Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0149 - Der Endzeit-Dämon

0149 - Der Endzeit-Dämon

Titel: 0149 - Der Endzeit-Dämon
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Lage, ihr Gesicht zu einem Lächeln zu zwingen.
    »Die Dämonen leben noch«, sagte sie. »Es sind zwei, nicht wahr, Balder?«
    Der Colonel nickte. »Ich glaube ja. Ich kann zwei Wesen unterscheiden. Ich werde eine Phantom an fordern, die…«
    Nicole hörte ihm nicht mehr zu. Sie bewegte sich blitzschnell an dem Colonel und seinem Piloten vorbei, schwang sich in die Pilotenkanzel und ließ das Eingangsluk zufallen. Klickend sprach die automatische Verriegelung an.
    Sie besaß zwar keinen Flugschein, traute sich aber dennoch zu, die Maschine zu steuern. Sie hatte Bill Fleming einmal bei seiner Tätigkeit als Hubschrauberpilot beobachtet und glaubte, genug zu wissen.
    Der Motor zündete, langsam setzten sich die Rotorblätter in Bewegung und wurden rasch schneller in ihren Bewegungen. Draußen brüllte Odinsson etwas und hämmerte gegen die Panzerplastscheibe der Kanzel. Der Pilot begann plötzlich zu laufen.
    Nicole fühlte, wie der Schrauber den Bodenkontakt verlor. Er hob ab, schwankte ein paarmal und stieg auf drei Meter Höhe.
    Odinsson war verschwunden. Entweder hatte er sich ebenfalls in Sicherheit gebracht, oder er hatte es noch geschafft, in den rückwärtigen Raum zu klettern. Sekunden später wußte Nicole, daß ihre zweite Vermutung stimmte, weil das Zwischenluk aufgerissen wurde und sich der wutschnaubende Colonel in die Kanzel zwängte.
    »Sind Sie von allen guten Geistern verlassen, Nicole?« fragte er wütend.
    Nicole nickte krampfhaft mit zusammengepreßten Lippen und gab Schub. Der Hubschrauber zog in drei Metern Höhe an und schoß vorwärts. Schwankend zunächst, doch nach etwa zwanzig Metern hatte das Mädchen ihn im Griff.
    Odinsson ließ sich neben ihr in den Cositz fallen. »Sie müssen verrückt geworden sein«, stieß er hervor. »Was haben Sie vor? Was versprechen Sie sich von der Aktion?«
    »Zeigen Sie mir die Waffeneinrichtung«, verlangte sie kalt. »Sofort, weil Sie durch Ihr Zusteigen bewiesen haben, mindestens ebenso verrückt zu sein wie ich auch.«
    »Mit Maschinenwaffen richten Sie gegen Dämonen nichts aus, das müßten Sie doch wissen«, sagte er. Er griff zum Mikrofon des Funksprechgerätes. In wenigen Worten gab er einen knappen Situationsbericht durch und forderte die Phantom an.
    »Bis der Jäger kommt, ist alles zu spät«, erwiderte Nicole, als Odinsson wieder auf Empfang ging und auf die Bestätigung wartete. »Wenn er mit Überschall fliegt, braucht er mindestens drei Orientierungsanflüge, um genau zu erkennen, wo die Dämonen sind. Und das merken die und holen ihn herunter, wie sie vorhin fast die halbe Jabo-Staffel heruntergeholt haben.«
    Odinsson hörte nicht zu. »Verdammt, was ist mit dem Kasten los?« murmelte er und drehte an den Reglern des Funkempfängers.
    Plötzlich knackte es.
    Ein höhnisches Lachen folgte, und dann trat Stille ein. Nicht einmal mehr das Rauschen der Statik kam durch.
    »Runter mit der Kiste«, preßte Odinsson hervor. »Egal wie, aber runter, und dann raus!« Er riß das Einstiegluk an seiner Seite auf.
    Auch Nicole hatte das Lachen des Dämons vernommen.
    Drei Meter tiefer war der Boden!
    Sie öffnete ihre Luke, schwang sich hinaus und hing dann frei in der Luft an der Tür, während der Helikopter weiterschwirrte. Sie sah jemanden hinter dem Schrauber auf dem Boden aufkommen und sich abrollen. Da wußte sie, daß Odinsson schon draußen war.
    Sie schwebte mit den Beinen noch eineinhalb Meter über dem Boden, als auch sie sich fallen ließ. Hart kam sie auf, ging in die Knie und rollte sich zur Seite ab, um den Aufprall zu mildern. Dennoch glaubte sie im ersten Moment, sich sämtliche Glieder verstaucht zu haben. Halb liegend verfolgte sie, wie der steuerlose Helikopter noch rund dreißig Meter weiter schwebte.
    Dann schloß sie geblendet die Augen.
    In einem einzigen Energieausbruch war die Maschine zu einer winzigen, tückisch grell strahlenden Sonne geworden.
    ***
    Mit höhnischem Lächeln sah Asmodis, wie der Hubschrauber explodierte. Der Lichtblitz war weithin zu sehen. Der Fürst der Finsternis wandte sich wieder Es’chaton zu.
    »Und jetzt zu uns«, sagte er grimmig. »Wir waren mit unserem Gespräch noch nicht zu Ende.«
    Es’chaton schwieg. Er starrte den Herrn der Schwarzen Familie düster an.
    »Dein sogenannter Scherz mit der Apathie-Strahlung«, fuhr Asmodis fort, »gefällt weder mir noch den anderen Mitgliedern der Familie. Mir scheint, du willst dir da mit Hilfe der nur deinen Befehlen und denen deiner Vampire - aus
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher