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0149 - Der Endzeit-Dämon

0149 - Der Endzeit-Dämon

Titel: 0149 - Der Endzeit-Dämon
Autoren: Werner Kurt Giesa
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gewesen, daß Zamorra für tot galt. [6] Da hatten ebenfalls Dämonen ihre Hand im Spiel gehabt. Doch er war in eine andere Dimension geschleudert worden, hatte einen Seelentausch vorgenommen, weil zufällig in der anderen Existenzebene ein Schamane der alten Lemurer eine Beschwörung durchführte.
    Damals, als Zamorra tot zu sein schien, war grenzenlose Leere und Einsamkeit in ihr gewesen. Doch diesmal gab es dazu noch glühenden Haß.
    Haß auf die Mörder.
    An ihrem eigenen Leben lag ihr nicht mehr viel. Ein Leben ohne Zamorra war kein Leben mehr. Aber sie wollte das Werk fortsetzen und beenden, das er begonnen hatte. Sie war es ihm einfach schuldig - ihrer Liebe wegen. Und sie war es auch den Menschen ihrer Heimat schuldig.
    Nicole ahnte nicht, daß dort die Apathie-Strahlung seit ein paar Minuten aufgehört hatte zu existieren. Doch selbst wenn sie es gewußt hätte - sie wäre weitergegangen.
    Zamorras so sinnloser Tod durfte nicht ungesühnt bleiben.
    Sie wußte, daß sie auf verlorenem Posten kämpfte. Sie besaß nicht annähernd die Fähigkeiten ihres Geliebten, sie besaß nicht das Amulett. Doch das hatte ihm selbst auch nicht mehr helfen können.
    Sie wußte im Moment noch nicht, was sie tun konnte, um die beiden Dämonen zu vernichten. Sie wußte nur, daß ihr im entscheidenden Moment etwas einfallen würde.
    Deshalb ging sie weiter.
    Die Liebe zu einem Toten gab ihr die Kraft, etwas unmöglich Scheinendes zu tun.
    Schritt für Schritt kam sie den Dämonen näher.
    Und wie ein Schatten folgte ihr Balder Odinsson.
    ***
    Es’chaton gab ein langanhaltendes Stöhnen von sich, als Asmodis ihn aus seinem Flammenbann entließ. Der Fürst der Finsternis hatte den Impuls ebenfalls wahrgenommen und wußte, daß der Endzeit-Dämon ihm gehorcht hatte.
    Es’chaton zitterte vor Wut.
    »Du Kröte«, zischte er. »Du hast meine Pläne zunichte gemacht! Diesen Tag werde ich nicht vergessen, Asmodis! Denn eines Tages wird meine Zeit kommen. Dann bricht das Weitende über dieses Universum herein, das Chaos wird sich ausbreiten und ich werde herrschen. Asmodis, es wird nicht mehr lange dauern, bis die jetzige Epoche ihr Ende findet, und dann beginnt mein Reich!«
    Der Fürst der Finsternis schien zu wachsen. Verächtlich starrte er Es’chaton an.
    »Du wagst es, mich Kröte zu nennen?« grollte er. »Du wagst es, mir das Ende meiner Herrschaft zu prophezeien, das Ende der Welt und den Beginn des Chaos? Winzling, weißt du, wer du bist?«
    Er legte eine kurze Kunstpause ein.
    »Ein Narr bist du, ein Emporkömmling, der sich anmaßt, Herr über alle Dinge zu werden. Ich sehe dir an, was du planst. Es haben schon viele versucht und sind gescheitert, weil sie ihre eigene Kraft überschätzten. Täusche dich nicht! Du willst mich stürzen und dich auf meinen Thron setzen. Dein jämmerlicher Knochenthron ist vergangen, und du willst dennoch herrschen. Aber hier hört deine Macht auf. Hier herrsche ich, sonst niemand!«
    »Nicht mehr lange«, zischte Es’chaton.
    Der Fürst der Finsternis trat dicht an seinen Rivalen aus der anderen Dimension heran.
    »Ich bin großmütig gestimmt«, erklärte er. »Ich will dir sogar noch eine letzte Chance geben! ch fordere dich zum Zweikampf heraus. Sollte der unwahrscheinliche Fall eintreten, daß du siegst, soll dein Wille geschehen. Aber ich weiß bereits jetzt, daß du unterliegen wirst. Zu viele haben es schon auf die gleiche Weise wie du versucht, Es’chaton! Stell dich zum Kampf!«
    Die beiden Dämonen standen sich gegenüber.
    Plötzlich trat Es’chaton überraschend einen Schritt zurück.
    »Ich verzichte«, erklärte er schleimig. »Ich will meine Kräfte nicht an einem Schwächeren messen, dessen Tage ohnehin gezählt sind. Warte auf das Ende deiner Herrschaft, Fürst!« Höhnisch hatte er das letzte Wort hervorgestoßen.
    Asmodis spie vor ihm aus.
    »Du bist nicht nur ein Versager«, erklärte er verächtlich, »sondern auch ein erbärmlicher Feigling. Deine großen Worte - sie können niemanden mehr täuschen. Du weichst dem Zweikampf aus, weil du ein Feigling bist. Du willst dein jämmerliches Leben nicht verlieren. Ich aber bestehe auf dem Kampf. Ich will klare Fronten sehen.«
    »Ich kämpfe nicht«, beharrte Es’chaton.
    Asmodis’ Augen loderten schwarzes Feuer.
    »Dann«, verlangte er, »will ich, daß du mir bedingungslose Treue für alle Zeiten schwörst. Bei LUZIFER und SATANAS!«
    Es’chaton wich zurück.
    »Hier und jetzt«, schrie Asmodis. »Sofort!
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