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014 - Draculas Höllenfahrt

014 - Draculas Höllenfahrt

Titel: 014 - Draculas Höllenfahrt
Autoren: Larry Brent
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gemütlicher, komfortabler Wohnraum. Schwere Polstergarnitur,
ausgefallene Möbel, zwei echte holländische Meister an den Wänden.
    Mark Shelly schob die Akten einfach
zur Seite. Er blickte X-RAY-3 an. »Ich weiß alles, was vorgefallen ist.
Entspanne dich, unterhalte dich ruhig mit mir, das ist alles!«
    Er fing an, von seiner letzten
Reise nach Teneriffa zu erzählen. Er schwärmte vom Meer, von der Sonne und von
den Bikinischönheiten, die es ihm angetan hatten.
    Larry grinste. »Für mich ist es
höchste Zeit, daß ich wieder einsatzfähig werde, Mark. Pflanz mir eine neue
Barriere ein ; daß X-RAY-1 es wagt; mir wieder eine Aufgabe zu
übertragen. Ich habe zuviel Zeit, und komme nur auf dumme Gedanken. Draußen
habe ich Eve getroffen, die Sekretärin Pouls. Ich habe mich mit ihr für dieses
Wochenende verabredet. Hoffentlich ist das nicht auf den Schaden
zurückzuführen, den ich erlitten habe …«
    Mark Shelly lachte. »Es beweist
mir, daß du vollkommen okay bist. Physisch jedenfalls.«
    »Dann habe ich wohl psychisch einen
Knacks?«
    »Das ist falsch ausgedrückt. Du
hast lediglich deine Beziehungsgegenstände und -worte vergessen, auf die es
ankommt. So sehe ich die Dinge. Es wird sich gleich herausstellen, ob es so
ist. Ich habe nicht mal die Absicht, dich zu hypnotisieren. Du sollst mir nur
zuhören, sehr genau zuhören, und du hast die Pflicht, dich auf jedes meiner
Worte zu konzentrieren.«
    Larry folgte und berichtete Shelly
in allen Einzelheiten von seinem Urlaub. Es wurde X-RAY-3 nicht bewußt, daß der
Hypnotiseur ihn doch in seine Gewalt bekam. Shelly machte das sehr geschickt.
Er suggerierte Larry, daß auch er in diesem Augenblick irgendwo am Strand läge
und sich sonne.
    »Es ist heiß, sehr heiß. Dreißig
Grad im Schatten. Vierzig Grad …«
    Shelly ließ den Agenten keine
Sekunde aus den Augen. Er sah, wie Larry anfing, den oberen Kragenknopf zu
öffnen. X-RAY-3 schwitzte. Er legte das Hemd ab und zog auch noch das
Unterhemd aus.
    »Kannst du mich hören, Larry?«
fragte Shelly eindringlich.
    »Ja.«
    »Du wirst jetzt mit mir zum Wasser
gehen, um zu baden. Du hast Lust, wieder mal eine anständige Strecke zu
schwimmen und Abkühlung zu suchen. Komm mit mir.«
    Larry erhob sich. Er trug nur noch
seine Unterhose.
    »… du weißt, wo wir sind?«
    »Ja, auf Teneriffa.«
    »Richtig! – Das Meer ist nur wenige
Schritte von dir entfernt.« Shelly sah, Wie X-RAY-3 auf die Wand zuging, an der
das Bild von Ruysdale hing.
    »Gleich wirst du springen. Ich
werde bis drei zählen, und du wirst dich in die Fluten stürzen.« Nur Mark
Shelly wußte, was das bedeutete. In dem Augenblick, wo er bis drei zählte,
würde Larry Brent springen – aber nicht in die Fluten, sondern mit dem Kopf
gegen die Wand, die keine zehn Zentimeter von ihm entfernt war. Unter normalen
Umständen mußte X-RAY-3 auf die eingebaute Barriere reagieren, und bei der Zahl
drei sofort hellwach werden. Viele Hypnotiseure arbeiteten mit diesem Prinzip
der Zahlen, und die Barrieren waren so eingerichtet, daß ein PSA-Agent bei
jeder Zahl, egal welcher, sofort aus der Hypnose erwachte.
    Wenn bei Larry Brent jedoch nun
dieses Zahlensystem verwischt war, würde er sich ernsthaft verletzen. Denn es
würde kein reines Vergnügen sein, mit voller Wucht den Kopf gegen die Wand zu
schlagen. Das schlimmste aber war, X-RAY-3 würde sich dieser Schmerzen
und dieser Verletzung nicht einmal bewußt werden.
    Deshalb baute Shelly zur Vorsicht
und zum Schutz seines Freundes eine neue Hilfe ein, die er nicht kannte, und die ihm während dieser kurzen
Sitzung jetzt genannt wurde.
    »… sollte die Zahlenbarriere, auf
die du normalerweise reagierst, ausfallen, dann wirst du auf meinen Zuruf
›Halt!‹ sofort stehenbleiben. Wiederhole das!«
    »Ich werde bei ›Halt!‹ sofort
stehen bleiben, wenn die Zahlenbarriere ausfällt.«
    Shellys Lippen bildeten einen
schmalen Strich in seinem Gesicht. »Eins … zwei …«
    Er zählte langsam und mit Bedacht
und ließ sein Objekt nicht aus den Augen.
    »Drei …«
    Larry stieß sich ab. Er war der
Überzeugung ins Wasser zu springen. Er hechtete, reagierte nicht auf die Zahl,
die ihn unter normalen Umständen als Beziehungswort hätte schützen müssen.
    Dr. Mark Shelly reagierte
blitzschnell.
    »Halt!«
    Das erlösende Wort kam eine
Zehntelsekunde früher als Larrys Kopfsprung gegen die Wand.
    Wie vom Blitz getroffen, stand X-RAY-3
da. Sein Körper erstarrte.
    Shelly biß sich auf die Lippen.
Sorgenfalten
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