Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
016 - Das Dämonenauge

016 - Das Dämonenauge

Titel: 016 - Das Dämonenauge
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
Flammen waren gelöscht worden.
    »Das war knapp«, keuchte Jeff Parker und wandte sich schaudernd ab. Er spürte, wie seine Magennerven zu rebellieren begannen. »Wir sind kaum zwei Stunden hier, und schon wieder passieren unerklärliche Dinge. Der Kerl hätte uns alle töten können. Du aber hüllst dich einfach in Schweigen! Ich will endlich wissen, was gespielt wird!«
    Hunter legte eine Hand auf Parkers Schulter. Gemeinsam gingen sie zum Haus zurück. »Tut mir leid, Jeff. Ich kann es dir nicht erzählen.«
    »Hat es etwas mit Vali zu tun?«
    Hunter nickte.
    Einer der Schwarzen, den Parker verpflichtet hatte, kam ihnen entgegen. Dorian nutzte die Gelegenheit, um das Thema zu wechseln, und fragte: »Ist jemand ernsthaft verletzt worden, Dembu?«
    Der Mann schüttelte den Kopf. »Ich habe den Zombie erkannt«, sagte er leise. »Es war Edoux. Er ist vor einigen Tagen gestorben. Seine Leiche wurde gestern geraubt.« Dembus Englisch war überraschend gut.
    »Glauben Sie an Voodoo?«
    Dembu nickte.
    Dorian wußte über Voodoo Bescheid. Er hatte einige Berichte von Forschern gelesen, die behauptet hatten, daß es tatsächlich gelungen sei, Tote zum Leben zu erwecken. Er hatte diese Berichte skeptisch aufgenommen, da er dem primitiven Zauberer nicht diese Fähigkeiten zutraute, aber es war durchaus denkbar, daß irgendein Mitglied der Schwarzen Familie, das über gewaltige magische Kräfte verfügte, dahintersteckte.
    »Ich glaube, ich weiß, wer Edoux in einen Zombie verwandelt hat«, sagte Dembu fast unhörbar. Er blickte sich rasch um, dann beugte er sich zu Hunter vor und sagte leise: »Loa Marassa. Er ist der mächtigste Papa-loa der Insel. Er verfügt über unglaubliche Kräfte. Er vollbringt Wunder, und viele Leute beten ihn als neuen Gott an … Ich will Ihnen helfen, Sir.«
    Hunters Mißtrauen erwachte. »Wie soll das vonstatten gehen?«
    »Ich werde Ihnen erklären, weshalb ich Ihnen helfen will. Es ist wegen der Loa Valiora.«
    Hunter runzelte die Stirn. Er wußte, was Loa bedeutete; es hieß Heilige oder Heiliger .
    »In meiner Familie verehren wir besonders die Loa Valiora«, erzählte Dembu weiter. »Wir haben ein Bild von ihr zu Hause. Und die Frau, die bei Ihnen ist, Mr. Hunter, sieht wie ihre Zwillingsschwester aus. Und auch sie heißt Valiora.«
    Hunter nickte nachdenklich. Vali war vor mehr als zweihundert Jahren von Haiti verschwunden. Möglicherweise wurde sie seit ihrem Verschwinden unter den Einwohnern als Heilige verehrt.
    »Hier sind Sie nicht mehr sicher«, sagte Dembu. »Sie müssen fort von hier.«
    Jeff Parker schüttelte unentwegt den Kopf. Das Gespräch zwischen Hunter und Dembu kam ihm unwirklich vor. Bis jetzt war Voodoo nichts anderes als eine Touristenattraktion für ihn gewesen; daß mehr dahinterstecken konnte, hatte er nicht geglaubt.
    »Und wo sollen wir Ihrer Meinung nach hingehen?«
    »In mein Dorf.«
    »Warum sind wir hier nicht sicher?« schaltete sich Parker ein.
    »Der Loa Marassa könnte jederzeit wieder einen Toten erwecken«, raunte Dembu.
    »Der kann uns aber auch in Ihrem Dorf aufspüren.«
    »Ich werde mir Ihren Vorschlag überlegen«, sagte Hunter. »Ich werde mit Vali darüber sprechen.«
    Dembu verbeugte sich.
    »Schaffen Sie die Leiche fort!« sagte Parker, und Dembu nickte.
    Sie traten ins Haus. Vali saß im Wohnzimmer. Sie wandte ihnen den Rücken zu.
    »Laß uns allein, Jeff«, bat Hunter.
    Parker wollte eine unwillige Antwort geben, überlegte es sich aber, hob die Schultern und verzog das Gesicht. Er ärgerte sich, daß er sich von Hunter hatte überreden lassen, nach Haiti zu fahren. Wütend verließ er das Zimmer und schlug die Tür hinter sich zu.
    Vali wandte den Kopf. Sie kam Hunter verändert vor. Seit ihrer Ankunft auf Haiti war sie schweigsam geworden. Sie schien völlig abwesend zu sein. Als sie das Flugzeug verlassen hatte, war sie für wenige Minuten fröhlich wie ein kleines Mädchen gewesen, doch als sie Port-au-Prince erreichten, hatte sich ihre Freude gelegt. Mit großen Augen hatte sie die Veränderungen registriert. Vor zweihundert Jahren war die Stadt noch ein winziges Dorf gewesen.
    Hunter setzte sich neben sie. Sie trug ein dunkelrotes Kleid, das ihr Haar und die dunklen Augen wunderbar zur Geltung brachte. Die Hände hatte sie im Schoß verschränkt. Gleichgültig blickte sie Hunter an.
    »Vielleicht kannst du mir eine Erklärung für das Auftauchen des Zombie geben, Vali?«
    »Keine Ahnung«, sagte sie leise. »Sicherlich steckt Asmodi
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher