Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0148 - Unser Kampf gegen ein Phantom

0148 - Unser Kampf gegen ein Phantom

Titel: 0148 - Unser Kampf gegen ein Phantom
Autoren: Unser Kampf gegen ein Phantom
Vom Netzwerk:
Pause.
    Peters hatte einen seiner Wagen mit zwei Mann zurück nach Utica geschickt, um für alle seine Leute Decken, Wäsche, Waschzeug und Kleidung heranholen zu lassen. Der Wagen war wenige Minuten vorher wieder eingetroffen, sodass Peters seinen Leuten eine Gelegenheit geben wollte, sich zu waschen, umzuziehen und zu rasieren. Bei der Gelegenheit konnten sie etwas von dem essen, was Tom bereitwillig für die Männer der Mordkommission in seiner Bude gekocht hatte.
    Peters kam mit in unser Zelt. Ein paar Minuten später stellte sich auch der Reporter Words ein, der eine gute Nase dafür hatte, wann es irgendwo ein Gespräch geben könnte, das für ihn vielleicht Neuigkeiten enthielt.
    »Nun, Peters, wie sieht es aus?«, fragte ich, während ich ein paar Konservendosen öffnete, damit auch wir etwas in den Magen bekamen.
    »Dieser Fall ist der erste, der von den anderen ab weicht«, brummte der Lieutenant.
    »Sie meinen, weil es diesmal keine alleinstehende Frau war?«
    »Nicht nur deshalb. Ich habe natürlich die Polizeiberichte über die vorangegangenen Morde gelesen. Jeder der vorhergegangenen Morde erfolgte im Bett. Alle bisher ermordeten Frauen schliefen. Diese schlief nicht. Sie wurde in unmittelbarer Nähe der Tür niedergestochen.«
    »Dann wundert es mich, dass sie im letzten Augenblick, als der Mörder ausholte, nicht noch geschrien hat.«
    »Das konnte sie nicht. Der Mörder muss sie mit einer Hand an der Kehle gewürgt haben, während er mit der anderen zu dem tödlichen Stoß ausholte.«
    »Das ist freilich etwas anderes. Und was tat er mit der Leiche. Ließ er sie einfach an der Tür liegen?«
    »Nein. Er schleppte sie zum Bett, legte sie hinein, deckte sie sogar ordentlich bis zur Brust zu und versuchte sogar, das Blut hinter der Tür wegzuwischen.«
    »Was?«
    »Ja, im Ernst.«
    Phil sah mich mit großen Augen an. Das war ei,ne Tatsache, die gleichbedeutend mit einer Spur war. Ich sprach meine Gedanken offen aus.
    »Peters, das ist so etwas wie eine Spur!«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Nun, dieser Mörder hat einen Tick, er ist nicht ganz normal, er leidet an einer fixen Idee oder was weiß ich. Irgendetwas in dieser Preislage.«
    »Sie meinen, weil er die Frau ins Bett brachte, als sie tot war?«
    »Natürlich! Welcher Mörder tut denn so etwas? Es konnte ihm doch völlig gleichgültig sein, wo die Leiche lag.«
    Peters schob die Unterlippe vor.
    »Da ist was dran, Cotton! Da ist was dran! Jawohl, so muss es sein! Der Mörder ist mindestens partiell geistesgestört.«
    »Na, das will ich aber doch nicht unbedingt sagen!«, warf Words in die Debatte ein. »Er braucht doch nicht verrückt zu sein, nur weil er die Leiche ins Bett gelegt hat!«
    »Doch, Words, doch!«, sagte ich.
    »Das verstehe ich nicht.«
    »Aber das ist doch ganz einfach! Der Kerl ist förmlich von der fixen Idee besessen, dass seine Leichen im Bett liegen müssen! Das ist eine Wahnvorstellung, die Gewalt über seinen Willen hat. Dieser Fall beweist das doch. Jeder andere Mörder hätte die Leiche liegen lassen, wo sie lag, nach dem Geld und dem Schmuck gesucht und wäre dann verschwunden. Dieser muss aber erst die Leiche ins Bett bringen! Das ist doch glatter Irrsinn!«
    Words sprang auf.
    »Sie machen sich die Sache verdammt einfach, Cotton. Da taucht plötzlich ein Faktor auf, den Sie sich nicht erklären können, und schon kommen Sie mit dem Allheilmittel, das euch Polizisten immer aus der Affäre ziehen muss: Der Täter ist geistesgestört.«
    »Und ich wette mit Ihnen hundert Dollar gegen einen, dass er es ist«, sagte ich ernst. »Und von dieser, wenn auch winzigen Spur, müssen wir jetzt ausgehen. Es ist immerhin der erste wirkliche Hinweis, den wir auf den Täter haben. Wir werden über die FBI-Zentrale Anfragen an sämtliche Irrenanstalten und an alle Nervenärzte senden lassen. Oh, man kann in dieser Hinsicht allerlei tun. Aber erst wollen wir mal weiterhören, was Peters sonst noch am Tatort ermittelt hat. Gibt es noch etwas, Lieutenant?«
    Peters schüttelte müde den Kopf.
    »Leider nein. Alles andere ist wieder genau wie in den früheren Fällen.«
    »Geld und Schmucksachen fehlen wieder?«
    »Ja.«
    »Keine Spuren?«
    »Keine.«
    »Immerhin wissen wir jetzt zwei Dinge«, sagte ich. »Erstens: Der Camping-Mörder gehört nicht zu den Leuten, die gestern abgereist sind. Zweitens: Er hat diese fixe Idee mit den Leichen.«
    »Und ich weiß etwas Drittes«, sagte Words.
    Ruckartig flogen unsere Köpfe hoch.
    »Nämlich?«,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher