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0146 - Vanessas Schreckensnacht

0146 - Vanessas Schreckensnacht

Titel: 0146 - Vanessas Schreckensnacht
Autoren: A.F. Morland
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dieser Misere für Vanessa.
    Sowohl Lauritz Whorf als auch Barton Moffatt verfügten über ein ahnsehnliches Bankkonto. Jeder besaß etwa hundertfünfzigtausend Pfund.
    Geld, das - wenn die Idee des Dämons verwirklicht wurde - Wendy Cool bekommen sollte. Und wenn die Summe erst einmal Wendy zur Verfügung stand, rechnete auch Vanessa Cool damit, mit dem Einverständnis ihrer Stieftochter darüber verfügen zu können.
    Eiskalt bereitete Meeloch die Geschehnisse vor. Er beeinflußte Lauritz Whorf und Barton Moffatt. Beide begaben sich zu einem Anwalt und ließen von diesem ein Testament aufsetzen, wonach Wendy Bool alles erben sollte, falls einem von ihnen etwas Unvorhergesehenes zustoßen sollte.
    Gleich nachdem Whorf und Moffatt diesen in so jungen Jahren ungewöhnlichen Schritt getan hatten, sähte Meeloch Zwietracht zwischen die beiden.
    Eines Tages prügelten sich die einstigen Freunde wie Todfeinde. Das war der Moment, wo Meeloch Vanessa Cool aktiv werden ließ.
    Sie machte Whorf und Moffatt den Irrsinnsvorschlag, sich zu duellieren. Abel Cool, ihr Mann, war sofort dagegen. Doch mit List und mit Meelochs Hilfe gelang es der Frau, die Idee durchzusetzen.
    Unaufhaltsam nahm das Unheil daraufhin seinen Lauf…
    ***
    Sie trafen sich weitab vom Dorf, um das Duell auszutragen. Vom nahen Morr stiegen gespenstische Nebelschwaden auf, tanzten über den taunassen Rasen, wurden vom Wind erfaßt und zerfaserten während ihres geisterhaften Fluges.
    Es war kühl. Die Nähe des Bristol-Kanals machte sich unangenehm bemerkbar. Aus einem kleinen Birkenhain erklang der klagende Ruf eines Vogels.
    Lauritz Whorf traf als letzter ein. Abel Cool hatte alles vorbereitet. Whorf musterte seinen Widersacher. Barton Moffatt schien genau wie er kein Auge zugetan zu haben. Er schien sich nicht wohlzufühlen.
    Sein Gesicht war grau. Whorf schluckte trocken. Es war glatter Wahnsinn, wozu er sich bereit erklärt hatte. Er überlegte, ob er die Sache nicht abblasen sollte. Er konnte sich nicht vorstellen, an diesem Morgen zu sterben - oder Barton wegen eines Mädchens zu töten.
    Aber sollte dieses Verhältnis - das Sie beide für unerträglich hielten -ewig so weiter bestehen? Mußte nicht endlich eine Entscheidung fallen?
    Whorf betrachtete Vanessa Cool. Sie war eingemummt in einen langen grauen Schal.
    Der Mantel, den sie trug, war alt und an den Ärmeln ausgefranst. Atemwolken flogen aus ihren Nasenlöchern. Ihre Augen zuckten ruhelos hin und her.
    Abel Cool stand neben ihr. Er war nervös. Er rieb sich immerzu die Hände und trat von einem Bein auf das andere.
    Im Gras lag ein Schuhkarton. In ihm befanden sich die Pistolen. Geladen. Neben dem Karton stand ein Benzinkanister.
    Whorf lief es eiskalt über den Rükken. Wozu die Cools den Treibstoff mitgebracht hatten, war ihm klar. Sie würden denjenigen, der das Duell nicht überlebte, mit Benzin übergießen und verbrennen.
    Barton schob die Fäuste in die Tasche.
    »Wir brauchen nicht viel darüber zu reden«, sagte Abel Cool heiser. »Im Prinzip ist alles klar. Ihr nehmt jeder eine Pistole. Dann stellt ihr euch Rücken an Rücken auf. Ich zähle langsam von eins bis zehn. Ihr macht zehn Schritte. Bei zehn dreht ihr euch um und schießt aufeinander. Einer von euch darf es nicht überleben. Vanessa wird euch jetzt noch schnell Tee aus der Thermosflasche geben. Und dann bringen wir es hinter uns.« Zuerst trank Barton. Dann bekam Lauritz den Becher.
    »Noch irgendwelche Fragen?« wollte Cool wissen.
    »Nein«, sagte Barton.
    Whorf schüttelte mit verkniffenem Mund den Kopf.
    »Also dann!« sagte Cool. Er nahm den Schuhkarton auf und hob den Deckel ab. »Zwei gleiche Waffen. Berettas. Schießen ausgezeichnet. Ich habe sie beide ausprobiert. Jedes Magazin ist voll. Ihr könnt euch davon überzeugen.«
    Whorf wies auf die beiden Berettas. »Nach dir«, sagt er zu Moffatt.
    »Nein. Zuerst du«, verlangte Barton.
    Whorf zuckte mit den Achseln und griff nach einer der beiden Waffen. Er zog das Magazin aus dem Kolben. Cool hatte die Wahrheit gesagt. Es fehlte keine Patrone.
    »Kann es losgehen?« fragte Cool, »Ja«, erwiderte Whorf.
    »Aufstellung!« rief Cool.
    Lauritz und Barton stellten sich Rücken an Rücken.
    »Aufgepaßt!« rief Cool. »Auf mein Kommando geht es los.« Whorf und Moffatt hoben die schußbereiten Berettas. In wenigen Minuten würde nur noch einer von ihnen am Leben sein. Jeder hoffte, daß er der Überlebende sein würde. Gleichzeitig erschraken sie aber, denn wenn sie
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