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0146 - Vanessas Schreckensnacht

0146 - Vanessas Schreckensnacht

Titel: 0146 - Vanessas Schreckensnacht
Autoren: A.F. Morland
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dafür, daß wir Meeloch vergessen. Vielleicht gelang es ihm, seine Dämonenhaut gerade noch im allerletzten Augenblick zu retten, dann können wir jetzt nichts mehr daran ändern. Wenn wir ihn aber in jener Abteigruft gestern nacht zur Hölle geschickt haben - um so besser.«
    »Für mich existiert Meeloch nicht mehr«, behauptete Bill.
    »Das ist eine gute Einstellung«, sagte Nicole Duval. »Ich schließe mich ihr an.«
    Doch so einfach lag die Sache leider nicht.
    Der Dämon, der Zukunft, Gegenwart und Vergangenheit zu manipulieren imstande war, machte an diesem Tag seinen nächsten Zug.
    Nicole Duval bekam arge Kopfschmerzen. Ihre Wangen fingen zu glühen an, und als Professor Zamorra ihr seine Hand auf die heiße Stirn legte, konnte er unschwer feststellen, daß das Mädchen Fieber hatte.
    Ausgelöst von Meeloch.
    Sie verließen die Bar und fuhren zu jenem Hotel, in dem sie für die Dauer des Symposions, das in zwei Tagen zu Ende gehen würde, abgestiegen waren.
    Nicole hatte Schüttelfrost.
    Professor Zamorra steckte seine Freundin sofort ins Bett. Dann setzte er sich mit dem Hotelmanager in Verbindung und bat diesen, schnellstens einen Arzt zu schicken.
    Während sie auf den Doktor warteten, schüttelte Bill Fleming besorgt den Kopf. »Wie ist das möglich? Woher kommt dieses Fieber so plötzlich?«
    »Nicole war seit Jahren nicht mehr krank. So besehen hat sie geradezu ein Recht darauf…«
    Es klopfte.
    »Ja, bitte?« rief Zamorra.
    Es war der Arzt. Ein Mann in den besten Jahren. Drahtig, mit gepflegtem Menjou-Bärtchen. Zamorra führte den Doktor zu Nicole.
    Er blieb im Zimmer, während der Arzt das Mädchen untersuchte. Nicole sah den Doktor mit glasigen Augen an.
    »Was fehlt ihr?« wollte Professor Zamorra wissen.
    »Es ist nichts Ernstes. Nur eine Sommergrippe«, sagte der Arzt mit einer erstaunlich kräftigen Stimme.
    Er schrieb ein Rezept aus, sagte dem Professor, wie die Patientin das Medikament einnehmen solle, wünschte Nicole eine baldige Besserung und empfahl sich.
    Zamorra holte das Medikament. Als er zu Nicole und Bill zurückkehrte, sagte der Amerikaner: »Da hat vor zwei Minuten ein Mann angerufen: Carl Hexman…«
    »Carl!«
    »Er sagte, er wäre ein Freund von dir.«
    »Das ist er in der Tat.«
    »Wieso kenne ich ihn nicht?« fragte Bill.
    »Du bist nicht immer dabei, wenn ich neue Freundschaften schließe. Hexman lief mir hier in London vor zwei Jahren über den Weg. Wir trafen einander danach noch einige Male.«
    »Er erfuhr, daß du an diesem Symposion teilnimmst. Wenn ich ehrlich sein soll, dann muß ich sagen, daß Carl Hexman einen ziemlich verwirrten, hektischen Eindruck auf mich machte«, sagte Bill.
    »Was wollte Carl? Nur mal guten Tag sagen?« fragte Zamorra.
    Der Amerikaner schüttelte den Kopf. »Er redete für mich gewissermaßen in Hieroglyphen. Mir kam vor, als würde er wirr sprechen.«
    »Was sagte er?« wollte Zamorra wissen.
    »Er redete von einem kleinen Nest am Bristol-Kanal namens Lynton. Es soll da spuken. Er sprach von einem Haus. Von seltsamen Vorgängen. Er rief aus Lynton an, redete von seltsamen Dingen, die sich im Ort ereignet hätten. Er hatte die Absicht, dich zu bitten, nach Lynton zu kommen.«
    Zamorra senkte den Blick. »Carl scheint meine Hilfe nötig zu haben. Verdammt, gerade jetzt, wo Nicole krank ist.«
    »Mach dir um Nicole keine Sorgen, Zamorra. Wenn du nach Lynton fahren möchtest, kannst du es getrost tun. Deine Freundin ist bei mir gut aufgehoben. Ich habe Carl Hexman geraten, er möge in zehn Minuten noch mal anrufen…«
    Das Telefon schlug an.
    Bill nickte. »Das ist er.«
    Zamorra nahm das Gespräch entgegen.
    ***
    Noch zehn Kilometer bis Lynton. Professor Zamorra nahm den Fuß etwas vom Gas weg. Schnurrend rollte sein roter Rover die gewundene Straße entlang.
    Der Asphalt war grau und glatt. Vor einer halben Stunde hatte die Dämmerung eingesetzt. Mittlerweile war der Abend über die Gegend hereingebrochen.
    Die gelben Nebelscheinwerfer schlugen helle Schneisen in die Dunkelheit. Zamorra hatte das Radio eingeschaltet.
    Es sollte ihn ablenken. Seine Augen waren nicht nur starr geradeaus gerichtet. Er suchte auch immer wieder den Straßenrand ab. Ohne ersichtlichen Grund. Was erwartete er eigentlich?
    Plötzlich war der Empfang seines Radios erheblich gestört. Die Musik kam verzerrt aus dem Lautsprecher. Die Melodie war nicht mehr wiederzuerkennen. Das klang so, als würde jemand mit satanischer Freude eine Katze quälen. Zamorra überlief
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