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0156 - Myxins Entführung

0156 - Myxins Entführung

Titel: 0156 - Myxins Entführung
Autoren: Jason Dark
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schon etwas, aber in den nächsten Stunden würde der Zauber vorbei sein, dessen war ich mir sicher. Der Moloch London wartete, und sicherlich auch wieder ein neuer Fall.
    Wenn ich allerdings geahnt hätte, daß das Unheil viel näher war, als ich dachte, wäre ich vielleicht durch den Lüftungsschlitz gekrochen. So aber ging ich nichtsahnend zurück in das Zimmer — und blieb wie festgeleimt stehen.
    Vor dem Bett stand jemand.
    Eine schwarzhaarige Frau.
    Kara!
    Ich war wohl so perplex, daß ich ein saublödes Gesicht gemacht hatte, denn Kara begann zu lachen; wurde aber sehr schnell wieder ernst lind schaute mich an.
    »Guten Morgen, John. Sinclair. Ich hoffe, du hast gut geschlafen?«
    »Klar, sicher, bestens…« Ich war immer noch durcheinander und stellte die dumme Frage: »Wo kommst du denn her?«
    »Nicht durch die Tür.«
    »Sondern?«
    »Ich bin einfach hier.«
    Das nahm ich ihr sogar ab. Kara war ein Phänomen. Sie konnte ihren Geist vom Körper trennen, aber das war momentan nicht wichtig. In meinem Köpf überschlugen sich die Gedanken.
    Kara kannte Myxin, und Myxin kannte wiederum Suko und der auch Jane.
    Himmel, war das eine Verbindung.
    Ich konnte plötzlich nicht sprechen, wurde blaß und mußte mir erst die Kehle freiräuspern. An Karas Lächeln erkannte ich, daß sie sehr wohl wußte, in welch einer Situation ich mich befand, denn sie sagte: »Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt ans Licht der Sonnen. So heißt es doch, nicht?«
    »Klar, aber ich kenne ein anderes Sprichwort. Immer Mensch bleiben.« Ich breitete die Arme aus. »Das war ich in der vergangenen Nacht. Tut mir leid.«
    »John, das ist deine private Sache. Ich kümmere mich nicht darum. Ich hätte dich auch nie gestört…«
    »Woher hast du überhaupt gewußt; daß ich hier zu finden bin?«
    »Die Polizei hat mir geholfen. Jeder weiß, daß du einen silbergrauen Bentley fährst und wo du deinen letzten Fall erlebt hast. Mit Hilfe deines Freundes Suko und der Unterstützung der Polizei habe ich herausgefunden, wo du dich aufhältst. Das war alles.«
    »Fantastisch«, erwiderte ich. »Aber wenn du dir schon solch eine Mühe gemacht hast, muß es doch um irgend etwas gehen. Ein Fall brennt dir auf den Nägeln.«
    »Ja.«
    »Dann laß mal hören.«
    »Mit wem unterhältst du dich denn da?« fragte Nadine Berger plötzlich hinter mir.
    »Eine Frau?«
    Ich drehte mich um. Nadine trug einen flauschigen weißen Bademantel, dessen Ränder rot abgenäht waren, und sie schaute mich ziemlich verdutzt an.
    Und ich wurde rot.
    »Darf ich Ihnen vielleicht erklären…«, begann Kara, doch Nadine schnitt ihr das Wort ab.
    »Nein, das soll John selbst machen.«
    »Es ist nicht das, was du denkst«, sagte ich. »Diese Dame heißt Kara«, sie ist 20 000 Jahre alt und die Freundin meines Freundes Myxin.
    »So alt sieht sie mir gar nicht aus.«
    Ich verdrehte die Augen. Diese Antwort hatte kommen müssen. Ich wußte auch jetzt keine Erklärung und versuchte es noch einmal von vorn. »Myxin kennst du?«
    »Ja.«
    Dann erklärte ich Nadine behutsam die einzelnen Zusammenhänge. Ihre finster zusammengezogenen Augenbrauen wurden wieder normal, schließlich lächelte sie sogar und reichte Kara die Hand.
    Endlich!
    »Und darf ich mich vielleicht jetzt anziehen?« erkundigte ich mich bei den Damen.
    »Klar.«
    »Und ich bestelle noch ein drittes Frühstück«, sagte Nadine Berger schnell. »Soviel Zeit haben Sie doch noch?«
    »Ich weiß nicht so recht…«
    »Auf Minuten kommt es bestimmt nicht an.« Nadine schnappte sich den Hörer und telefonierte mit der kleinen Rezeption.
    Ich zog mich im Bad an. Das gab es doch nicht. Da machte man mal eine Nacht einen drauf und wurde prompt erwischt. So was Dummes.
    Eine halbe Stunde später saßen wir im Frühstücksraum und schauten durch die große Scheibe auf den Parkplatz, wo mein Bentley neben einem kleinen Lieferwagen stand.
    Der silbergraue Schlitten war auch nicht zu übersehen.
    Während ich Kaffee bestellte, nahm Nadine Berger Tee. Kara trank ebenfalls Kaffee.
    Das Frühstück war wirklich reichhaltig. Sogar Eier aus der Pfanne bekamen wir.
    Die taten mir besonders gut…
    Kara hatte kaum Appetit. Sie trank ihren Kaffee, ansonsten ging ihr Blick ins Leere. Sie schien Probleme zu wälzen, wartete aber höflich, bis wir fertig waren.
    Auch Nadine redete nicht mehr von der vergangenen Nacht, sondern erzählte von ihren Plänen. Ein Regisseur aus den Staaten hatte ihr eine Hauptrolle in einem
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