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0131 - Druiden-Rache

0131 - Druiden-Rache

Titel: 0131 - Druiden-Rache
Autoren: Werner Kurt Giesa
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deuten.
    Zamorra wußte, daß es auch unter den Druiden die Begriffe Gut und Böse gab. Er entsann sich an Gryf, den Druiden vom Silbermond, von dem ihm ein Bekannter einmal erzählt hatte. Gryf war ein Weißer Magier. Ebenso gab es aber auch Druiden, die sich dem Bösen verschrieben hatten, und diese Sorte schien hier das Heft in der Hand zu haben.
    Druiden…
    Viele konnte es nicht mehr auf der Erde geben. Vor Jahrtausenden hatte es Unzählige gegeben, waren sie eine eigene Rasse gewesen. Jedes keltische Dorf besaß seinen Druiden. Doch diese Zeiten waren längst vorbei. Die Magier starben aus, vermischten sich mit Sterblichen…
    Klackend öffnete sich die Tür wieder. Diesmal war es der Inspektor selbst. »Kommen Sie mit, Zamorra…«
    »Nicht ohne mein Frühstück. Und ich wünsche, daß Mademoiselle Duval entsprechend versorgt wird.«
    »Himmel, Sie mit Ihrem Frühstück…« murmelte Inspektor Youenn. »Sie glauben doch nicht im Ernst, daß Sie noch Ansprüche stellen können? Wir werden Ihre Fingerabdrücke nehmen, und dann sind Sie überführt. Einen Menschen so kaltblütig zu ermorden…«
    Zamorra erhob sich und kam auf den Inspektor zu. Der zeigte keine Reaktion, als er das Amulett sah, welches sich auch nicht erwärmte.
    Youenn lag nicht unter dem Einfluß der Bösen?
    »Bon«, erklärte Zamorra. »Dann will ich mal mitkommen, aber auf mein Frühstück und die diversen Telefonate brauche ich dabei nicht zu verzichten…«
    »All right, Zamorra!«
    Vor dem Inspektor schritt Zamorra über den Korridor. Youenns Büro war ziemlich groß gehalten und eine Wand durch eine durchgehende Glasscheibe ersetzt. Von draußen strahlte die Morgensonne herein. Das Büro lag im obersten Stockwerk des Polizeigebäudes, das die meisten anderen Häuser von Pwllheli überragte.
    »Nehmen Sie Platz. Marc, sehen Sie zu, daß Sie ein, nein, zwei Frühstücke besorgen«, wandte sich Youenn an einen anderen Beamten, der an einem zweiten Schreibtisch eingegangene Post sortierte und öffnete. »Im Vorbeigehen können Sie Alan auftragen, die Duval hierherzubringen.«
    Der zweite Mann sprang auf und verließ das Büro. Youenn wartete, bis Zamorra sich in einem Stuhl niedergelassen hatte, nahm dann selbst Platz und schob dann dem Professor das Telefon entgegen. »Bitte, Zamorra…«
    Der hob erstaunt die Brauen. Youenns Benehmen stand in krassem Gegensatz zu der Show, die er am vergangen Abend abgezogen hatte und die der andere Polizist vorhin fortgesetzt hatte.
    »Darf ich vorher endlich erfahren, was man mir zu Last legt, Mr. Youenn?« Absichtlich verzichtete er darauf, den Polizisten mit seinem Titel anzureden, weil der auch nicht höflicher war.
    »Sie sind aber hartnäckig, Zamorra… Na schön, dann machen wir's ganz offiziell: Sie haben in den gestrigen Abendstunden am Strand einen Mann namens Ley Cairfaith mit einem Messer getötet.«
    Zamorra beugte sich vor. »Wann, bitte, soll das gewesen sein?«
    »Laut Obduktionsbefund gegen einundzwanzig Uhr, Zamorra!«
    Die flache Hand des Professors klatschte auf die Schreibtischplatte. »Um einundzwanzig Uhr befand ich mich in ›The Devil's Hand‹. Zeugen: Der Wirt, Davyd Portridge; ferner Nicole Duval sowie Gyulan Darryl. Wo der wohnt, weiß ich nicht, aber dafür, daß er ein Bürger von Pwllheli ist.« Dabei brachte er es fertig, den Ortsnamen korrekt auszusprechen, was dem Inspektor immerhin ein kurzes Lächeln abnötigte.
    Youenns Miene verdüsterte sich sofort wieder.
    »Tut mir leid, wenn ich Ihr Alibi sofort wieder durchlöchern muß. Sie sind am Strand gesehen worden. Drei Männer, die zufällig in der Nähe waren, haben Sie und Ihre Nicole Duval übereinstimmend beschrieben und auch Ihre Namen genannt. Damit ist die Aussage von Mademoiselle Duval gleichermaßen nichtig.«
    »Fragen Sie im Pub nach«, verlangte Zamorra.
    Youenn fragte!
    Per Telefon fragte er bei Davyd Portridge an und hatte dabei einen Telefonverstärker eingeschaltet, damit Zamorra mithören konnte. Portridge war verschlafen und wütend, weil er bis drei Uhr nachts auf den Beinen gewesen war, und jetzt war es halb acht morgens. Trotzdem war der Wirt bei der Sache.
    »Zamorra? Groß, athletisch, dunkle Cordhose, strohgelbes Hemd, schwarze Lederjacke? Nie gesehen, auch den Namen nicht gehört! In Begleitung einer hübschen Frau? Keine Ahnung. Und dafür reißen Sie mich aus meinem wohlverdienten Schlaf?«
    Klick. Die Verbindung war tot.
    »Und ob der meinen Namen kennt«, murmelte Zamorra düster. »Immerhin
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