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016 - Das Dämonenauge

016 - Das Dämonenauge

Titel: 016 - Das Dämonenauge
Autoren: Dämonenkiller
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I. nachdenklich. »Das ist allerdings recht seltsam. Gab es schon früher solche Vorfälle bei Transplantationen?«
    »Niemals. Wir haben die Transplantation erfolgreich abgeschlossen und den Patienten ins Zimmer 150 gebracht. Kurz vor neunzehn Uhr kam es zum nächsten Vorfall. Calbot fing plötzlich zu toben an. Dabei hatte er so viele Betäubungsmittel in sich, daß ein Elefant ruhig geschlafen hätte. Aber er tobte und schrie. Er wolle nicht verbrennen, schrie er, und daß er nicht sterben wolle. Schließlich beruhigte er sich und schlief ein. Etwas später erwachte er erneut und sagte nur einen Namen: Dorian Hunter.«
    Coco hatte die Augen halb geschlossen.
    »Haben Sie eine Erklärung für diese Vorfälle, Doktor?« fragte der O. I.
    »Nein«, sagte Harvey und drückte seine Zigarette aus. »Möglicherweise starke Alpträume.«
    »Das glaube ich nicht«, sagte Coco fast unhörbar.
    »Was soll es dann sein?« fragte Harvey verärgert.
    Sullivan warf Coco einen strengen Blick zu. »Können wir den Patienten sprechen?«
    »Nein«, sagte Harvey entschieden.
    »Wir müssen mit ihm sprechen«, sagte Coco entschlossen und stand auf. »Wenn es sein muß, warte ich so lange, bis es möglich ist.« Sie wechselte mit dem Arzt einen bösen Blick.
    »Ihr Dickkopf wird Ihnen nichts nützen. Ich bin der Arzt. Und ich sage, daß …«
    »Bitte! Glauben Sie mir, es ist äußerst dringend, daß ich mit Calbot spreche.« Ihr Lächeln konnte Berge versetzen.
    Harvey knabberte an den Lippen, stand auf und griff nach dem Telefon. »Wie geht es Calbot?« fragte er in die Muschel. Er hörte einige Zeit zu. Schließlich sagte er: »Gut. Sollte er aufwachen, dann geben Sie mir sofort Bescheid.« Er legte den Hörer auf und sah Coco an. »Zufrieden?«
    »Danke. Sie sind sehr freundlich.«

    Sie mußten mehr als zwei Stunden warten, bis Harvey endlich den Anruf bekam, daß Calbot bei Bewußtsein sei und sprechen könne.
    Coco und der O. I. schlüpften in lange weiße Umhänge und setzten sich sterile Hauben und Gesichtsmasken auf, dann erst durften sie das Krankenzimmer betreten.
    Calbot lag auf dem Rücken. Sein Gesicht war weiß. Die Nasenschläuche waren entfernt worden. Er öffnete die Augen und starrte die vermummten Gestalten an. Seine Erinnerung war zurückgekehrt. Er wußte, wo er sich befand, und war glücklich, daß er jetzt ohne Anstrengung atmen konnte. Nur seine Brust schmerzte. Coco setzte sich ans Bett und studierte Calbots Gesicht. Sein Blick flackerte. Er blinzelte unentwegt.
    »Wie fühlen Sie sich?«
    »Danke«, sagte Calbot leise. »Ich kann wieder atmen, und das ist herrlich.«
    Coco nickte. »Während der Operation haben Sie einen Namen erwähnt.«
    »Einen Namen?«
    »Ja. Sie sagten, daß Sie Dorian Hunter suchen müßten.«
    »Dorian Hunter?« Er schloß die Augen. Die Erinnerung an die unheimlichen Geschehnisse in einer fremdartigen Welt, die er für das Totenreich gehalten hatte, kehrten zurück. Die Menschen waren schwarz gewesen und hatten eine seltsame Sprache gesprochen, aber es war wohl nichts anderes als ein Traum gewesen. Andererseits war ihm alles so real vorgekommen.
    »Kennen Sie Dorian Hunter, Mr. Calbot?«
    »Ich glaube schon«, sagte er unsicher, »aber ich bin mir nicht sicher. Alles vermischt sich. Ich war in einem Land, weit weg. Es war exotisch.«
    »Und dort haben Sie Hunter kennengelernt? Können Sie ihn mir beschreiben?«
    Calbot nickte und schloß die Augen. »Er ist groß«, sagte er langsam, fast zögernd. »Mindestens ein Meter neunzig. Sein Haar ist dicht. Schwarz. Er trägt einen Schnurrbart, dessen Spitzen nach unten gezwirbelt sind.«
    Coco blickte den O. I. an. Die Beschreibung stimmte. »War Hunter allein?«
    »Er war in Begleitung. Ein anderer Mann war bei ihm. Ich glaube, er hieß Parker. Und eine junge Frau. Sie war sehr hübsch und nannte sich Vali.«
    »Erzählen Sie!« drängt Coco.

    Zuerst hörte George Calbot das Trommeln. Es schien aus unendlicher Ferne zu kommen; dumpf, gleichmäßig, primitiv und monoton. Es wurde immer lauter und eindringlicher. Er erinnerte sich wieder an den Operationssaal, die Ärzte und Krankenschwestern in den weißen Kitteln, den durchdringenden Geruch, seine Angst und die Schmerzen. Er versuchte die Augen zu öffnen, was ihm aber nicht gelang. Hysterisches Geschrei und das rhythmische Stampfen nackter Füße vermischten sich mit dem Lärm der Trommeln. Er hatte Angst. Die Operation ist mißlungen , schoß es ihm durch den Kopf. Er war in Irland
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