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Gefühltes Wissen

Gefühltes Wissen

Titel: Gefühltes Wissen
Autoren: Horst Evers
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Vorwort
    Liebe Leserin, lieber Leser!
    Zur einfacheren Handhabung dieses Buches möchte ich ein paar kurze Erläuterungen mittels dieses Vorworts vorausschicken.
    «Gefühltes Wissen» ist keinesfalls ein Ratgeber oder eine wissenschaftliche Studie. Es ist eine Sammlung. Eine Sammlung von Geschichten aus den Jahren 2002 bis 2005. Oder auch eine Sammlung von gefühltem Wissen.
    Die technischen Errungenschaften dieser Zeit ermöglichen uns innerhalb von Sekunden den Zugang zu einer unfassbaren Menge von Information. Tatsächlich ist diese Masse an Information so dermaßen unüberschaubar, dass es gar nicht mehr möglich ist, sich auch nur zu einem einzigen Teilthema wirklich komplett und umfassend zu informieren.
    Es geht immer nur noch darum, sich einen groben Überblick zu verschaffen, eine grundsätzliche Ahnung, eben genau so viel, bis man das Gefühl hat, man würde da jetzt etwas wissen.
    Aber dieses Gefühl, etwas zu wissen, ist zumeist nicht von Dauer. In dem Moment, wo doch nochmal weitere Information hinzukommt, kann die schnell verwirren, und plötzlich steht man da hilflos wie zuvor.
    Ein Beispiel aus dem Alltag: Angenommen, man hat ein Auto. Ein Auto, das ganz wunderbar und zuverlässig fährt, man ist sehr glücklich damit. Bis zu dem Moment, wo einmal ein Fachmann draufguckt, ob auch wirklich alles in Ordnung ist. Und dieser Fachmann wird sehr schnell feststellen, dass gar nichts in Ordnung ist.
    Dieses Beispiel lässt sich ohne Weiteres aufs Leben übertragen. Man kann also gesund und froh durchs Leben gehen, aber letztendlich nur, weil einem die nötige Fachkenntnis fehlte, um zu wissen, wie furchtbar das alles ist.
    Genau diese Fachkenntnis zu vermeiden ist eine der großen Herausforderungen dieser Zeit. Wissen also nur bis zu dem Punkt anzuhäufen, wo man das Gefühl hat, jetzt wüsste man etwas - und dann aber auch sofort aufzuhören. Das jedoch ist gar nicht so einfach.
    Dieses Buch soll nur unterstützen. Es erzählt viele kleine, einzelne eigenständige Geschichten - aufgeteilt in die 5 Kernbereiche des gefühlten Wissens:
    «Wissenschaft, Forschung und anderer Aberglaube» - die technischen Anforderungen unserer Zeit
     «Was der kluge Hausmann weiß» - die Herausforderungen des Haushalts
    «Wissen ist überall» - die Weisheiten und Lebensgewohnheiten fremder Völker und Kulturen
    «Virtuelles Wissen» - eigentlich eingebildetes Wissen, aber auch nichtangewandtes Wissen 
    «Selbst gemachtes Wissen» - Erfahrungsschätze
    Natürlich hilft einem das alles zusammen auch nicht weiter, aber man steht etwas besser.

    Doch lesen Sie bitte selbst.

Prolog
Ein herrlicher Tag (Die Spinne)
    Wenn man morgens in der Küche sitzt und das Erste, was man hört, ist das leise röchelnde Schimpfen der Kaffeemaschine, wie sie verzweifelt mit letzter Kraft versucht, doch nochmal eine Kanne Kaffee fertig zu kriegen.
    «Aaaarrhhh… ich kann nicht mehr, brrrhhh… na gut, nochmal 'nen Schwung heißes Wasser, bppffff… boärrhh, wie viel is' denn noch? Ooohh… ich bin zu alt für so was… brrrhhhh………»
    Wenn man sie sich so quälen sieht, aber gleichzeitig an dem klaren, heißen Wasser in der Kanne erkennt, dass man offensichtlich vergessen hat, das Pulver in die Maschine zu füllen. All ihr Tun und Quälen also letztlich völlig sinnlos ist. Man sich gleichzeitig aber auch nicht in der Lage sieht, die zwei Schritte zur Maschine zu gehen, um diesem nutzlosen Kampf ein Ende zu bereiten.
    Und wenn man dann in die Ecke schaut. Die Ecke, in der man seit Monaten alle drei, vier Tage Spinnweben gefegt hat. Aber plötzlich sind da keine Spinnweben. Und das, obwohl man sie seit über einer Woche nicht mehr gefegt hat. Und dann sieht man ein Stückchen weiter die Spinne sitzen. Antriebslos, apathisch und desillusioniert. Weil sie einfach keine Lust mehr hat. Immer und immer wieder ein neues Netz zu spinnen. Ein neues Netz, das dann doch nur wieder weggefegt wird. Und man fragt sich: Gibt es einen traurigeren Anblick als eine verbitterte, depressive Spinne in der Küche?
    Und dann fühlt man sich dieser Spinne und der Kaffeemaschine plötzlich sehr nahe.
    Und weil man sich ihnen so nahe fühlt, wird man später einfach das heiße Wasser mit etwas Milch trinken. Und dann wird man den Besen holen, ein paar alte Spinnweben aus den Borsten zupfen und sie so gut es geht wieder in der Ecke drapieren, um die Spinne ein wenig aufzumuntern.
    Und plötzlich lächelt man, weil man auf einmal spürt, da ist doch jemand, dem man
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