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0149 - Der Endzeit-Dämon

0149 - Der Endzeit-Dämon

Titel: 0149 - Der Endzeit-Dämon
Autoren: Werner Kurt Giesa
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vermochte. Und diese Energien waren stärker als jemals zuvor, weil sie beide eine Synthese bildeten.
    Zamorra und das Amulett waren eins geworden - eine Einheit. Es gab keine Trennung mehr. Die Barrieren waren gefallen. Zamorra war das Amulett, und das Amulett war Zamorra. Und zusammen waren sie Nur-Geist.
    Zamorra ahnte, daß er einen Evolutionsschritt der Menschheit übersprungen hatte — den Prozeß der Vergeistigung, der Loslösung vom Körper, um nur noch als Geist zu existieren. Ihm war es gelungen, mehr aus Zufall denn aus Absicht, weil es keine andere Möglichkeit gegeben hatte, sich vor dem zuschlagenden Tod zu retten.
    Aber seine Aufgabe war noch ungelöst. Die beiden mächtigen Dämonen waren noch unbesiegt. Zamorra-Amulett-Nur-Geist wußte, daß er es schaffen konnte - wenn er von Nicole unterstützt wurde. Auf eine ganz besondere Weise…
    Und er leitete den Übergang ein.
    Der Synthese-Geist wurde stofflich.
    Eine silberne Scheibe mit Drudenfuß im Zentrum, den zwölf Tierkreiszeichen rundum und eingefaßt von seltsamen Hieroglyphen, die die Einheit plötzlich bis in die letzte Einzelheit zu deuten wußte, weil sie das mulett selbst war, glitt aus der künstlichen Dimension, um in das Geschehen einzugreifen. Zamorra -Amulett ahnte nicht einmal, daß dies der Moment war, den er seit Jahren erträumt hatte - der Augenblick, in dem er die Bedeutung der Hieroglyphen verstand.
    Er nahm es nicht wahr, weil dieses Verstehen in diesem Augenblick für ihn selbstverständlich war - denn er war das Amulett!
    Und er war in sich selbst die beste Waffe, die er jemals kennengelernt hatte.
    ***
    Nicole und Odinsson waren unbemerkt bis dicht an die beiden dämonischen Ungeheuer herangekommen. Asmodis und Es’chaton waren so sehr in ihrem Streit befangen, daß sie der Umgebung keine Aufmerksamkeit mehr widmeten. Zudem hatte Asmodis den Hubschrauber zerstört, war sich daher sicher, seine letzten Gegner ausgeschaltet zu haben.
    Auch der Fürst der Finsternis war nicht unfehlbar…
    So geschah es, daß sich zwei Menschen bis auf ein paar Dutzend Meter den Dämonen nähern konnten, ohne von ihnen bemerkt zu werden.
    Nicole ging immer langsamer, und der Pentagon-Colonel paßte sich ihrem Schritt an. Schließlich blieb das Mädchen stehen.
    »Da ist etwas«, flüsterte sie.
    »Ich spüre es auch«, murmelte Odinsson. »Die Aura des Bösen, die von diesen Ungeheuern ausgeht. Ich kann sie wahrnehmen. Es ist furchtbar. Ich muß ständig versuchen, mich auf andere Dinge zu konzentrieren. Die Gedanken der beiden Dämonen sind zu stark. Sie sind durchaus in der Lage, zart besaitete Gemüter allein durch ihre Anwesenheit in den Wahnsinn zu treiben oder zu töten!«
    »Das ist es nicht«, erwiderte das Mädchen. Nicole strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. »Da ist noch etwas anderes. Ich spüre es. Es ist kaum wahrnehmbar, weil die Ausstrahlung der Dämonen alles überlagert. Aber es ist da. Ich glaube, die Art dieser Ausstrahlung zu kennen.«
    Odinsson stand direkt neben ihr. Er spürte die Wärme ihres Körpers, der vor Dämonenhaß zu glühen schien. »Was ist es?« hauchte er.
    »Es muß das Amulett sein«, sagte sie. »Zamorras Amulett. Es muß noch irgendwo existieren, ungreifbar, unsichtbar - hier, in unmittelbarer Nähe!«
    Odinsson stieß einen leisen Pfiff aus. »Das ist etwas«, murmelte er überrascht.
    Plötzlich flimmerte die Luft vor ihnen.
    Aus einer Eingebung heraus griff Nicole zu.
    Mitten hinein in das Flimmern.
    Odinsson sah, wie ihre Hand für Sekunden verschwand. So, als wäre sie abgetrennt worden. Dann erschien sie wieder. Nicole mußte in eine andere Dimension gegriffen haben.
    Und in ihrer Hand befand sich etwas.
    Eine silberne Scheibe.
    Balder Odinsson kannte sie. Er hatte sie von ihrem gemeinsamen Aufenthalt in den Tiefen der Südsee, auf dem versunkenen Kontinent Lemuria, noch gut in Erinnerung und wußte, was sie zu leisten vermochte.
    Es war Zamorras Amulett!
    Und es strahlte heller als die Sonne.
    ***
    Es’chaton stieß einen wilden Schrei aus, als Asmodis seinen Angriff einleitete. Doch diesmal war der Endzeit-Dämon besser vorbereitet. Er hatte fast damit gerechnet, daß Asmodis seine Attacke beginnen würde, und sich darauf eingestellt. So gelang es ihm, den ersten magischen Ansturm abzublocken.
    Flammen loderten auf, hüllten die beiden Gestalten ein. Es’chaton schlug mit den gleichen Mitteln zurück, versuchte, größere Energien freizusetzen als der Fürst der Finsternis.
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