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0157 - Die Rechnung - eiskalt serviert

0157 - Die Rechnung - eiskalt serviert

Titel: 0157 - Die Rechnung - eiskalt serviert
Autoren: eiskalt serviert
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gegen den Bauch und fischte meine Pistole heraus, die er in der Rocktasche verschwinden ließ.
    »Los Jonny. Wir haben nicht viel Zeit. Geh vor mir her und sei davon überzeugt, dass wir beim ersten Laut oder der ersten verdächtigen Bewegung kurzen Prozess mit dir machen.«
    Ich konnte nichts anders tun, als mich zähneknirschend zu fügen und auf einen Glücksfall zu hoffen. Einer der Gangster ging voraus, während die Bulldogge folgte. Er hatte seine Artillerie in die Rocktasche gesteckt, aber ich konnte sehen, dass er den Finger am Drücker hielt.
    Der dritte blieb zurück. Er war klein, schmal und zierlich. Ich sah noch, wie er den zitternden Ungarn ins Zimmer stieß und die Tür schloss. Der Aufzug war offen. Die Kerle hatten vorgesorgt. Drunten im Hausflur begegneten wir niemandem. Ich versuchte zu bummeln, aber es nutzte nichts. Gerade innerhalb der Haustür befahl die Bulldoge mir, stehenzubleiben. Der andere warf einen Blick hinaus und winkte. Die Straße war dunkel und leer. Jetzt fühlte ich wieder den Druck des Revolvers im Rücken.
    Am Bordstein hielt ein Chevrolet. Der vor mir Gehende glitt hinters Steuer, der hinter mir sagte:
    »Mach den Schlag auf und krieche hinein.«
    »Wohin wollt ihr mich bringen?«, fragte ich, nur um etwas zu sagen.
    »Ulkige Frage«, lachte er. »Spazieren fahren wollen wir.«
    Während er sich eben mich setzte und seine Waffe auf die Knie legte, kam mir erst zum Bewusstsein, in welch verzweifelter Lage ich mich befand. Der Ausdruck »Spazieren fahren« hat eine makabere Bedeutung. Wenn Gangster jemanden zu einer Spazierfahrt einladen, so kann der Betreffende damit rechnen, dass er diese nicht überlebt.
    Der Wagen zog an. In diesem Augenblick fühlte ich einen scharf en Windzug und sah, dass die Scheibe zu meiner Rechten nicht ganz geschlossen war. Sie klaffte ungefähr einen halben Inch. Während wir, so schnell wie eben noch zulässig, die siebente Avenue in Richtung der unteren Stadt herunterbrausten, überlegte ich krampfhaft, was ich tun konnte.
    Ich griff in die rechte Rocktasche und fühlte das Lederetui mit meinem Ausweis und dem goldenen FBI-Stern. Mein Wächter schien seiner Sache so sicher zu sein, dass er sich darum gar nicht kümmerte. Auch als ich eine Zigarette aus der linken Rocktasche fischte und ein Streichholz an der Fensterscheibe anstrich, sagte er nur:
    »Versuche nicht den Trick mit dem brennenden Holz. Der ist zu alt. Darauf falle ich nicht mehr herein.«
    Tatsächlich hatte ich einen Augenblick daran gedacht, ihm das Streichholz oder die Zigarette ins Gesicht zu werfen und dann sofort zuzuschlagen, aber ich konnte mir das sparen. Ich hätte entweder eine Kugel zwischen den Rippen oder den Revolver auf dem Schädel gehabt. Auf beides war ich nicht scharf, und so unterließ ich es.
    Dagegen beobachtete ich die Straße. An der 14ten bogen wir links ein. Gleich mussten wir am Union Square sein, und dort stand ein Polizist an der Kreuzung.
    Im Stillen betete ich darum, dass das rote Licht uns die Durchfahrt versperrte, aber es war nicht der Fall. Gerade als wir uns der Kreuzung näherten, flammte es grün auf. Von weitem schon sah ich den Verkehrscop, an dem wir vorbei mussten. Ich zog das Etui mit meinem Ausweis aus der Tasche und klappte es auf.
    »Verdammt! Das zieht hier wie Hechtsuppe«, schimpfte ich und griff dahin, wo der Spalt zwischen der Scheibe und dem Rahmen klaffte.
    »Behalt die Finger bei dir«, schnauzte der Gangster und stieß mir den Revolver zwischen die Rippen. Aber das Lederetui war schon draußen und fiel dem Cop genau vor die Füße.
    Gerade sah ich noch wie er sich bückte, und dann waren wir vorbei. Aber ich hatte auch den zweiten Verkehrscop gesehen, der mit seinem Motorrad daneben stand. Jetzt kam alles darauf an, wie die beiden schalteten.
    Nichts geschah. Wir kamen glatt über die Kreuzung von Fourth Avenue, und es würde nicht mehr lange dauern, bis wir im Straßengewirr des Eastend untertauchten.
    Third Avenue… Wieder sprang das Licht auf grün. Dann jedoch hörte ich Sirenengeheul und das Donnern eines schweren Motorrads. Der Verkehrscop auf der Kreuzung fuhr herum und breitete die Arme aus. Der Gangster am Steuer wollte bremsen und überlegte er sich dann doch anders.
    Wir schossen über die Kreuzung. Dann fassten uns ein paar blendende Scheinwerfer. Ich sah Rotlicht, und neben uns tauchte der Motorradcop auf. Er kam ganz dicht heran. Ich kannte den Trick. Die Burschen könnten in jedem Zirkus auftreten. Ich wusste,
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