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016 - Das Dämonenauge

016 - Das Dämonenauge

Titel: 016 - Das Dämonenauge
Autoren: Dämonenkiller
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Augenblicken würde sich entscheiden, ob seine Vermutung richtig gewesen war.
    Ein lautes Krachen zerriß die Stille, und Hunter öffnete die Augen. Ein armdicker Blitz zuckte über den Himmel und raste zu Boden. Doch er traf nicht Hunter, sondern Vali. Ihr Körper wurde in grelles Licht getaucht, ihre Haare fingen zu brennen an, ihr schönes Gesicht und ihr aufreizender Körper verkohlten innerhalb weniger Sekunden. Ein Häufchen Asche war alles, was von ihr übrigblieb.
    Asmodi war zu Boden gefallen. Er krümmte und wand sich. Mit dem Tod seiner Gefährtin erlosch auch sein Leben. Noch einmal versuchte er aufzustehen, doch seine Kräfte reichten nicht dazu aus. Hilflos wie eine Schildkröte lag er auf dem Rücken; die Beine und Arme ruderten durch die Luft. Allmählich wurden seine Bewegungen langsamer. Das glühendrote Auge verblaßte. Sein Körper zuckte noch einmal, dann blieb er reglos liegen.
    Seine Gestalt veränderte sich. Ein schwächliches Männchen lag vor Hunter. Ein kleiner Mann mit einem viel zu großen, kahlen Kopf. Das Gesicht war faltig und der Leib ausgemergelt. Die Haut warf Blasen, und das Fleisch löste sich auf. Eine halbe Minute später lag ein Skelett vor dem Dämonenkiller, das zu Staub zerfiel.

    Ein starker Wind war aufgekommen, der Valis und Asmodis Asche in alle Himmelsrichtungen zerstreute. Die Schwarzen hatten die Flucht ergriffen.
    »Asmodi ist tot«, sagte der Dämonenkiller.
    Olivaro kam langsam näher.
    »Schneiden Sie die Fesseln durch!« forderte Dorian ihn auf.
    »Wie haben Sie das geschafft, Hunter?«
    Der Dämonenkiller rieb seine Beine und Handgelenke. Seine Finger zitterten, als er sich eine Zigarette anzündete. Er inhalierte den Rauch tief und sprang hin und her. Nach einiger Zeit verschwand das steife Gefühl aus seinen Gliedern.
    »Wir wurden von der Jorubina gefangengenommen«, berichtete er. »Sie hat Vali verhext. Sie befand sich in Trance und merkte nicht, was um sie herum vorging. Ein Farbiger schnitt ihr eine Haarsträhne und einige Fingernagelstücke ab und ließ etwas Blut darübertropfen. Er steckte die Reliquien in einen kleinen Lederbeutel, den ich später unbemerkt an mich nehmen konnte. Vali hatte keine Ahnung davon. Uns gelang die Flucht, und da merkte ich, daß sie mich verzaubern wollte. Ich ging auf ihr Spiel ein. Sie schnitt mir Haare und Fingernägel ab. Ich ahnte, was sie damit bezweckte, denn ich weiß ganz gut über Voodoo Bescheid. Sie hat das Säckchen versteckt. Da tauchten Asmodis Leute auf, und ich wollte kein Risiko eingehen. Ich habe die Lederbeutel vertauscht. Vali hat davon nichts bemerkt.«
    »So war das also«, sagte Olivaro.
    »Ohne Ihre Warnungen wäre es nicht dazu gekommen. Dann wäre ich jetzt tot.«
    »Ich bin Ihnen sehr zu Dank verpflichtet«, sagte Olivaro. »Sie haben Asmodi getötet, und ich kann nun seinen Platz einnehmen. Ich bin der neue Fürst der Finsternis, das neue Oberhaupt der Schwarzen Familie. Als Magus VII. werde ich die Schwarze Familie zu nie gekannter Macht führen.«
    »Aber ich dachte, daß Sie …«
    »Ich sagte Ihnen schon mehrmals, Hunter, daß Sie ein Narr sind. Sie haben mir einmal geholfen, ebenso wie ich Ihnen. Wir können Freunde bleiben, aber nur, wenn Sie in Zukunft die Hände von der Schwarzen Familie lassen und sich ein anderes, weniger gefährliches Betätigungsfeld suchen.«
    »Ich habe sie falsch eingeschätzt!« sagte der Dämonenkiller. »Ich habe Ihnen vertraut, aber Sie sind um nichts besser als Asmodi!«
    »Sie können mich nicht beleidigen«, sagte Olivaro. »Überlegen Sie sich mein Angebot. Entweder bleiben wir Freunde – oder ich werde Sie töten. Ich kenne Ihre Schwächen. Mir können Sie nicht entkommen. Denken Sie in Ruhe darüber nach. Ich verschwinde jetzt. Ich habe viel zu erledigen.«
    Olivaro verbeugte sich spöttisch, dann löste er sich in Luft auf.
    Der Dämonenkiller starrte in die Flammen. Durch Olivaros Verrat war er wieder um eine Erfahrung reicher. In Zukunft würde er niemandem mehr trauen. Er warf die Zigarette zu Boden und ging zur Hütte, in der Parker gefangen war, der keine Ahnung von den tatsächlichen Ereignissen hatte und sie vielleicht auch nie erfahren würde.
    Hunters Kampf gegen die Dämonen würde weitergehen. Er dachte nicht eine Sekunde daran, Olivaros Angebot anzunehmen. Er hatte geschafft, was er sich vorgenommen hatte. Seine unheimlichen Brüder waren tot, und es war ihm gelungen, das Oberhaupt der Schwarzen Familie zu töten.
    Olivaro wollte Asmodis
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