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0146 - Vanessas Schreckensnacht

0146 - Vanessas Schreckensnacht

Titel: 0146 - Vanessas Schreckensnacht
Autoren: A.F. Morland
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anzunehmen.
    Bill sah sich nervös um. »Und wie geht’s nun weiter?«
    Nicole hob die Schultern. »Vielleicht hätten wir doch lieber in deine Richtung laufen sollen.«
    Bills Feuerzeug flammte kurz auf.
    »Bill!« rief Nicole gepreßt aus. Sie wies auf die Flamme, die stark flackerte und sich auf den zerschlissenen Gobelin zuneigte.
    Mit zwei schnellen Schritten war das Mädchen bei dem Wandteppich. Sie schlug ihn zur Seite und entdeckte die Fortsetzung des Ganges, der nach wenigen Yards einen Knick nach links machte.
    Darauf eilten sie zu.
    Eine Treppe. Sie führte nach unten. In die Gruft der Abtei. Dort unten schien sich der Dämon verkrochen zu haben.
    »Jetzt haben wir ihn«, raunte Nicole dem Amerikaner zu. Sie spürte ein leichtes Prickeln in ihrem Nacken.
    Wenn sie Glück hatten, erwischten sie Meeloch noch vor Mitternacht. Am liebsten hätte Nicole die Zeit angehalten. Doch die Sekunden vergingen wie im Flug.
    Bill Fleming schritt die kalten Steinstufen hinunter. Nicole folgte ihm.
    Ihre schlanken Finger umschlossen das Kruzifix.
    Als sie das untere Ende der Treppe erreichten, ließ Bill Fleming sein Feuerzeug wieder aufflammen.
    Plötzlich stockte Nicole der Atem. Sie biß sich auf die Lippe. Zwischen zwei Sarkophagen zuckte eine Gestalt nach unten.
    Ein Mann!
    Das war Meeloch, der seine menschliche Gestalt noch nicht abgelegt hatte. Bill Fleming hob das Kreuz.
    Mit festem Schritt näherte er sich dem Unhold, dem man nicht ansah, wie abgrundtief böse und gefährlich er war.
    Der Historiker erreichte die beiden Sarkophage. Er vernahm ein feindseliges Fauchen. Bill machte den nächsten Schritt.
    Nun sah er den Dämon.
    Meeloch sah aus wie ein eleganter Top-Manager der Wirtschaft. Er war ein ausgesprochen schöner Mann mit jettschwarzem Haar und dunklen Augen.
    Sein attraktives Aussehen hatte es ihm leicht gemacht, vor allem das Vertrauen von Mädchen und Frauen sehr schnell zu gewinnen.
    Sobald sie ihm verfallen waren, hatten sie ihre Arglosigkeit bitter zu bereuen, denn wenn Meeloch seine Maske fallenließ, kam in fast allen Fällen die Hilfe bereits zu spät.
    Der Dämon hechelte. Er zitterte. Der Anblick des Kreuzes schwächte ihn noch mehr. Gekrümmt hockte er auf den Stufen des Sarkophagsockels.
    Sein Gesicht war schmerzverzerrt. Er hob abwehrend die Hände. Doch Bill Fleming hatte kein Mitleid mit dem Unhold in Menschengestalt.
    Auch Nicole Duval hielt dem Sendboten der Hölle ihr Kruzifix entgegen. Mit jedem Schritt, den Nicole und Bill dem Dämonen näher kamen, wurden dessen Schmerzen schlimmer.
    Meelochs dunkle Augen suchten Nicole Duvals Blick. Er baute auf seine Wirkung auf Frauen, gab sich unschuldig.
    »Was wollt ihr von mir? Warum verfolgt ihr mich? Ich habe euch nichts getan!«
    »Du hast genug Schaden angerichtet, Meeloch. Es ist hoch an der Zeit, daß dir jemand das Handwerk legt!« knirschte Bill Fleming.
    »Nicole!« stöhnte der Dämon. »Ihr begeht einen großen Fehler…«
    »Wir tun, was getan werden muß!« fiel das Mädchen dem Dämon eiskalt ins Wort.
    »Ihr irrt euch in mir! Ich bin harmlos! Ihr müßt mich mit jemandem verwechseln!«
    Bill Fleming schüttelte grimmig den Kopf. »Du bist ein Schwarzblütler. Du kommst aus den Dimensionen des Grauens. Uns kannst du mit deinem harmlosen Aussehen nicht täuschen, Meeloch!«
    Der Historiker trat einen Schritt vor. Der Dämon stieß einen gellenden Schrei aus. Er flitzte hoch und zuckte zurück.
    Er preßte sich in die Ecke der Gruft. Schaum trat auf seine Lippen. Er schien von einem heftigen Schüttelfrost befallen zu sein.
    In panischem Entsetzen waren seine Augen auf die beiden Kreuze gerichtet, die sich ihm näherten. Er geriet vor Angst aus der Fassung.
    Seine Haut verfärbte sich. Sie wurde grün. Er brüllte wie von Sinnen. Sein Gesicht verzerrte sich. Mehr und mehr nahm er sein wahres, abscheuliches Aussehen an.
    Er konnte angesichts der Kreuze seine Tarnung nicht mehr länger beibehalten. Die Augen fingen an, rot zu glühen.
    Sie quollen aus den Höhlen, wurden groß wie Tennibsbälle. Aus dem schorfigen Maul hing eine lange schwarze Zunge. Aus dem blutroten Zahnfleisch ragten Zähne, die denen eines Hais glichen.
    Aus Meelochs feingliedrigen Händen wurden erschreckende Raubtiertatzen, übersät mit struppigen Haaren.
    Das Gebrüll des Dämons holte Zamorra herbei.
    Nicole Duval und Bill Fleming hörten die schnellen Schritte des Para-Mannes. Sie näherten sich der Gruft.
    Es war ein Wettlauf mit der Zeit, den Professor
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