Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0152 - Der Gigant von Atlantis

0152 - Der Gigant von Atlantis

Titel: 0152 - Der Gigant von Atlantis
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
flüsterte Suko, »das ist ein Ding. Was haben Sie mit dem armen Kerl gemacht, und wer war es?«
    »Die zweite Frage kann ich dir beantworten«, erwiderte ich. »Es waren tatsächlich die Nashornmenschen.«
    Suko starrte mich groß an. »Wirklich?«
    »Ja.«
    Der Chinese schüttelte den Kopf. »Wie ist das möglich?« fragte er leise.
    Ich hob die Schultern. »Vielleicht gibt uns das eine Erklärung«, erwiderte ich und holte die Zeitschrift hervor, die ich in der Schublade gefunden hatte. Rasch schlug ich den Artikel auf.
    »Atlantis’ Erbe ist unter uns«, buchstabierte Suko. Dann sah er mich an. »Sollten die Spuren wieder nach Atlantis führen?«
    »Sieht so aus.« Ich räusperte mich und steckte die Zeitschrift wieder weg. »Darüber müßten eigentlich Myxin und Kara besser Bescheid wissen.«
    »Wenn wir sie finden.«
    Da hatte Suko ein wahres Wort gesprochen. Myxin und Kara hatten sich vor kurzem getroffen. Die Schöne aus dem Totenreich gehörte zu den Menschen, die die große Katastrophe von Atlantis überlebt hatten. Kara war schon einmal gestorben. Ihr Geist hatte das Totenreich durchwandert, und er war auch jetzt in der Lage, die Dimensionen zu durchdringen. Früher waren Myxin und sie Feinde gewesen, doch in der Gegenwart hatten sie sich zusammengetan, um gegen das Böse zu kämpfen. Sie bildeten ein Team, das unabhängig von uns gegen die Mächte der Finsternis antrat. Ich war froh darüber, daß der kleine Magier eine Aufgabe gefunden hatte, denn er wollte sich nicht so recht an uns binden, obwohl er die Schwarzblüter mit Asmodina an der Spitze sehr haßte.
    Ich zeigte Suko die Figur. »Die habe ich auch noch gefunden. Sie ist die erste Spur.«
    Suko sah sich das Kleinod an und wog es in der Hand. »Ziemlich schwer, nicht?« Ich nickte.
    »Und aus welchem Material besteht sie?«
    Da mußte ich die Schultern heben. »Das werden unsere Chemiker herausfinden«, sagte ich.
    »Klar.« Der Chinese gab mir die Figur wieder zurück.
    Ich wandte mich zum Gehen und sagte: »Bleib du hier, während ich die Mordkommission alarmiere.«
    Im Flur standen noch immer die Gaffer. Ich sah zwar die Neugierde auf ihren Gesichtern, aber es traute sich niemand, mich anzusprechen. Ich hätte auch keine Antworten gegeben. Meinen Bentley hatte ich in einer Nebenstraße abgestellt. Obwohl ich gar nicht lange unterwegs gewesen war, hatte sich auf dem Dach und den Scheiben schon eine Eisschicht gebildet. Der Winter meinte es besonders gut in diesem Jahr. Als ich beim Yard Bescheid sagte, stöhnten die Kollegen dort auf. Sie waren es gewohnt, von mir zu den unmöglichsten Zeiten aus dem Bereitschaftsdienst gerissen zu werden. Dämonen halten sich bekanntlich an keine Dienstordnung.
    ***
    Obwohl die Wagen der Subway bis zum Bersten voll waren, machte es der alten Dame nichts aus, auch noch einzusteigen. Zwei Jugendliche, die sie provozierend angrinsten, musterte sie nur einmal scharf und räusperte sich kurz. Daraufhin wichen die beiden zur Seite.
    Als eine junge Frau der älteren ihren Sitzplatz anbieten wollte, schüttelte diese dankend den Kopf. »Den nehme ich erst, wenn ich alt bin«, sagte sie.
    Damit war eigentlich alles gesagt. Wer außer Miss Marple konnte schon so reden?
    Nur eine. Mrs. Sarah Goldwyn, die Horror-Oma, wie sie von ihren Freunden getauft worden war. Und das zu Recht.
    Mrs. Goldwyn, dreifache Witwe, mit einem Haus in Mayfair, war an allem interessiert, was sich mit Spuk, Grusel und Horror beschäftigte. Sie hatte in ihrer Wohnung eine umfangreiche Bibliothek, wo es praktisch alles an Horrorliteratur gab, das auf der Welt verlegt wurde. Und diese Bibliothek erneuerte Sarah Goldwyn jedesmal, so daß sie immer auf dem aktuellsten Stand war. Ihr war keine Mühe zu groß. Oft trieb sie sich in alten Londoner Vierteln herum, wo es noch die Kramläden gab, in denen sie so manches Buch erstanden hatte. Aber sie fuhr auch die Flohmärkte ab, denn da hatte sie bisher die meisten Schätze gefunden. Nichts konnte sie davon abhalten. Weder Kälte, Hitze, Regen noch Schnee. Zweimal im Monat, jeweils Samstags, war die Portobello Road, im Stadtteil Notting Hill, ihr Ziel, wo sie so manche Schätze fand. An jedem Samstag öffnete dieser bekannte Flohmarkt seine Pforten, der auch immer ein Anlaufziel für Touristen war.
    Lady Sarah wollte diesem Flohmarkt ihren obligatorischen Besuch abstatten. Vielleicht fand sie wieder etwas für ihre Bibliothek, eine große Tasche trug sie jedenfalls bei sich, und auch ihren Spazierstock
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher