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0156 - Myxins Entführung

0156 - Myxins Entführung

Titel: 0156 - Myxins Entführung
Autoren: Jason Dark
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damit erreichen?«
    »Ich will die Magie der Alten kennenlernen, um mit ihr, die neuere Magie zu bekämpfen.«
    Hastig schüttelte Kara den Kopf, und ihre langen Haare flogen. »Das schaffst du nie!«
    »Ich muß es schaffen.«
    »Bist du denn inzwischen im Vollbesitz deiner Kräfte?« fragte sie ein wenig spöttisch.
    »Nein.«
    »Dann wirst du es nicht erreichen.«
    »O ja, meine Liebe. Ich setze alles daran, um meine Feinde zu überlisten. Wer weiß, vielleicht erinnern sich Asmodina und ihre Schergen gar nicht an die Magie der Uralten.«
    »Das ist ein Trugschluß.«
    »Laß mich dir das Gegenteil beweisen.«
    »Bitte.«
    Myxin sah aus wie immer trug den alten Mantel, den er wohl nie auszog. Seine leicht grünliche Haut wirkte blasser als sonst. In dem schmalen Gesicht lagen die Augen tief in den Höhlen, ein Zeichen der hinter ihm liegenden Anstrengung.
    »Ich werde es also noch einmal versuchen«, sagte er mit fester Stimme und schaute Kara dabei an.
    Die lächelte. »Bitte, dabei stehe ich dir bestimmt nicht im Wege«, erwiderte sie.
    Myxin nickte. Wieder kauerte er sich zusammen und konzentrierte sich. Er dachte an das alte Atlantis, versuchte, sein früheres Leben plastisch in seine Erinnerung zurückzuholen, preßte seine schmalen Hände gegen die Schläfen, und ein regelrechtes Zittern durchlief seinen schmalen Körper.
    Kara beobachtete ihn gespannt, besorgt und auch lauernd. Es paßte ihr überhaupt nicht, daß Myxin sich jetzt schon in Dinge einmischte, die über seine Kraft gingen. Er hatte einfach noch nicht das Wissen und die Macht dazu, um schlafende Dinge zu wecken, deren Tragweite man gar nicht vorausahnen konnte, weil sie so schlimm waren. Kein menschliches Gehirn war fähig, sich das Grauen, das weit vor der Menschheit auf der Erde geweilt hatte, überhaupt vorzustellen.
    Und das versuchte Myxin.
    Kara kannte ihn lange genug. Sie hätte ihn auch nie von seinem Vorhaben abbringen können, da ging er gewissermaßen mit dem Kopf durch die Wand.
    Es herrschte fast eine absolute Ruhe um sie herum. Sie brauchte Myxin, um in die Trance zu fallen, die er für sein Vorhaben benötigte. Er zitterte stärker. Ein regelrechter Schüttelfrost hatte den kleinen Magier überfallen.
    Das konnte Kara einfach nicht mit ansehen. Wenn Myxin so weitermachte, dann zerstörte er sich selbst.
    Die anderen Kräfte waren stärker und würden ihn erbarmungslos vernichten.
    Kara wollte schon eingreifen und ihn aus seiner Trance herausholen, als etwas geschah, das jegliches Vorhaben auf den Kopf stellte und hart in die Entwicklung der Dinge einschnitt.
    An der Decke sah sie plötzlich einen blauen Punkt. Erst nur winzig, nicht größer als der Kopf einer Stecknadel, doch er breitete sich gedankenschnell aus.
    Auf einmal war er so groß wie ein Fußball, und er strahlte einen intensiven hellblauen Schein ab, der in direkter Linie auf den am Boden hockenden Myxin fiel und ihn einhüllte.
    Kara hatte eingreifen wollen, doch die andere Magie war einfach zu stark. Das Mädchen aus Atlantis schaffte es nicht, von seinem Platz wegzukommen, gebannt blieb es sitzen und schaute auf Myxin, der wie unter einem Schlag zusammenzuckte, seinen Kopf in den Nacken warf und gepeinigt aufstöhnte.
    Dann ertönte ein Fauchen, und im nächsten Augenblick wurde Myxin in die Höhe gerissen, raste der Decke zu, wurde kleiner und verschmolz im intensiven Blau des Strahls, dessen Leuchtkraft nach dem erfolgten Angriff sofort verblaßte und schließlich völlig verschwand.
    Alles war wie zuvor.
    Kara saß auf dem. Boden, als hätte sie jemand festgeleimt. Sie konnte nicht glauben, daß Myxin vor ihren Augen verschwunden war und daß sie gegen die Magie nichts hatte ausrichten können.
    Sollte es dem kleinen Magier vielleicht doch gelungen sein, in die magische Phase vor der Entstehung der bekannten Welt hineingeraten zu sein?
    Hatte die Verbindung geklappt?
    Kara konnte und wollte es nicht glauben. Was ihr nicht, und auch in Atlantis kaum jemandem gelungen war, sollte Myxin so einfach geschafft haben? Das war ein Ding der Unmöglichkeit, das konnte es einfach nicht geben, es widersprach sämtlichen Gesetzen.
    Myxin war zwar ein Magier, aber doch nicht so stark, wie die Weisen von Atlantis.
    Nein, eine andere Kraft, die mit der von Myxin herbeigesehnten unter Umständen gar nichts zu tun hatte, mußte in das Spiel der Magie eingegriffen haben.
    Nur — welche?
    Sie dachte über viele Möglichkeiten nach, suchte Verbindungen zur Magie des versunkenen
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