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0152 - Der Gigant von Atlantis

0152 - Der Gigant von Atlantis

Titel: 0152 - Der Gigant von Atlantis
Autoren: Jason Dark
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den vergangenen Ereignissen zu tun hatte, deshalb steckte ich die Zeitschrift ein. Dann zog ich die Schublade weit auf, und da rollte mir schon eine kleine Figur entgegen.
    Ich nahm sie in die Hand und drehte sie so, daß ich das Vorderteil ansehen konnte.
    Die Figur zeigte eine haargenaue Abbildung des Monsters, mit dem ich gekämpft hatte. Ich sah die menschliche Gestalt, aber ein nashornähnliches Gesicht. Sogar die kleinen Augen waren gut zu erkennen und das unter dem Horn befindliche breite Maul. Die Figur war nicht größer als mein Mittelfinger, doch ungewöhnlich schwer.
    Ich besah mir das Material genauer. Aus Holz bestand dieser kleine Talisman nicht, aus Eisen ebenfalls nicht. Er mißte aus einer Legierung bestehen, die ich nicht kannte. Unsere Chemiker würden sie aber sicherlich herausfinden.
    Auch spürte ich die seltsame Wärme, die von der Figur ausging.
    Etwa so wie mein Kreuz, wenn es sich leicht erwärmte und dadurch anzeigte, daß sich finstere Mächte in der Nähe befanden. Ich ließ den Fund in meiner Tasche verschwinden, blickte zufällig zur Tür, sah sie spaltbreit offen und entdeckte auch ein neugieriges Augenpaar. Rasch ging ich hin.
    Das Augenpaar verschwand, doch als ich die Tür aufriß, schaute ich in die Gesichter von fünf Menschen. Drei Männer und zwei Frauen. Die Frauen trugen Morgenmäntel über ihren Nachthemden.
    Finster sahen sie mich an. Ich zeigte ihnen meinen Ausweis. »Der Mieter dieser Wohnung ist tot«, erklärte ich und sah, wie die Menschen blaß wurden. »Kann mir einer von Ihnen den Namen des Mannes verraten?«
    »Ja, er hieß Rip Galewsky. Vor drei Jahren ist er aus Polen geflohen.« Der Mann, der mir die Frage beantwortete, knetete seine abgearbeiteten Hände.
    »Und mehr wissen Sie nicht über ihn?«
    »Doch, er war ein seltsamer Kauz.«
    »Inwiefern?«
    »Der hatte solch ein komisches Hobby.«
    »Welches Hobby?«
    »Für uns war er verrückt«, erklärte der Mann mit überzeugter Stimme. »Der sprach immer von anderen Welten. Von Dämonen und so einem Zeug. Er war davon überzeugt, daß es die tatsächlich gab. Erst vorgestern kam er zu meiner Alten und mir. Er sagte, er hätte jetzt das große Geheimnis gefunden.«
    »Jetzt hör doch auf!« mischte sich seine bessere Hälfte ein. »Mr. Galewsky war schon in Ordnung. Und jeder kann ja ein Hobby haben. Du hast eben die Sauferei, er war anders als du, ein feiner Mensch, so wie du nie werden wirst.«
    »Misch du dich nicht ein, Alte!« zischte der Mann. Die anderen lachten über das Ehepaar. Die beiden sahen auch wirklich stark aus.
    »Sie sprachen vorhin von einem Geheimnis, wenn ich Sie recht verstanden habe?«
    »Ja, das stimmt.«
    »Können Sie darauf näher eingehen?«
    »Nein. Mir hat der Kerl nichts erzählt. Da müssen Sie meine Alte fragen. Die verstand sich besser mit ihm, weil sie immer denkt, sie wäre was Besseres.«
    Ich lächelte der Frau zu. »Madam, wenn Sie mir vielleicht helfen könnten…?«
    So hatte sie wohl selten jemand angesprochen. Die Frau wurde direkt rot und warf ihrem Gatten einen triumphierenden Blick zu.
    »Genaues kann ich Ihnen natürlich auch nicht sagen, aber Mr. Galewsky sprach immer davon, daß wir nicht allein auf der Welt wären. Und er redete von versunkenen Kontinenten und Jenseitsreichen. Er war ein sehr gebildeter Mensch, wissen Sie.«
    »Ein Quatschkopf war er!« brummte der Dicke, und die anderen Zuhörer lachten. »Was weißt du denn schon?«
    Bevor die beiden ihren großen Ehekrach anfangen konnten, stoppte ich sie. »Moment, jetzt mal im Klartext. Wissen Sie konkret, womit sich der Mann beschäftigt hat?«
    »Nein.«
    »Hat er jemals etwas von einer kleinen Figur mit einem Nashornkopf erwähnt?«
    »Auch nicht.«
    »Haben Sie denn solche Wesen gesehen?« fragte ich weiter.
    Die Frau nickte. »Wir allerdings nicht«, schwächte sie dann ab. »Wir haben davon gehört.«
    »Ja, schon gut.«
    Schritte ertönten auf der Treppe. Ich peilte an meiner korpulenten Zeugin vorbei und sah Suko die Stufen hochwetzen. Ich hob die Hand und winkte ab. »Alles klar, Alter.«
    »Und?« Suko blieb neben mir stehen.
    »Sage ich dir gleich.« Ich wandte mich an das nette Zeugenehepaar. »Dann danke ich Ihnen sehr, Madam. Und auch Ihnen, Mister. Sie waren mir beide eine große Hilfe.« Das tat ihnen gut und würde wahrscheinlich einen Streit von vornherein ausschließen.
    Mit Suko ging ich in die Wohnung, wo der tote Rip Galewsky lag.
    Neben der Leiche blieben wir stehen. »Mann«,
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