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0157 - Die Rechnung - eiskalt serviert

0157 - Die Rechnung - eiskalt serviert

Titel: 0157 - Die Rechnung - eiskalt serviert
Autoren: eiskalt serviert
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möge schnell kommen, es sei ihr sehr schlecht. Ich beeilte mich und fand sie halb ohnmächtig vor. Da rief ich den Arzt.« Er zuckte mit den Schultern.
    Die Sache kam mir seltsam vor. Vorsichtshalber schloss ich die Tür von innen und steckte den Schlüssel ein. Dann ließ ich ihn die Hände hochnehmen und überzeugte mich davon, dass er keine Waffe bei sich hatte. Dann erst machte ich mich an die Durchsuchung der Wohnung.
    Im Kleiderschrank war ein Mantel, der unzweifelhaft Myra gehörte und der auf dem Kragenaufschlag und an der Vorderseite Blutflecken auf wies.
    »Sie erzählten mir doch soeben, Myra Schwarz sei hier im Haus gegen die Schrankecke gefallen«, forschte ich. »Diese Flecken beweisen aber, dass die sich die Verletzung irgendwo unterwegs zugezogen hat.«
    »Darüber kann ich Ihnen nichts sagen. Ich weiß nur, was Myra mir erklärte.«
    Ich hatte den bestimmten Eindruck, dass der Kerl mich belog. Sein unsteter Blick bewies mir das.
    »Ich überlege mir, warum Miss Schwarz gerade Sie rief, als sie krank war. Hat sie denn keine Freundin?«
    »Das kann ich Ihnen nicht sagen.«
    »Hören Sie mal, mein Lieber, solche Scherze können Sie mir nicht machen.« Langsam platzte mir der Kragen. »Einerseits tun sie, als hätten Sie das Mädchen kaum gekannt, und dann behaupten Sie, sie habe Sie zu Hilfe gerufen, als sie krank war. Das können Sie mir nicht weismachen. Ich bin der Ansicht, dass Sie beide viel enger befreundet waren, als sie zugeben. Ich glaube auch nichts von dem P^ill gegen den Schrank, und ich bin der Überzeugung, dass Sie die Wahrheit wissen. Miss Schwarz war am Sonntagmorgen in einen Verkehrsunf all verwickelt. Sie saß in einem Wagen, der an der 72ten Straße einen Mann überfuhr, wobei der Führer flüchtete. Dabei schlug sie mit der Stirn gegen die Windschutzscheibe und erlitt nicht nur eine Platzwunde, sondern auch eine Gehirnerschütterung, an der sie letzten Endes gestorben ist. Ich weiß ganz bestimmt, dass ich Ihnen damit nichts Neues verrate. Ich glaube Ihnen Ihren ganzen Schwindel nicht. Ich glaube Ihnen auch nicht, dass Sie nur gelegentlich zu Besuch hier waren. Sie hatten von einem Dritten den Auftrag, sich um Myra zu kümmern, bis sie wieder gesund war, und Sie taten das auch. Das Mädchen war viel zu krank, als dass sie drei Tage lang hätte allein bleiben können. Ich rate Ihnen dringend, die Wahrheit zu sagen. Vor allem will ich wissen, auf wessen Veranlassung Sie sich um Myra kümmerten.«
    Der Bursche wurde abwechselnd rot und bleich, aber er schwieg.
    »Wie heißen Sie und wo wohnen Sie?«, frage ich ihn.
    »Ich bin Gabor Rakosi und wohne in Hubert Street 23 bei Mrs. Karak.«
    »Soll ich mich dort erkundigen, seit wann Sie nicht mehr zu Hause waren?«, fragte ich drohend. »Oder wollen Sie jetzt endlich auspacken?«
    »Ich habe mich doch nur um Myra gekümmert, weil sie mir Leid tat. Ich bin bestimmt unschuldig.« Er weinte fast.
    »Unschuldig ist ein dehnbarer Begriff. Sie wissen genau, dass Sie jemanden decken, der an der schweren Verwundung des Mannes, den er überfahren hat, und auch an Myras Tod die Schuld trägt. Diese Handlungsweise ist strafbar. Sie wissen das ganz genau. Entweder Sie sagen mir jetzt die Wahrheit oder ich nehme Sie mit. Ein paar Nächte im Untersuchungsgefängnis werden Sie schon weich machen.«
    »Ich bitte Sie, ich flehe Sie an, lassen Sie mich in Frieden«, bettelte er. »Ich kann nichts sagen, ich darf nichts sagen. Ich… Ich…« Jetzt begann der Kerl tatsächlich zu heulen.
    Er legte den Kopf auf die Arme und flennte wie ein altes Weib.
    Ich verlor die Geduld.
    »Los«, fuhr ich ihn an, »stehen Sie auf und ziehen Ihren Mantel an und setzen Sie sich den Hut auf.«
    »Wo wollen Sie mich denn hinbringen?«, jammerte er.
    »Zum FBI. Da wird mit Burschen Ihrer Sorte kurzer Prozess gemacht.«
    Noch hoffte ich, dass er unter dem Einfluss dieser Drohung den Mund aufmachte, aber ich irrte mich. Wortlos schlüpfte er in den Mantel und nahm seinen Hut.
    Ich schloss die Tür auf und prallte zurück. Drei Männer standen in der Diele, und es hätte der Pistolen, die sie in den Händen hielten, gar nicht bedurft, um mir zu sagen, was sie waren. Gangster reinsten Wassers.
    Unwillkürlich zuckte meine Hand nach der Smith & Wesson unter meiner linken Achsel, aber ich erreichte sie nicht.
    »Nimm die Hände hoch, Sonny«, fauchte einer der Burschen mit dem Gesicht einer Bulldogge.
    Es blieb mir nichts übrig, als zu gehorchen. Er drückte mir seinen Revolver
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