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0174 - Lupinas Todfeind

0174 - Lupinas Todfeind

Titel: 0174 - Lupinas Todfeind
Autoren: Jason Dark
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laß uns beginnen!« rief Lupina und setzte sich langsam in Bewegung.
    Der Kampf fing an!
    ***
    Davon ahnten Jane Collins und der Pfarrer George Frambon nichts, als sie durch die Dunkelheit fuhren. Zum Glück war der Pfarrer ortskundig, er kannte den Weg.
    Jane saß neben ihm. Die Waffe, die silberne Axt, hatten sie auf den Rücksitz gelegt. Und die Detektivin umklammerte mit beiden Händen das Kreuz.
    Immer öfter warf sie einen Blick aus dem Fenster und dann hoch zum Himmel.
    »Was ist?« fragte der Pfarrer.
    »Mir gefällt der Mond nicht.«
    Da nickte der Geistliche. »Ja. Vollmond. Klar und scharf zu sehen. Das ist die Zeit der Bestien.«
    »Genau.«
    Dann schwiegen sie wieder. Jeder hing seinen Gedanken nach, obwohl sich beide um das gleiche Thema drehten. Konnten sie es schaffen, die Werwölfe zu vernichten? Reichten die silberne Axt und das Kreuz für eine Übermacht?
    Jane wußte es nicht. Zudem dachte sie noch an John Sinclair, von dem sie ebenfalls keine Spur entdeckt hatte. Wo mochte er stecken?
    Hatte er gegen die Bestien gekämpft oder war er nicht dazu gekommen?
    Als sie die Baumgruppe passierten, wo noch der R 4 stand, löschte der Pfarrer die Scheinwerfer. »Ich möchte nicht, daß man unsere Ankunft zu früh bemerkt.«
    Damit war Jane einverstanden.
    Sie fuhren noch etwa hundert Meter weiter, als der Pfarrer abbremste.
    Der Wagen rollte aus.
    »Den Rest des Weges werden wir leise und möglichst schleichend zurücklegen!« flüsterte er.
    Damit sprach er Jane Collins aus dem Herzen.
    Der Pfarrer steckte seinen Kopf noch einmal zurück in den Wagen und holte die Axt hervor. Er hielt sie hoch. Die Schneide wurde vom Mondstrahl getroffen und blitzte für einen winzigen Moment hell auf. Jane und dem Pfarrer kam es wie ein Zeichen vor.
    »Wir werden siegen«, sagte der Geistliche mit fester Stimme. »Es darf nichts anderes geben. Das Böse kann nicht triumphieren.« Er schaute Jane dabei an und las in ihren Augen absolute Zustimmung.
    Sie gingen.
    Der Pfarrer machte den Anfang. Seine Schritte waren raumgreifend, und während er ein Bein vor das andere setzte, murmelte er Gebete. Die Axt hielt er in der rechten Hand. Jane erkannte, daß seine Fingerknöchel scharf und hart hervortraten. Das Gesicht des Pfarrers schien aus Stein zu sein. Kein Muskel regte sich darin. Die Lippen bildeten einen dünnen Strich.
    Meter für Meter legten sie zurück. Niemand sprach ein Wort. Die beiden Menschen hingen allein ihren Gedanken nach.
    Jane hoffte und zitterte, daß sie nicht zu spät kommen würden.
    Sie hatten sich schon sehr beeilt. Es war auch keine Zeit mehr gewesen, die Nachbarn des Pfarrers oder andere Helfer zu alarmieren.
    Es kam auf Minuten an.
    Plötzlich blieb der Pfarrer stehen. Er wandte sich zu Jane um und raunte: »Hören Sie nichts?«
    »Nein, nur den Wind.«
    »Ich glaubte, Schreie gehört zu haben.«
    »Gehen wir weiter.«
    Nach etwa zehn Metern blieb der Pfarrer abermals stehen. Und jetzt vernahm es auch Jane Collins. Tierische Laute drangen an ihre Ohren. Kreischen und Fauchen. Wild, ungezügelt und unkontrolliert.
    »Großer Gott, was ist das?« hauchte der Pfarrer.
    »Die Wölfe!« wisperte Jane und spürte die Gänsehaut, die über ihren Rücken rann.
    »Ja«, sagte der Pfarrer, »das sind sie.« Er griff nach Janes Arm.
    »Kommen Sie, wir dürfen jetzt keine Zeit mehr verlieren.«
    Die beiden beeilten sich, erreichten ihr Ziel und warfen sich zu Boden.
    Sie hatten freie Sicht auf den Burghof, wo der helle Mond eine gespenstische, gleichzeitig auch faszinierende Szene beleuchtete. Sie erlebten den Kampf zweier Bestien!
    ***
    Beide waren sie vorsichtig und nicht ungestüm, wie man es eigentlich hätte erwarten können. Sie kannten sich gut und wußten genau, was sie voneinander zu halten hatten.
    Vor allen Dingen machte Lupina nicht den Fehler, ihre Gegnerin zu unterschätzen. Sie hielt sich sogar noch stärker zurück als ihre Herausforderin.
    Die Bestien umkreisten sich.
    Nur ihr Hecheln und das Tappen der Füße auf der Erde war zu hören.
    Marcel und seine Schwester schauten zu. Sie standen wie unter Strom, so sehr hielt sie die Spannung gepackt.
    Wer würde siegen?
    Da griff Silva ein. Sie sprang aus dem Stand und schlug mit den Pranken zu, um ihre Gegnerin hart zu treffen. Lupina wich geschickt aus, so daß dieser Angriff verpuffte.
    Silva lachte. »Du bist ja schnell, Lupina. Gratuliere.«
    »Für dich immer.«
    Beide hatten sich für die gleiche Kampftechnik entschieden. Sie waren hoch
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