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014 - Draculas Höllenfahrt

014 - Draculas Höllenfahrt

Titel: 014 - Draculas Höllenfahrt
Autoren: Larry Brent
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Glückszufall, dem nicht genug Bedeutung beizumessen ist,
Sheriff. Das arme Mädchen hätte zu Tode kommen können. In dieser Kälte, diesem
Regen …«
    Der Regen hatte indessen
nachgelassen. Es tröpfelte nur noch. Aston ging um den Wagen herum. Sheriff
Smith wich nicht von der Seite des Psychiaters.
    »Seit einer Stunde sind wir schon
hinter ihr her, Sheriff! Wir haben zunächst die nähere Umgebung nach ihr
abgesucht, in der Hoffnung, daß sie nur im Park wäre oder in unmittelbarer Nähe
des Wäldchens. Dann stellten wir fest, daß es ihr gelungen war, das drei Meter
hohe Tor zu überwinden. Ich setzte mich sofort in den Wagen, in der Hoffnung,
ihre Spur wiederzufinden.«
    Lilian Bowman warf den Kopf zur
Seite, als die Tür hinter ihr geöffnet wurde und Aston sich über sie beugte.
    Er lächelte. »Seien Sie ganz ruhig,
Lilian! Es wird alles gut werden …«
    Das Mädchen schrie wie am Spieß,
strampelte sich frei und richtete sich auf.
    »Ich will nicht zurück! Sheriff!
Verhindern Sie, daß Aston mich mitnimmt!«
    Angst und Verzweiflung ließen ihre
Stimme schrill werden. Lilian Bowman verhielt sich in diesen Sekunden wie eine
Wahnsinnige. Schweiß perlte auf ihrer Stirn, und die Augen schienen aus ihren
Höhlen zu quellen.
    »Sie ist sehr krank, Sheriff«,
sagte Aston mit leiser Stimme.
    »Ich bin nicht krank. Ich befinde
mich lediglich zur Erholung in Astons Sanatorium!« Lilians Stimme überschlug
sich. »Aston weiß alles. Ich habe selbst gesehen, wie er die Wunde am Hals von
Edith untersuchte. Das war gestern abend, Sheriff. Nehmen Sie ihn fest – er
steckt mit dem Vampir unter einer Decke!« Sie schlug die Hände vor das Gesicht,
und ein Schluchzen schüttelte ihren Körper.
    Ratlos warf Smith einen Blick auf
den Psychiater.
    Aston gab seinem Pfleger Chuck
Barners einen Wink. Der Muskelberg bewegte sich mit erstaunlicher Gewandtheit
über die Straße und holte aus dem Wagen des Arztes eine kleine schwarze Tasche.
Der weiße Kittel, den Barners trug, spannte sich wie eine Haut über seiner
breiten, muskulösen Brust.
    Aston zog wortlos eine Spritze auf.
    Lilian Bowman schrie gellend auf.
Sie handelte blitzschnell, warf die Wolldecke auf Aston, drehte sich zur Seite,
griff mit gierigen Fingern nach dem Türgriff auf der anderen Seite des Wagens
und ließ sich einfach nach außen fallen, ehe jemand nach ihr zu greifen
vermochte.
    Doch Chuck Barners, im Umgang mit
Geisteskranken erfahren, war Herr der Situation. Er pirschte um den Wagen und
griff nach dem grazilen Mädchenkörper, ehe Lilian Bowman auf die andere Straßenseite
entkam.
    Er erwischte sie am Arm und zog sie
mit sanfter Gewalt zu sich heran. Sein kleines Gesicht, das in den Proportionen
so gar nicht zu seinem wuchtigen, kräftigen Körper paßte, glänzte.
    »Na komm her, mein Vögelchen! Du
wirst doch nicht schon wieder entfliegen wollen. – Wir haben etwas viel
Besseres für dich. Die böse Umwelt ist gefährlich. Im Haus von Dr. Aston aber
ist es gemütlich und warm – und niemand tut dir etwas zuleide …«
    Dr. Aston tauchte neben Chuck
Barners auf. Sein Gesicht war ernst und verschlossen. Blitzschnell stach die
Injektionsnadel in den Oberarm Lilians.
    Sie kam nicht mehr dazu, den Arm
zurückzuziehen.
    Flehend richtete sie ihre
glanzlosen Augen auf Sheriff Smith. »Lassen Sie es nicht zu … bitte … lassen
Sie es nicht zu!« Ihre Lippen zitterten und ihre Augen füllten sich mit Tränen,
die groß und schwer über ihre glühenden Wangen rollten.
    Matt fielen ihre Arme herab. Aston
legte vorsichtig die Wolldecke aus Smiths Auto über sie. Chuck Barners hob die
Gestalt auf seine starken Arme.
    Lilian Bowmans Augen wurden
kleiner.
    »Sie begehen einen Fehler Sheriff,
ich war so zufrieden, ich war so froh, Hilfe gefunden zu haben, nun ist alles
umsonst … umsonst …«
    Ihre Stimme wurde zu einem
Flüstern, das schließlich verstummte.
    Der Kopf Lilians fiel auf die
Seite.
    Smith fuhr sich durch die Haare.
»Sie ist wohl sehr krank?«
    Aston nickte ernst. »Angefangen hat
es mit Haschisch. Dann griff sie zu immer stärkeren Drogen Heroin, LSD. Sie
leidet unter Verfolgungswahn.«
    »Furchtbar«, Smith fror förmlich.
Man sah ihm an, wie sich seine Haut zusammenzog. »Im ersten Augenblick kam es
mir so vor, als ob sie vollkommen in Ordnung wäre. Als sie aber dann von dem
Vampir anfing zu reden, da …« Er seufzte und reichte Aston die Hand.
    Chuck Barners trug Lilian Bowman in
den Chevrolet. Minuten später startete Aston den Wagen,
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