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016 - Das Dämonenauge

016 - Das Dämonenauge

Titel: 016 - Das Dämonenauge
Autoren: Dämonenkiller
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Familie hatten sein Vertrauen in die Inquisitionsabteilung des Secret Service erschüttert. Er hatte sich abgesetzt, ohne Coco oder Sullivan über seine Pläne in Kenntnis zu setzen.
    Sullivan blickte auf die Uhr. Es war kurz nach zweiundzwanzig Uhr. Der Portier verstellte ihnen der Weg.
    »Wir sind angemeldet – bei Dr. Harvey.«
    Der Portier nickte. »Dr. Harvey erwartet Sie. Erster Stock, Zimmer 145.«
    Sie stiegen die breite Treppe hoch, die in den ersten Stock führte. Es war ruhig. Eine Krankenschwester kam ihnen entgegen und zeigte ihnen den Weg.
    »Ich fürchte, daß wir umsonst gekommen sind«, sagte Coco. »Ich kann mir nicht vorstellen, was dieser George Calbot mit Dorian zu tun haben soll.«
    »Ich auch nicht, wenn ich ehrlich sein soll«, sagte Sullivan, der als Observator Inquisitor der Inquisitionsabteilung vorstand. »Aber wir müssen jedem Hinweis nachgehen. Ich habe übrigens kein Verständnis dafür, daß Hunter sich nicht meldet. Er muß doch wissen, daß er rehabilitiert ist.«
    Coco schwieg. Sie hatte wenig Lust, dieses Thema mit Sullivan zu diskutieren. Sie hatten es in den vergangenen Wochen einige Male durchgesprochen.
    Der Korridor schien endlos lang zu sein. Coco verabscheute den Krankenhausgeruch, der sich schwer auf ihre Lungen legte. Endlich hatten sie die Tür erreicht, auf der in Goldbuchstaben Dr. Frank Harvey stand. Der O. I. klopfte an. Sekunden später wurde die Tür geöffnet.
    »Kommen Sie herein!« sagte Harvey.
    Trevor Sullivan kannte er schon seit einigen Jahren, Coco sah er das erstemal. Er warf ihr einen bewundernden Blick zu, den sie aber nicht beachtete.
    »Tut mir leid, daß wir Sie stören, Doktor«, sagte der O. I. »Das ist meine Mitarbeiterin, Coco Zamis.«
    Harvey nickte Coco zu und deutete auf eine Sitzgarnitur in der Ecke des kleinen Zimmers. Sie setzten sich.
    »Mir ist völlig unverständlich, was der Geheimdienst mit George Calbot zu tun hat«, sagte Harvey. »Ich muß gestehen, daß ich mehr als überrascht war, als Sie mich anriefen.«
    »Das kann ich mir denken.« Sullivan lächelte. »Erzählen Sie mir alles, was Sie über George Calbot wissen.«
    Harvey griff nach einer Karteikarte. »Calbot ist fünfzig Jahre alt. Bis vor zwei Jahren war er Dockarbeiter. Er mußte seine Arbeit aufgeben, da er einen Herzfehler hatte. Bei der Untersuchung ergab sich, daß er an geschädigten Herzkranzgefäßen, Nierenversagen, Lungenstauungen und beginnender Wassersucht litt. Ich untersuchte ihn vor einigen Wochen selbst. Der Befund der Angiokardiogramme war erschreckend. Der größte Teil des rechten Herzkammermuskels war zerstört, das Herz riesenhaft vergrößert und in der Funktion eingeschränkt. Es pumpte nur noch drei Liter Blut pro Minute. Normal sind etwa fünfzehn Liter. Ich könnte Ihnen noch eine Reihe von anderen Gebrechen aufzählen. Nur eine Herztransplantation war möglich. Wir schickten Calbot nach Hause. Er wurde bald darauf ohnmächtig und zu uns eingeliefert. Es sah ziemlich böse aus. Überraschenderweise erholte er sich nach einigen Tagen, doch uns war allen klar, es konnte sich nur um eine vorübergehende Besserung handeln. Calbot war rettungslos verloren.
    Schließlich willigte er ein, daß wir eine Herztransplantation durchführen durften. Heute war es soweit. Wir setzten ihm das Herz eines jungen Mannes ein, der am Morgen bei einem Autounfall ums Leben kam.«
    »Erzählen Sie weiter«, sagte Sullivan, als Harvey schwieg.
    Der Arzt sah müde aus. Sein jungenhaftes Gesicht war bleich, und die blauen Augen schimmerten trübe. Er strich sich langsam mit der rechten Hand über das kurzgeschnittene, blonde Haar. Dann steckte er sich eine Zigarette an. »Kurz nach fünfzehn Uhr begannen wir mit der Operation. Alles verlief ganz normal. Ich hatte eben Lungenarterie und Aorta durchtrennt und schob einen Katheder in die Koronar-Gefäße, da kam es zu einem ungewöhnlichen Vorfall. Calbot war betäubt, doch plötzlich öffnete er die Augen und begann zu schreien. Es waren nur zwei Sätze: Hört mit dem Trommeln auf! und Ich muß Dorian Hunter suchen . Dann schloß er die Augen wieder, und wir konnten mit der Transplantation fortfahren. Plötzlich ging das Licht aus. Die Notaggregate schalteten sich ein. Wir konnten später nicht feststellen, wie es zu dem Stromausfall gekommen war. Es war nur der Operationssaal davon betroffen gewesen. Calbots Hirntätigkeit kam für acht Sekunden zum Stillstand. Für diese Zeit war er klinisch tot.«
    »Hm«, machte der O.
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