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0157 - Die Rechnung - eiskalt serviert

0157 - Die Rechnung - eiskalt serviert

Titel: 0157 - Die Rechnung - eiskalt serviert
Autoren: eiskalt serviert
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Tony Fraud ermordet wurde. Vielleicht hatte er es wirklich so eilig, dass er einen Fehltritt tat.«
    »Tony machte keinen Fehltritt. Er benutzt diesen Paternoster seit drei Jahren. Tony war ein Akrobat. Es ist unmöglich, dass er gefallen ist. Ich kann Ihnen genau sagen, wie das zuging. Als er in die Kabine springen wollte, bekam er eins von hinten über den Schädel. Natürlich fiel er nach vorn, sodass er eingeklemmt wurde. Der Paternoster ist uralt und hat keine Sicherheitsvorkehrung. Er stoppt erst, wenn er absolut nicht mehr weiter kann.«
    »Wenn wir wenigstens wüssten, hinter was er her war«, sagte ich.
    »Wenn ich davon eine Ahnung hätte, brauchte ich sie nicht mehr«, fauchte Kennel, und dann griff er sich plötzlich an die Stirn. Er suchte in sämtlichen Rocktaschen, und dann förderte er ein dickes, schwarzes Notizbuch zu Tage.
    »Das gehört Tony. Er muss es verloren haben, als er hinstürzte. Vielleicht…« Er schlug es auf und blätterte die Seiten durch. »Sehen Sie hier. Da ist die letzte Eintragung, eine ganze Liste von Krankenhäusern, die zu drei viertel angehakt sind. Wenn Tony etwas anhakte, so heißt das, dass es erledigt war. Warten Sie… Davor…« -Er runzelte die Stirn - »Wenn ich nur verdammt wüsste, was ich daraus machen soll.«
    Wir waren beide aufgestanden, neben ihn getreten und sahen ihm über die Schulter. Tony Fraud hatte eine grässliche Schmierpfote gehabt. Für einen Uneingeweihten war es kam möglich, seine Hieroglyphen zu entziffern. Über der Liste der Hospitäler stand folgendes:
    2/72. Olds NY 695 Myra.
    Wir sahen uns an. Der dicke Mr. Kennel schüttelte ratlos den Kopf. Auf seiner Stirn standen ein paar Schweißperlen.
    »Ich habe dem Kerl tausendmal gesagt, er solle deutlicher schreiben«, schimpfte er, aber damit war nichts getan.
    Es war nicht mehr möglich, Tony Fraud nach der Bedeutung dieser Geheimschrift zu fragen, und dann war es ja auch noch gar nicht sicher, ob diese mit seinem Tod zu tun hatte. Möglicherweise redete sich Kennel nur etwas ein.
    Trotzdem interessierte mich die Sache.
    »Erlauben Sie«, sagte ich und nahm ihm das Notizbuch kurzerhand weg.
    Ich blätterte zurück. Aus der Art wie jemand seine Aufzeichnungen macht, kann man gewöhnlich eine ganze Menge schließen. Es fiel mir auf, dass Tony von Zeit zu Zeit einen energischen Querstrich gezogen hatte. Das bedeutete zweifellos, dass alles, was darüber stand zusammengehörte und danach etwas Neues kam. Zwischen seiner neuesten Notiz und der Aufzählung der Krankenhäuser war kein Strich, also stand beides wohl in Verbindung. Ich überlegte. Olds war die Abkürzung für Oldsmobile, ein Wagen also, und NY 695 konnte sehr wohl der Anfang einer Autonummer sein. Nun blieb noch 2/72 und der Name Myra.
    »Ich glaube ich hab’s«, meinte Phil. »Fraud hat an der Ecke der 2ten und 72ten Straße ein Oldsmobile gesehen, dessen Nummer er nur teilweise erkennen konnte, und der Teufel soll mich holen, wenn in diesem Olds nicht eine Frau namens Myra saß. Kennen Sie eine Myra, Mr. Kennel?«
    »Nicht das ich wüsste.«
    »Danach kommt die Aufzählung der Krankenhäuser…« überlegte ich, und da ging plötzlich eine große Bogenlampe in meinem Kopf auf. »Darf ich Ihr Telefon benutzen, Mr. Kennel?«
    Ich ließ mich mit dem Manhattan General Hospital in der Second Avenue verbinden und verlangte die Unfallstation.
    »Redaktion des ›Mystery News‹«, meldete ich mich. »Hat sich innerhalb der letzen vierundzwanzig Stunden einer unserer Reporter ein Mr. Fraud, nach einem Mädchen namens Myra erkundigt, die wahrscheinlich an der Ecke der Second Avenue und 72ten Straße einen Autounfall hatte?«
    »Einen Augenblick, ich verbinde.« Ich betete den Vers nochmals herunter, und dann sagte die Schwester:
    »Ja, es war jemand hier, aber ich weiß seinen Namen nicht mehr. Ich sagte ihm, wir dürften an Privatleute keine Auskunft geben, und im Übrigen sei bei uns am gestrigen Tag kein platinblondes Mädchen mit einer Platzwunde und Gehirnerschütterung eingeliefert worden.«
    »Er fragte also ausdrücklich danach?«
    »Ja, aber, wie gesagt, wir dürfen an Privat keinen Auskunft geben.« Damit hängte sie ein.
    Trotzdem wusste ich jetzt, dass wir auf der richtigen Fährte waren. Mein nächster Anruf galt dem Hauptquartier der City Police in der Centre Street. Glücklicherweise war Sergeant Stark von der-Verkehrsunfallabteilung am Apparat. Ich kannte Stark, und so ging ich langwierigen Erklärungen aus dem Weg.
    »Warten
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