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014 - Draculas Höllenfahrt

014 - Draculas Höllenfahrt

Titel: 014 - Draculas Höllenfahrt
Autoren: Larry Brent
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Flüssigkeiten
hingen. An den Wänden waren mit Reißzwecken große farbige Karten angeheftet.
Sie zeigten verschiedene Partien des menschlichen Gehirns.
    Die Räume grenzten aneinander. Als
letzter Raum gab es eine kleine Kammer, die mehr als eine Zelle zu bezeichnen
war. In der Tür zu diesem Raum befand sich ein kleines Guckloch. Aston schob
die Klappe seitlich hoch. In der dämmrigen Zelle lag in einer einfachen,
sargähnlichen Holzkiste ein Mensch. Der Deckel dieser Kiste war halb auf die
Seite gerutscht.
    Leise betrat Aston die Kammer und
zog den Deckel über den steifen, bleichen Körper. Nichts in der Miene des
Psychotherapeuten verriet, was in diesen Sekunden in ihm vorging.
    Dieser Mann – Ernest Hutchinson –
hatte in der letzten Nacht Lilian Bowman verfolgt. Nur durch das rasche Handeln
Astons war es gelungen, eine Katastrophe zu verhindern. Wie leicht hätte das
Experiment ins Auge gehen können! Niemand wußte bisher, daß es ihm gelungen
war, Draculas Blut aus London mitzubringen. Unter Einsatz seines eigenen Lebens
hatte er das Ungeheuerliche gewagt.
    Seine Augen nahmen einen fiebrigen
Glanz an, als er sieh die Szene vorstellte.
    Er und Vincent Rope alias Dracula
im Dienstwagen eines Scotland-Yard-Inspektors! Gemeinsam mit Inspektor Tack war
er, Aston, zur Wetherby-Gruft gerast, um dort einen Agenten namens Larry Brent
zu befreien und gleichzeitig Dracula ein für allemal auszuschalten. Es war
Dracula gelungen, in der allgemeinen Verwirrung die Flucht zu ergreifen. Er
zwang Aston, den Dienstwagen Tacks zu steuern, nachdem der Inspektor durch
einen Handstreich kampfunfähig gemacht worden war.
    Aston war mit einer ganz bestimmten
Absicht an Tacks Seite zur Gruft gekommen. Es war ihm versprochen worden, daß
er eine Probe des geheimnisvollen, nie erforschten Blutes vom König der Vampire
abzapfen sollte. Diese Übereinkunft hatte er mit Tack getroffen. Aber alles war
anders gekommen, und Aston trug ein Geheimnis mit sich herum, für das es keinen
Mitwisser gab.
    Er durchlebte die Dinge wie in
Trance.
    Ich muß es wagen, hämmerte es in
ihm. Da sah er die halbzerfallene Mauer am Wegrand. Blitzschnell riß er das
Steuer herum. Er war auf den Zusammenprall mit der Mauer gefaßt, aber für
seinen Widersacher an der Seite kam der harte Aufprall überraschend. Dracula
knallte mit dem Schädel gegen die Windschutzscheibe und war sekundenlang
bewußtlos. Die Zeit drängte. Selbst verletzt und unter Schmerzen leidend
schaffte er, Aston, erst mal eine klare Situation. Er brauchte seinem
unheimlichen Beifahrer nur noch die Waffe aus der Hand zu nehmen, den Lauf auf
Draculas Herz zu richten und abzudrücken.
    Eiskalt führte er seinen Plan
durch. Er hatte alles riskiert, sein eigenes Leben aufs Spiel gesetzt. Und er
hatte gewonnen! Noch ehe der Hubschrauber mit Larry Brent an Bord an der
Unglücksstelle eintraf, war es Dr. Aston gelungen, sein teuflisches Vorgehen
auf die Spitze zu treiben. In seiner Arzttasche befand sich die vorbereitete Spritze,
mit der er aus der Vene des toten Dracula das geheimnisvolle Blut entnahm. Es
gelang ihm ebenfalls, den Umhang Draculas an sich zu nehmen und in seiner
Arzttasche unterzubringen. Dann steckte er den Wagen in Brand. Ein Werk von
fünf Minuten.
    Als Larry Brent ankam, konnte er
den lichterloh brennenden Wagen sehen und die Gestalt des verletzten Aston
wahrnehmen, der sich von diesem Auto langsam kriechend entfernte. Nicht einmal
der PSA-Agent, den Aston für einen intelligenten und klugen Burschen hielt,
wußte etwas von den Vorkommnissen. Aston war es gelungen, die gefährliche
Hinterlassenschaft Draculas abermals von einem Kontinent zum anderen zu tragen.
Das rätselhafte, gefährliche Blut hatte die Reise über den Großen Teich
angetreten, und Larry Brent hatte mit eigenen Augen gesehen, wie die Bestie
Dracula in den Flammen umkam. Aber zu diesem Zeitpunkt war bereits der Keim für
neues Unheil gelegt.
    Aston hatte es kaum erwarten
können, in sein Sanatorium zurückzukehren. Noch in der gleichen Nacht nach seiner
Ankunft hatte er sich Ernest Hutchinson vorgenommen. Der Mann war ein Idiot.
Schon schwachsinnig geboren, war er vor vier Jahren in die Anstalt Astons
eingeliefert worden. Man hatte diese Tatsache als eine besonders gute Tat
gewertet. Hutchinson hatte keine Angehörigen mehr. Er wurde zu einer Art
Faktotum im Sanatorium. Man konnte alles von ihm verlangen. Aber immer nur eine
Sache auf einmal. Mehr konnte er nicht behalten.
    Ernest Hutchinson war
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