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0146 - Vanessas Schreckensnacht

0146 - Vanessas Schreckensnacht

Titel: 0146 - Vanessas Schreckensnacht
Autoren: A.F. Morland
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Zamorra jedoch nicht mehr gewinnen konnte.
    Mitternacht brach an!
    Und eine Sekunde danach stürmte Zamorra die Gruftstufen hinunter. Während des Laufens nahm er sein Amulett ab.
    Die Silberkette schlang er um sein Handgelenk. Meeloch erstarkte. Er brüllte nicht mehr. Er konnte den Anblick der beiden Holzkreuze plötzlich halbwegs ertragen.
    Eine Kraftwelle der Hölle flutete durch seinen abstoßenden Körper. Er wußte, daß ihm Zamorra mit seinem silbernen Talisman, in dem ungeahnte Kräfte des Guten wohnten, gefährlich werden konnte.
    Deshalb zog es der Dämon vor, sich beizeiten aus dem Staub zu machen. Zamorra erkannte die Absicht des Unholds.
    Er sah, wie Meelochs Körper undeutlich wurde, wie die Konturen des Dämons zu verschwimmen begannen.
    Zamorra forcierte sein Tempo. Atemlos jagte er durch die Gruft, auf das Ungeheuer zu. Meeloch verwandelte sich innerhalb eines Sekundenbruchteils in einen giftgrünen Schimmer.
    Und dieser Schimmer sickerte in Gedankenschnelle in die Wand ein. Als Professor Zamorra die Stelle erreichte, wo Meeloch vor wenigen Augenblicken noch gestanden hatte, schien es fast zu spät zu sein, den Dämon noch vernichten zu können.
    Dennoch versuchte es der Para-Mann.
    Nicole Duval und Bill Fleming sprangen zur Seite, um dem Dämonenjäger nicht im Weg zu stehen.
    Professor Zamorra schlug mit seinem Amulett zu. Das Silber zuckte blitzend nach vorn. Es traf die Wand, in die der Dämon hineingesickert war.
    Die Wirkung war phänomenal.
    Ein heftiges Beben ging durch die alte Abtei. Meeloch stieß einen Wahnsinnsschrei aus, der durch das Gewölbe gellte.
    Die Wand, in die Meeloch eingedrungen war, bekam tiefe Risse, aus denen schwarzes Dämonenblut floß.
    Der gellende Dämonenschrei riß jäh ab. Zamorra nahm sein Amulett zurück. Die Abtei kam zur Ruhe. Eine düstere Stille breitete sich aus.
    Bill Fleming schluckte beeindruckt. »Scheint so, als hättest du Meeloch vernichtet, Zamorra.«
    Der Para-Mann entspannte sich. Er nickte bedächtig. »Das hoffe ich. Ich danke euch für eure Hilfe. Wer weiß, ob ich Meeloch ohne euch gefunden hätte.«
    »Bestimmt hättest du ihn aufgestöbert, Chérie«, sagte Nicole Duval. »Es hätte nur etwas länger gedauert.«
    »In dieser Zeit hätte die Hölle den Dämon mit so viel Kraft angereichert, daß es wesentlich schwieriger gewesen wäre, ihn auszuschalten«, behauptete - Zamorra.
    Sie fanden, daß sie gute Arbeit geleistet hatten und verließen erleichtert die nächtliche Abtei.
    Sie glaubten Meeloch zur Hölle geschickt zu haben, doch das war ein Irrtum. Der Dämon war zwar angeschlagen, aber er lebte noch.
    Und er sann nach grimmiger Rache.
    Was er inszenierte, um Professor Zamorra mit einem tödlichen Streich zu erwischen, zeugte davon, wie ungemein raffiniert der Dämon seine Fäden spinnen konnte.
    Nie und nimmer hätte Zamorra auf die Idee kommen können, daß Meeloch in den folgenden Ereignissen seine Finger im Spiel hatte.
    ***
    Der Dämon jonglierte mit der Zeit. Er manipulierte sie. Das war für ihn kein Problem. Er beeinflußte Geschehnisse aus Vergangenheit und Zukunft, drückte einige Menschen seinen Stempel auf und ließ sie in seinem Sinne handeln.
    Sie waren Marionetten in einem Stück, das Meeloch meisterhaft zu inszenieren verstand. Der Dämon verfolgte damit zwei Ziele: erstens sollten Menschen in seinem Auftrag wieder böse Taten setzen - und zweitens sollten die Ereignisse den ahnungslosen Para-Mann in die Falle locken.
    Meeloch verlagerte seine Aktivitäten nach Lynton - in ein unscheinbares Nest am Bristol-Kanal.
    Dort lebten drei junge Menschen: Wendy Cool, Lauritz Whorf und Barton Moffatt.
    Wendy war neunzehn. Eine noch nicht ganz aufgeblühte Rose mit rötlichblondem Haar und vielen lustigen Sommersprossen auf der Nase.
    Sie liebte sowohl Lauritz als auch Barton, konnte sich für keinen von beiden entscheiden, was vot allem ihrer jungen hübschen Stiefmutter ein Dorn im Auge war.
    Wendys Vater, ein Trinker, stand dem Ganzen eher gleichgültig gegenüber. Deshalb pflanzte Meeloch der jungen Frau die teufliche Idee ein.
    Vanessa Cool, Wendys Mutter, kam davon nicht mehr los. Die blonde Frau hatte Abel Cool geheiratet, um vor den Nachstellungen ihres Kusins Ruhe zu haben.
    Eine Liebesheirat war das nicht gewesen, und Vanessa hatte diesen Schritt schon längst bereut.
    Abel Cool verdiente nicht genug, und das wenige Geld, das er bekam, setzte er größtenteils in Whisky um.
    Meeloch, der Dämon, wußte einen Ausweg aus
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