Stoßbereit hielt ich den Dolch und sprang auf die Königin der Wölfe zu.
    Da vernahm ich die Schreie.
    Für den Bruchteil einer Sekunde wurde ich abgelenkt, schaute an Lupinas Schulter vorbei und erkannte zwei Gestalten, die sich aus der Deckung der im Hof stehenden Wagen lösten. Blondes Haar flatterte. Die eine war Jane Collins, den Mann kannte ich nicht, aber er schwang etwas über den Kopf, das aussah wie eine Axt.
    Dann prallte ich mit Lupina zusammen…
    ***
    Suko hatte nichts mehr auf seinem Platz gehalten. Ob John getroffen worden war, wußte er nicht, und er konnte auch den zweiten Schuß nicht verhindern, doch zu einem dritten ließ er den Kerl nicht mehr kommen.
    Ein Faustschlag riß den Schützen von den Beinen. Der fiel hin und gurgelte auf.
    Suko hechtete auf ihn zu, kassierte einen Tritt und kam aus dem Rhythmus. Dem anderen gelang es deshalb, auf die Füße zu kommen. Und er verwandelte sich. Noch in der Bewegung wurde er wieder zum Werwolf.
    Suko hieb ihm die Faust unter die Achselhöhle. Der rechte Arm des Kerls flog hoch, wie von selbst rutschte ihm die Beretta mit den Silberkugeln aus den Fingern.
    Suko trat sie weg, hechtete selbst hinterher, bekam sie zu fassen und rollte sich auf den Rücken.
    Der Werwolf stieß ein schauriges Gebrüll aus. Und er stürzte sich auf Suko. Sein Maul hatte er aufgerissen, die Reißzähne waren gefletscht, dem Chinesen blieb nur noch eine Möglichkeit.
    Er schoß.
    Zweimal drückte er ab. Und beide Silberkugeln drangen in die breite Brust der Bestie.
    Die Aufschläge stießen ihn zurück. Hoch warf er seine Arme. Er schleuderte seinen Körper herum und riß den Kopf in den Nacken,
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