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0146 - Vanessas Schreckensnacht

0146 - Vanessas Schreckensnacht

Titel: 0146 - Vanessas Schreckensnacht
Autoren: A.F. Morland
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müssen. Es würde erst wieder etwas zu trinken geben, wenn sie daheim waren. Und das dauerte noch so verdammt lange. Cool klopfte seine Taschen ab.
    »Streichhölzer?« fragte Vanessa.
    »Ja.«
    »Hier.« Sie hielt ihm ein schmales, goldbedrucktes Briefchen hin.
    »Danke.« Cool öffnete das Briefchen. Er brach ein Streichholz heraus. Etwas hemmte ihn, das Schwefelhölzchen anzureißen. Sein unentschlossener Blick suchte Vanessa.
    Sie nickte. »Nun tu’s doch endlich!« verlangte sie ärgerlich.
    Cool ging in die Hocke. Er hatte sich das alles viel einfacher vorsgestellt. Er hatte gedacht, keine Beziehung zu dem Toten zu haben, hatte gemeint, Whorf würde für ihn nichts weiter sein als ein lebloses Etwas, einem Haufen Unkraut ähnlich, das zusammengerafft worden war und nun verbrannt werden mußte.
    Aber, Teufel noch mal, vor ihm lag nicht bloß ein Kleiderbündel.
    Da steckte ein Mensch drin.
    Vanessa drängte: »Worauf wartest du noch, Abel? Bring’s endlich hinter dich.«
    Cool nickte. »Geh ein Stück zurück!« verlangte er von seiner Frau.
    Vanessa begab sich zum Höhleneingang. Sie schaute zur tosenden Brandung hinunter und ließ ihren Blick dann in die Ferne schweifen.
    Eine ruhige, einsame, schöne Gegend war das hier. Der richtige Platz für Whorf. Hier konnte er Jahrhunderte ruhen. Niemand würde seinen Frieden stören.
    Er hatte Zeit, ganz langsam zu Staub zu zerfallen. Niemand in Lynton würde von dieser letzten Ruhestätte wissen. Nicht einmal Barton Moffatt.
    Und das war nicht mal so schlecht.
    Vanessa sorgte sich ein wenig um den jungen Mann. Er hatte anders reagiert, als sie es vorausgesehen hatte. Vanessa fragte sich, wie Barton mit seinem Wissen, einen Mord begangen zu haben, fertigwerden würde. Sie hoffte auf die Zeit.
    Die Zeit heilt Wunden. Die Zeit läßt vergessen. Die Zeit kann vieles.
    Cool riß endlich das Streichholz an. Der grelle Schein tanzte über die Höhlenwände, als das Schwefelköpfchen aufflammte. Fauchend brannte es.
    Cool richtete sich auf. Er trat einen Schritt zurück. Dann warf er das Streichholz auf Whorf. Das Benzin fing sofort zu brennen an.
    »Niemand wird ihn jetzt noch identifizieren können«, sagte Vanessa danach.
    »Ich wollte, ich hätte das nicht getan, Vanessa.«
    Vanessa legte ihm ihre Hand auf den Arm, als wollte sie ihn trösten. »Vergiß das, Abel. Denk nicht mehr daran. Denk an Wendy. Sie wird Barton heiraten. Die beiden werden uns finanziell unterstützen, wie wir uns das vorgestellt haben…«
    »Vielleicht tun sie’s nicht!«
    Vanessa lächelte. »Wendy ist ein gutes Mädchen. Sie verfügt jetzt über 580.000 Pfund. Davon wird sie ihren Eltern gern etwas abgeben.«
    Cool hob die Hand. »Dabei hat doch Barton auch noch ein Wörtchen mitzureden!«
    Vanessa schüttelte unbekümmert den Kopf. »Um Barton brauchst du dir keine Sorgen zu machen, Abel. Barton haben wir fest in der Hand. Er weiß es. Und er weiß, daß wir wissen, daß er ein Mörder ist.«
    ***
    Bill Fleming hob sein Glas. »Ich trinke auf unseren Erfolg, Freunde. Es war nicht leicht, Meeloch zur Strecke zu bringen, aber wir haben es geschafft. Darauf dürfen wir stolz sein. Ein Dämon weniger. London kann aufatmen. Meeloch wird keine Menschen mehr peinigen. Damit ist es nun ein für allemal vorbei.«
    »Hoffen wir’s«, sagte Professor Zamorra lächelnd.
    Sie befanden sich in einer kleinen Bar nahe dem Hyde Park. Die Beleuchtung war dezent. Die Musik war unaufdringlich. Man fühlte sich auf Anhieb wohl in dem Lokal.
    Zamorra war durch Zufall darauf gestoßen. Er hatte gefunden, daß dies der richtige Rahmen war, in dem sie ihren Sieg über Meeloch feiern konnten.
    Nicole Duval trug ein verrücktes Kleid aus Musselin, in dem sie zum Anbeißen aussah. Sie blickte Zamorra von der Seite her an und fragte irritiert: »Hegst du irgendwelche Zweifel, daß wir mit dem Dämon nicht ganz fertiggeworden sind, Chérie?«
    »Nun, mir wäre doppelt so wohl, wenn mein Amulett den Körper Meelochs getroffen hätte. Statt dessen traf der Talisman nur den grünen Fleck an der Wand«, antwortete Zamorra.
    »Die Wand bekam Sprünge. Schwarzes Dämonenblut floß heraus«, sagte Bill Fleming. »Der Schrei des Unholds riß jäh ab. Ich bin sicher, du hast ihn mit dem Amulett erledigt, Zamorra.«
    »Vergiß nicht, es war Mitternacht. Meeloch kann sich auf dem Leitstrahl des Bösen aus dem Staub gemacht haben«, sagte der Para-Mann.
    »Und das Blut? Was ist damit?« fragte Bill.
    Zamorra lächelte. »Ich bin
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