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0146 - Vanessas Schreckensnacht

0146 - Vanessas Schreckensnacht

Titel: 0146 - Vanessas Schreckensnacht
Autoren: A.F. Morland
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anzutreten. Es war ein Weg, den vor Lauritz Whorf schon viele Seelen gegangen waren.
    Gleißende Helligkeit umgab ihn. Sphärenklänge begleiteten ihn. Mit einer Geschwindigkeit, die kein Mensch messen kann, näherte sich Lauritz Whorfs Geist seinem Ziel.
    Er durchstieß Welten voller Grauen, während Wut und Haß von ihm mehr und mehr Besitz ergriffen.
    Der Wunsch nach grausamer Rache keimte in ihm auf. Er war bereit, die ewige Verdammnis in Kauf zu nehmen, wenn es ihm dadurch möglich gemacht wurde, jene mit gnadenloser Härte zu bestrafen, die Schuld an seinem Tod waren.
    Der Dämon Meeloch richtete es so sein, daß es zwischen ihm und Whorf in einer der Zwischenwelten zu einem Zusammentreffen kam.
    Meelochs grüne Fratze verzerrte sich zu einem satanischen Grinsen. »Ich könnte dir die Rückkehr ermöglichen, Lauritz Whorf.«
    »Dann tu es!« verlangte dieser eiskalt.
    »Bist du bereit, mit mir einen Pakt zu schließen?«
    »Stelle deine Bedingungen. Ich werde sie akzeptieren.«
    »Du bekommst deine Rache, wenn du dafür mich in deiner Seele aufnimmst.«
    »Einverstanden«, sagte Lauritz Whorf, ohne zu überlegen.
    »Ich werde dafür sorgen, daß dein Erscheinen Professor Zamorra - neben John Sinclair und Tony Ballard der schlimmste Feind aller Dämonen - auf den Plan ruft. Ich werde dem Para-Mann meine Rechnung präsentieren, sobald er in Lynton eintrifft. Mit dir wird es mir gelingen, ihn in die Falle zu locken und zu vernichten. Ist dir das recht?«
    »Ich akzeptiere!« sagte Lauritz Whorf.
    Der Dämon streckt ihm seine Raubtierpranke entgegen. »Wir wollen unser Bündnis mit einem Handschlag besiegeln.«
    Whorf ergriff die Tatze.
    Eine eisige Kälte durchzuckte ihn im selben Augenblick. Meeloch stand nicht mehr vor ihm. Er spürte den Dämon in sich, merkte, wie er sich in seinem Geist ausbreitete.
    Doch das störte ihn nicht.
    Er würde seine Rache bekommen. Nur das zählte für ihn. Durch Raum und Zeit kehrte er zur Erde zurück.
    Er drang in seinen toten Körper ein, ohne diesen jedoch vorläufig zu beleben. Das sollte erst später geschehen.
    Später, wenn kein Mensch mehr damit rechnete…
    ***
    Cool hatte eine Höhle in den Kreidefelsen entdeckt.
    Sie war schwer zugänglich, und gerade deshalb war sie ideal für Cools Vorhaben. Er hatte sich Whorfs Leichnam auf den Rücken gebunden. Nun kletterte er vorsichtig über die Felsen nach unten.
    Vanessa folgte ihm mit dem Benzinkanister. Unter ihnen, in einer Tiefe von etwa fünfundzwanzig Metern, gurgelte und brauste die Brandung des Meeres.
    Cool stand der Schweiß auf der Stirn. Ein falscher Tritt und er war rettungslos verloren. Whorf war ein verdammt schwerer Brocken. Dadurch war die Gefahr eines Absturzes doppelt so groß.
    Endlich erreichte Cool den Höhleneingang. Er keuchte. Die Anstrengung ließ seine Knie zittern.
    Eigentlich hatten sie Barton diese Schwerarbeit zugedacht, aber dieser verrückte Kerl hatte sich aus dem Staub gemacht. Und einer mußte den Toten schließlich verschwinden lassen.
    »Paß gut auf dich auf, Vanessa«, rief Cool nach oben. Er betrat die Höhle. Stehend erwartete er seine Frau. Vanessa stellte den Benzinkanister ab. »Hilf mir, den Strick abzumachen!« verlangte Cool.
    Sie ließen Whorf sachte zu Boden gleiten.
    Cool rümpfte die Nase. »Meinst du, daß wir ihn wirklich verbrennen müssen?«
    Auch das war Vanessas Idee gewesen. Sie nickte. »Natürlich. Stell dir vor, jemand fände ihn hier.«
    »Hier kommt doch niemand her.«
    »Du hast die Höhle ja auch entdeckt«, sagte Vanessa.
    »Ja. Weil ich sie gesucht habe.«
    »Jemand anders könnte sie auch suchen!«
    »Wozu?«
    »Red nicht so viel!« sagte Vanessa ärgerlich. »Wir machen es genauso, wie wir es besprochen haben. Schütte das Benzin über ihn. Nun mach schon, Abel. Ich möchte so bald wie möglich wieder zu Hause sein.«
    Cool bückte sich. Seufzend schraubte er den Verschluß vom Kanister. Verflucht, nun war er seit fünf Jahren mit Vanessa verheiratet, aber er hatte nicht gewußt, wie eiskalt sie war.
    Plätschernd verteilte sich das Benzin über den Toten. Lauritz’ Kleider sogen das Naß gierig in sich auf. Cool ging sehr gewissenhaft ans Werk.
    Jetzt hätte ihm ein kräftiger Schluck Whisky sehr viel gegeben. Er war durstig. Seine Kehle war zugeschnürt. Seine Nerven flatterten.
    Der Alkohol hätte Wunder gewirkt. Aber Vanessa hatte darauf bestanden: keinen Tropfen Whisky während oder nach dem Duell.
    Cool hatte seine Brustflasche zu Hause lassen
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