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0148 - Unser Kampf gegen ein Phantom

0148 - Unser Kampf gegen ein Phantom

Titel: 0148 - Unser Kampf gegen ein Phantom
Autoren: Unser Kampf gegen ein Phantom
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fragte ich gespannt.
    »Nämlich, dass mindestens einer der Polizisten heute Nacht geschlafen haben muss, sonst hätte der Mörder nicht ungesehen zum Wohnwagen seines Opfers und zurückkommen können.«
    Peters senkte den Kopf. Dies hatten wir alle schon die ganze Zeit über gedacht, nur hatte keiner von uns gewagt, es auszusprechen. Aber es war nicht wegzuleugnen: Mindestens einer unserer nächtlichen Posten musste versagt haben…
    ***
    Nach dem Essen schützte ich wieder meine Kopfschmerzen vor und ging hinaus, um ein wenig frische Luft zu schöpfen. Im Grunde wollte ich nur mit meinen Gedanken allein sein.
    Ich spürte, dass dieser zweite Mord auf unserem Campingplatz der Schlüssel zu allen anderen sein konnte. Man musste nur herausfinden, wo sich dieser Schlüssel im ganzen Komplex dieses Falles verbarg.
    Ich ging vom Campinggelände weg und streifte ein wenig durch den Wald. Tiefe Stille umgab mich, nur das leise Rauschen der Bäume schwebte als eine zarte Melodie im Hintergrund.
    Ärgerlich musste ich wieder daran denken, dass einer von uns versagt hatte. Es gab ja nur diese zwei Möglichkeiten: entweder hatte der Camping-Mörder zufällig sein Zelt oder seinen Wohnwagen innerhalb des Blockes stehen, innerhalb dessen auch der Wohnwagen seines letzten Opfers stand, oder aber einer von uns hatte versagt. Etwas anderes gab es gar nicht. Wenn er nicht auf demselben Parzellenrechteck saß wie sein Opfer, dann hatte er einen der Hauptwege überqueren müssen. Und in diesem Fall war unser Versagen schuld daran, dass er das gekonnt hatte.
    Ich blieb stehen und überdachte mir noch einmal die Nacht. Konnte der Mörder völlig geräuschlos über einen der Hauptwege hinwegkommen?
    Unmöglich. Alle diese Wege waren mit Kies belegt. No, es war völlig unmöglich, absolut geräuschlos über einen solchen Weg zu kommen.
    Also blieb nur noch die zwei…
    Ich erschrak. In meinem Kopf war plötzlich ein Gedanke aufgeblitzt, der mich selbst zusammenfahren ließ, so überraschend war er.
    Ich dachte ihn durch. Von allen Aspekten her. Ich meldete Zweifel an. Ich widersprach mir selbst.
    Der Gedanke war nicht zu beirren. Und wie man es auch immer sehen mochte, dieser Gedanke eröffnete eine neue, dritte Möglichkeit.
    Fiebernd vor Aufregung steckte ich mir eine Zigarette an.
    Eine knappe Stunde später war ich wieder in unserem Zelt. Und ich hatte einen Plan mitgebracht, der mir den Camping-Mörder überführen sollte.
    ***
    Zum Abendbrot, das wir gegen halb sieben einnahmen, erschien der Reporter wieder. Ich lud ihn zum Essen ein, was er anscheinend gern annahm.
    »Hören Sie, Words«, sagte ich mitten im Essen. »Ihre Behauptung, dass einer von uns versagt haben muss, lässt sich leider nicht widerlegen. Wir haben uns die ganze Geschichte durch den Kopf gehen lassen. Selbstverständlich werden wir heute Nacht wieder Wache gehen. Aber wir müssen verhindern, dass ein solches Versagen wieder vorkommt.«
    »Wie wollen Sie das machen?«, fragte Words. »Gegen menschliche Unzulänglichkeit gibt es kein Mittel.«
    »Doch«, sagte ich. »In diesem Falle doch.«
    »Da bin ich aber gespannt.«
    »Wir werden heute Nacht nur Doppelposten losgehen lassen. Da kontrolliert einer den anderen. Einer allein kann mal ein Nickerchen machen, wenn er es vor Müdigkeit einfach nicht mehr aushält. Wenn ein zweiter dabei ist, können sie sich gegenseitig wach halten.«
    Words nickte langsam.
    »Das ist wahr«, gab er zu. »Gar nicht so dumm gedacht.«
    »Und weil Sie mir heute Nachmittag den Brocken mit dem Versagen vor die Füße geworfen haben«, sagte ich, »werden Sie der Mann sein, der mit mir zusammen geht.«
    »Ich?«
    »Ja. Sie bleiben ja doch auch die ganze Nacht auf den Beinen. Warum sollen Sie dann nicht mit mir zusammen gehen? Es wird für uns beide kurzweiliger werden.«
    Words schien zuerst nicht sonderlich von diesem Gedanken erbaut zu sein, aber er nickte dann doch und sagte: »Na, meinetwegen. Wenn Sie sich davon etwas versprechen.«
    Es blieb also dabei. Wir aßen zu Ende, und dann sagte Phil auf einmal: »Mister Words, würden Sie mir einen Gefallen tun?«
    »Wenn ich kann?«
    »Doch. Es schlägt in Ihr Fach. Wir müssen eine offizielle Verlautbarung für die Presse fertigstellen. In New York macht solche Dinge unsere Presseabteilung. Wir können aber nicht extra dafür einen Mann aus New York kommen lassen.«
    Words grinste.
    »Das wäre ein bisschen zu großzügig mit den Steuergeldern gewirtschaftet, was?«
    »Genau.«
    »Und da
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