Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0149 - Der Endzeit-Dämon

0149 - Der Endzeit-Dämon

Titel: 0149 - Der Endzeit-Dämon
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Oder…«
    »Nein«, keuchte Es’chaton. »Ich gäbe mich völlig in deine Hand. Ich werde nicht…«
    »Dann kämpfe!« schleuderte ihm Asmodis entgegen und setzte zum Angriff an.
    In diesem Augenblick geschah etwas, mit dem keiner der beiden Dämonen gerechnet hatte.
    Es war zu unwahrscheinlich gewesen.
    Und eine Unmöglichkeit wurde Wirklichkeit.
    ***
    Irgend etwas war.
    Cogito, ergo sum! - Ich denke, also bin ich. Das hatte vor langer Zeit einmal Descartes zum Grundsatz seiner Philosophie gemacht.
    Das, was war, war, weil es dachte. Gedankenströme zogen durch die Unendlichkeit eines Raumes, der dennoch in sich abgeschlossen war. Es war ein eigenes Universum, eine eigene Dimension, zwischen den anderen Welten befindlich wie in einer Art Nische.
    Es begann sich zu erinnern.
    Es war vom Tode bedroht gewesen. Die vernichtende Gewalt einer Übermacht hatte es zerstören wollen. Es hatte in seiner Todesnot keinen anderen Ausweg gefunden, als seine Körperlichkeit aufzugeben in jenem Moment, in welchem der Tod endgültig zuschlug.
    Nur auf diese Weise war es ihm gelungen, doch noch einmal davonzukommen. Als Nur-Geist hatte es die Schranke der Welten durchbrechen können, ohne jene jenseitige Welt zu erreichen, in der die Geister der Verstorbenen weilten.
    Doch es hatte ein Medium benötigt. Ein Medium, das ebenfalls immateriell geworden war, substanzlos, nur ein Gedanke. Eine Ballung parapsychischer oder magischer Energie, die in dem selbstgeschaffenen Mini-Universum schwebte und nicht nur sich selbst, sondern auch es in sich vereinte.
    Sie waren eine Synthese eingegangen. Es war notwendig gewesen, um das Überleben und die Weiterexistenz zu sichern.
    Die Erinnerung zuckte wie ein Flammenspeer durch das Geist-Bewußtsein.
    MERLINS STERN!
    Die Kraft einer entarteten Sonne hatte das Unmögliche möglich gemacht und dem Tod ein Schnippchen geschlagen. Es existierte, wenn auch auf einer anderen Basis als bisher.
    Es schwebte über den Dingen. Es begann, sich einen Überblick über das Geschehen zu verschaffen. Es sah die beiden Gegner, die es hatten töten wollen. Sie waren untereinander zerstritten und bedrohten einander. Und es sah zwei weitere Wesen, die sich den beiden Gegnern näherten.
    Es entsann sich des Begriffes für die einzelnen Wesen. Die einen waren Dämonen. Sie unterschieden sich in Asmodis und Es’chaton und waren beide äußerst gefährlich. Die beiden anderen waren Menschen und unterschieden sich in Nicole Duval und Balder Odinsson.
    Nicole Duval…
    Es gab eine unheimlich starke emotionelle Verbindung zu ihr. Es entsann sich, daß der Mensch Nicole Duval eine sehr wichtige Rolle in seinem Leben spielte. Es gab nichts, das enger und dauernder war als die Verbindung zwischen ihnen.
    Ein Gedankenblitz zuckte grell auf: Warum bin ich allein hier? Warum ist sie nicht bei mir?
    SIE?
    Die Synthese aus Merlins Stern und Es rief Erinnerungen ab, die der Zeit der beiderseitigen körperlichen Existenz entstammten. Aus beiden Komponenten flössen Informationen ein.
    Nicole Duval - Frau. Sie. Es - nein. Es besaß einen Namen. Es war Er. Er war Zamorra. Erinnerungen an ein Volk silberhäutiger Wesen tauchten auf. Die Chibb. Zamorra, der Auserwählte. Nicole, das Flammenschwert.
    Er lernte, und immer mehr Informationen flössen in den Nur-Geist der Synthese. Er beobachtete das Geschehen.
    Die beiden Dämonen waren zerstritten. Sie bedrohten sich. Ein Kampf war unausweichlich. Aus seiner Position aus der anderen Dimension heraus sah er in die Zukunft und erkannte, daß der Kampf stattfinden würde. Aber da war noch etwas.
    Die Chance.
    Er konnte eingreifen. Er besaß die Möglichkeit dazu. Und er hatte die Verpflichtung, alles Menschenmögliche zu tun, die beiden Dämonen zu vernichten.
    Er entsann sich: Er war ein Mensch gewesen. Zamorra, der Mensch. Die Dämonen hatten ihn töten wollen.
    Er wußte jetzt auch, was Merlins Stern war. Das Amulett! Merlin, der Zauberer von Avalon, hatte es vor neunhundert Jahren aus der Kraft einer entarteten Sonne geschaffen. Merlin hatte einen Stern vom Himmel geholt - seinen Stern, und daraus das Amulett geschaffen. Die Erinnerungen kamen immer deutlicher.
    Er wußte jetzt auch, daß es notwendig war, unbedingt erforderlich, die beiden Dämonen anzugreifen. Und die Gelegenheit war günstig.
    Er wußte, daß er es schaffen würde, die künstliche Dimension wieder zu verlassen. Das Amulett mußte wieder stofflich werden, weil es sonst die erforderlichen Energien nicht freizusetzen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher