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0131 - Druiden-Rache

0131 - Druiden-Rache

Titel: 0131 - Druiden-Rache
Autoren: Werner Kurt Giesa
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emporlodern.
    »Das«, erklärte Gryf, »war eine Teleportation, eine zeitlose Ortsversetzung.«
    Zamorra nickte. Das Phänomen war ihm bekannt. Mit seinem Amulett vermochte er auch derartige Teleportationen vorzunehmen, aber stets nur in Verbindung mit einer Zeitverschiebung.
    Unwillkürlich sah er auf die Uhr. Seine Augen weiteten sich etwas, und um ein Haar hätte er einen leisen Pfiff durch die Zähne gestoßen. Es war sieben Minuten vor Mitternacht.
    Er entsann sich der Worte des Druiden. Schneller als die Zeit!
    Sie waren schneller als die Zeit gewesen, hatten ein paar Minuten gewonnen. Unwillkürlich atmete Zamorra auf. Er umfaßte das Amulett fester. Neben ihm bewegte sich Gryf. Die Einheit der beiden Bewußtseine war wieder aufgehoben worden; sie waren vor ihrem Ziel.
    Hell loderte das Feuer.
    »Wir brauchen uns hier nicht zu verkriechen«, erklärte der Druide. »Das Feuer ist zwischen uns und den Schwarzen, so daß sie uns nicht sehen können. Sie werden uns auch nicht sprechen hören.«
    Aus der Grotte tönten die beschwörenden Worte des Druidenpriesters. Zamorra erschauerte unwillkürlich, als er die nervtötenden, grausamen Worte einer uralten Dämonensprache vernahm. Er sah zu Gryf hinüber. Doch der Grünäugige zeigte sich unbewegt. Langsam ging er auf das Höllenfeuer zu.
    Zamorra ahnte, daß in wenigen Minuten etwas Ungeheuerliches geschehen mußte. Das war kein einfacher Dämon, der hier beschworen wurde. Es mußte sich um einen der Mächtigsten der Schwarzen Familie handeln, vielleicht sogar - Asmodis?
    Der Professor atmete heftiger. Kam es gleich zur Konfrontation? Doch so sehr er einerseits hoffte, seinen größten Feind, Asmodis, ausschalten zu können, so war doch mit dessen Erscheinen der Tod des Mädchens verbunden. Dieses Opfer, dieser Preis, war ihm zu hoch. Sie mußten vorher handeln, schneller sein.
    Unruhig sah er auf die Uhr. Viel zu schnell glitt der Zeiger voran, auf die Zwölf zu. Mitternacht stand direkt bevor, und in jedem Moment würde Micayla sterben.
    Lautlos huschten sie heran, wichen dem Höllenfeuer aus, glitten auf den Rand der Grotte zu.
    Zamorras Augen wurden schmal. Er hatte den Opferstein erkannt, der im Höhleneingang stand. Und darauf - vom Stein selbst gefesselt - der nackte Körper eines jungen Mädchens…
    Dahinter der Druidenpriester, jene Gestalt in weißgrauer Kutte, hinter der es dunkel brodelte! Tödliche, dämonische Schwärze…
    Murmelnde Worte…
    Ein im Licht des Feuers aufglutender, sichelartig gekrümmter Opferdolch…
    Hoch erhoben…
    »Jetzt!« flüsterte Gryf.
    Zamorras Finger zerbrachen fast das Amulett, so stark preßte er zu. Sein aufgepeitschter Geist jagte überstarke parapsychische Willensimpulse hinüber, gemeinsam mit Gryf, der jedoch ein anderes Ziel anpeilte. Das Amulett verstärkte Zamorras Kraft ins Unermeßliche, ließ die Energien übermächtig werden.
    Das Inferno brach los!
    Und in dieses Inferno hinein - platzte Asmodis!
    ***
    Alles geschah gleichzeitig.
    Zamorras Para-Kräfte schlugen zu, trafen den Opferstein genau in dem Moment, in dem der Opferdolch niederstieß. Die steinernen Fesseln um Micaylas Gelenke zerplatzten, explodierten förmlich. Steinsplitter flogen knackend nach allen Seiten davon, dem Druidenpriester entgegen. Der Schwarze stieß einen grellen Schrei aus, der Wut und Angst, Erschrecken und Erstaunen zugleich in sich beinhaltete. Der Aufschrei hallte weit über den Mount Snowdon.
    Gryf griff gleichzeitig an. Aus seinen ausgestreckten Fingerspitzen fuhren grüne Blitze, zuckten in die Grotte hinein. Hochaufgerichtet stand der weiße Magier da und sandte das Inferno in die Brutstätte des Bösen. Einer der Blitze traf Padrig. Der Druide kreischte auf, wurde zurückgeschleudert in die Reihen der anderen. Pausenlos zucken die Blitze aus den Fingern Gryfs. Die grünen Blitze sogen das böse, unheilige Leben aus den schwarzen Druiden heraus, ließen das Leben jener Kreaturen verlöschen, die sich für alle Zeiten der Hölle verschrieben hatten, die ohnehin unrettbar verloren waren.
    Durch die zuckenden Blitze hindurch hetzte Zamorra in weiten Sprüngen auf den geborstenen Opferstein zu, auf der das Mädchen noch immer schreckensstarr lag, nicht begreifen konnte, daß in letzter Sekunde doch noch die Rettung gekommen war. Zamorra brauchte das Strahlengewitter des weißen Magiers nicht zu fürchten, die Blitze wichen ihm förmlich aus, um hinter ihm wieder ihren alten Kurs zu verfolgen.
    Da hatte Zamorra den Opferstein
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