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014 - Draculas Höllenfahrt

014 - Draculas Höllenfahrt

Titel: 014 - Draculas Höllenfahrt
Autoren: Larry Brent
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kräuselten seine Stirn.
    »Du wirst dich jetzt ganz langsam
umdrehen, Larry. In dem Augenblick, wo du mich siehst, wirst du wach werden.«
    Genauso geschah es.
    Der Agent erwachte aus der Hypnose,
als er Mark Shelly sah.
    »Woran kannst du dich erinnern,
Larry?« Der Hypnotiseur ließ sein Gegenüber nicht aus den Augen. »Erzähl mir
Wort für Wort, was geschehen ist!«
    Es war eine andere Eigenart des
Trainings, daß ein PSA-Agent sich unter allen Umständen daran erinnerte, was
innerhalb der Hypnose, die ihm Aufschluß über verschiedene Dinge gab, gesagt
worden war. Und diese Funktion erfüllte das Unterbewußtsein Larry Brents noch.
Er wußte alles, und er brachte es auch in die richtigen Zusammenhänge.
    Mark Shelly unternahm noch drei,
vier weitere Hypnoseversuche. Auch hier zeigte sich das totale Fehlen einer
hypnotischen Barriere. Nur auf zwei Dinge reagierte Larry Brent: Auf einen
goldenen Ring und auf die Stimmen von Personen, die er kannte!
    Allein dieser Tatsache war es zu
verdanken, daß er mit dem Leben davongekommen war. Das Auftauchen Iwan
Kunaritschews in der Gruft der Wetherbys in London hatte ihm das Leben
gerettet.
    Gleichzeitig mit dem Rufen
Kunaritschews war Larrys Blick auf den Ring des Freundes gefallen. Ein
doppelter Reiz für die hypnotische Barriere.
    Die Barrieren waren so gestaffelt,
daß ein Hypnotisierter sowohl auf akustische als auch auf visuelle Reize
ansprach. Im Unterbewußtsein eines PSA-Agenten wurden zahlreiche Beziehungsworte
und -werte verankert, um allen Möglichkeiten, die auftreten konnten,
entgegenzuwirken. Shelly, der hierfür verantwortlich war, hatte mit Hilfe der
Computer ein hochwertiges System ausgeklügelt, das eigentlich niemals versagen
konnte. Oft war es ein Wort, eine Handbewegung, die ein Hypnotiseur unbewußt
machte, und die einen PSA-Agenten sofort wieder in die Wirklichkeit zurückrufen
mußte.
    Nach einer Stunde war Shelly
soweit. Er wußte Bescheid. Als Larry Brent sich im Wachzustand mit ihm
unterhielt, meinte der Hypnotiseur: »Die Dinge sind eigentlich weniger
kompliziert, als sie sich anhören, Larry. Du hast – um es auf einen Nenner zu
bringen – durch den heftigen Schlag auf den Kopf einen Teil deines unbewußten
Gedächtnisses verloren. Wir brauchen praktisch nur eine neue Barriere
aufzubauen – und alles ist wieder okay. Nachdem meine Kollegen schon
festgestellt, haben, daß du keinen körperlichen Schaden davongetragen hast, muß
ich feststellen, daß der Zusammenbruch des Unterbewußtseins nicht tragisch ist.
Er hätte allerdings leicht tragisch werden können, wenn man an gewisse Folgen
denkt.«
    »Du kannst den Riß also wieder
flicken, Mark?«
    »Darüber besteht kein Zweifel. Es
wird dazu eine Sitzung von einer guten Stunde notwendig sein. – Wir regeln die
Angelegenheiten noch heute Vormittag. – Bis zum Nachmittag wirst du dann
bereits wieder voll einsatzfähig sein.«
    »Das sagen wir aber X-RAY-1 nicht
gleich. Ich bin überzeugt, daß er mich sonst sofort wieder auf Achse schickt.
Und ich möchte das Wochenende mit Eve nicht missen. – Sie trägt so flotte
Minikleider! Du mußt X-RAY-1 beibringen, daß ich noch drei Tage dringender
Schonung bedarf.«
    Mark Shelly lachte. »Vielleicht
werden es nach dem Wochenende mit Eve drei weitere Tage sein. Man weiß ja nie,
wie du dich verausgabst …«
     
    ●
     
    Dr. Aston warf nach dem Frühstück
noch einmal einen Blick in das Zimmer Lilian Bowmans. Das Mädchen lag völlig
apathisch in den Kissen. Aston hatte ihr gleich in der Frühe eine weitere
Injektion verabreicht, um jeder Eventualität vorzubeugen.
    Astons Augen waren von dunklen
Schatten umgeben. Er machte seit Tagen schon keinen frischen und ausgeruhten –
und vor allen Dingen: ausgeglichenen – Eindruck mehr. Seit seiner Rückkehr aus
London und der Begegnung mit Dracula hatte sich Astons Leben von Grund auf
geändert. Und damit hatte sich auch der Ablauf und das Leben innerhalb seines
kleinen, privaten Sanatoriums gewandelt.
    Gegen zehn Uhr morgens, als er die
Pflichten hinter sich und seine Anweisungen erteilt hatte, suchte er sein Labor
auf. Dazu mußte er in den Keller gehen. Schmale, graugestrichene Metalltüren an
kahlen, weißgekalkten Wänden erwarteten ihn.
    Er blieb vor der dritten Tür stehen
und schloß sie auf. Ein einfacher, schmuckloser Raum lag vor ihm. Von hier aus
konnte er sein Labor aufsuchen. Lange, schmale Tische, zahlreiche Gestelle, in
denen Reagenzgläser und Glaskolben mit verschiedenfarbigen
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