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0157 - Die Rechnung - eiskalt serviert

0157 - Die Rechnung - eiskalt serviert

Titel: 0157 - Die Rechnung - eiskalt serviert
Autoren: eiskalt serviert
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Macht euch also auf die Beine. Ich würde mich weiter nicht darum kümmern, wenn Kennel nicht auch uns schon manchmal einen wertvollen Tipp gegeben hätte.«
    »Okay«, sagten wir beide wie aus einem Mund und beeilten uns.
    Die Redaktion war in der 41ten Straße, nicht weit vom Times Square. Als wir ankamen, fuhr gerade der Unfallwagen ab. Da der Paternoster außer Betrieb war, keuchten wir die sieben Treppen hinauf und trafen als Ersten auf Lieutenant Doug Meyer vom Unfallkommando. Wir kannten Meyer schon lange und gut. Er war ein tüchtiger und wendiger Beamter, aber leider schon fünf Jahre bei demselben Verein. Wenn man 365 Tage lang alle paar Stunden einen mehr oder weniger entstellten menschlichen Körper sieht, so gewöhnt man sich daran.
    Für Meyer war alles Routine. Er nahm den Tatbestand auf, ließ den Verletzten ins Krankenhaus oder den Toten in die Morgue bringen, und damit hatte sich das. Für Komplikationen war er nicht zu haben.
    »Na, ihr beiden«, grinste er vergnügt. »Welcher Wind hat euch denn hierher geweht?«
    »Allerhöchster Auftrag«, gab ich zurück. »Wir sollten uns davon überzeugen, dass Fraud tatsächlich verunglückt ist. Kennel glaubt nicht daran.«
    »Kennel ist ein Narr«, behauptete Meyer, »der Unfall ist so klar, wie er nur sein kann. Ich habe schon mindestens zwanzig von der gleichen Sorte bearbeitet. Man müsste die Paternoster abschaffen. Dieser Fraud scheint es so eilig gehabt zu haben, dass er in eine Kabine springen wollte, die eigentlich schon nicht mehr da war. Er stolperte, schlug sich den Schädel an, und dann wurde er zwischen das Kabinendach und den Schacht geklemmt, sodass das Rückgrat gebrochen wurde. So ist es und nicht anders.«
    »Na, dann hören wir uns mal an, was Kennel zu sagen hat«, schlug Phil vor.
    In diesem Augenblick trabte ein Cop die Treppen herauf.
    »Das Hauptquartier fragt an, ob wir fertig sind«, japste er. »Verkehrsunfall in der Fight Avenue.«
    »Ja, sagten Sie durch, wir seien in fünf Minuten da. Verdammte Bande«, fluchte Meyer. »Die Kerle könnten bei diesem Rutschwetter wirklich mehr Acht geben.«
    Im nächsten Augenblick war er verschwunden. Wir gingen den Gang hinauf und durch die Tür mit der Aufschrift: »Anmeldung Editor«.
    Schon im Vorraum hörten wir Mark Kennel brüllen. Die Ausdrücke, mit denen er die City Police im Allgemeinen und Lieutenant Meyer im Besonderen belegte, hätten Stoff für mindestens zehn Beleidigungsklagen gegeben.
    »Gehen Sie nur rein«, sagte dass Mädchen hinterm Empfangsschalter. »Der Alte wartet schon auf Sie.«
    Zuerst ließen wir einen Schwall von unzusammenhängenden Schimpfworten und Beschuldigungen, die glücklicherweise nicht uns galten, auf uns nieder prasseln und warteten geduldig ab, bis Kennel sich halbwegs beruhigt hatte. Der Herausgeber des »Mystery News« war ein Mittfünfziger mit dickem Bauch, einer mächtigen Glatze und einem Seehundschnurrbart. Dabei war er unglaublich beweglich und hatte das Temperament eines Cholerikers. Im Augenblick war er rot angelaufen, von seinem geöffneten Kragen bis hinter die Ohren.
    Wir machten es uns bequem und steckten uns ein Stäbchen zwischen die Lippen. Wir warteten bis Kennel für einen Augenblick erschöpft innehielt und nach Luft schnappte. Dann meinte mein Freund:
    »Sie haben Mr. High gegenüber behauptet, Ihr Reporter sei ermordet worden. Wenn das so sein sollte, so ist jede Minute kostbar. Mit Schimpfen ist nichts getan. Sagen Sie, was Sie zu Ihrem Verdacht bewogen hat, und wir werden das nachprüfen.«
    »Entschuldigen Sie, aber ich bin außer mir, vollständig außer mir. Stellen Sie sich vor… Vor genau einer halben Stunde saß Tony hier auf dem gleichen Stuhl, auf dem Sie jetzt sitzen, und Sagte mir, er sei durch einen reinen Zufall auf ein ganz dickes Ei gestoßen. Er arbeite an einer Sache, die geeignet sei, die ganze Stadt auf den Kopf zu stellen. Er bat darum, ihm auf der Titelseite der morgigen Ausgabe drei Spalten freizuhalten. Tony war in allerbester Laune. Sie kennen ihn ja. Wenn er einer großen Sache auf der Spur war, so konnte ihn nichts halten. Er war wie ein Jagdhund, der hinter einem Hasen her ist.«
    »Machte er denn keine Andeutung, um was es ging?«, warf ich ein.
    »Nein, er wollte es nicht sagen. Ich solle mich überraschen lassen, meinte er. Dann schwirrte er ab, und eine Minuten danach passierte es.«
    »Das ist ja alles schön und gut«, meinte Phil nachdenklich, »aber es ist noch lange kein Beweis dafür, dass
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