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0131 - Druiden-Rache

0131 - Druiden-Rache

Titel: 0131 - Druiden-Rache
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Clans unschädlich gemacht werden! Ihr, ihr Verdammten habt uns Druiden unter den Menschen in Verruf gebracht! Wer tötete Cairfaith?«
    Ewans schrie jetzt auch, aber nicht vor Zorn, sondern vor Angst. Angst vor der funkensprühenden Spitze des Silberstabes ließ ihn reden und schreien.
    »Ich - ich tötete Ley Cairfaith! Ich senkte die Sichel in ihn…«
    Jeder hörte es!
    Zwei Polizisten zweifelten an ihrem Verstand. Ihr Chef, Inspektor Youenn, gestand den Mord? Woher sollten sie denn wissen, daß es Youenn nicht mehr gab, daß in seinem Körper der Geist eines Druiden wohnte, der nach allen Gesetzen der Natur längst tot sein mußte, zu Staub zerfallen am Strand der Tremadoc Bay!
    Atemlos lauschten sie den Worten. Ewans, der Druide, beschrieb die furchtbare Tat.
    »Wo soll die Opferung stattfinden?« fragte Gryf laut. Er schrie es fast hinaus, so wie Ewans vor Todesangst schrie. »Und wann?«
    Ewans keuchte.
    »Heute nacht! Dann erfolgt der Ruf, und das Opfer wird vollzogen!«
    »Wo, Ewans? Wo…?«
    »Im…«
    Ewans röchelte nur noch. Nicht Gryfs Silberstab brachte ihn um, nicht der Zorn in Gryf, der ihn zu einer Para-Bombe werden ließ, die dennoch nicht explodierte - die Angst vor dem Stab genügte!
    Martynn Ewans sprach nie mehr aus, was Gryf erfahren wollte. Er starb einfach. Und Gryfs Versuch, telepathisch in das Gehirn des Druiden einzubrechen, mißlang, weil er zu spät kam.
    Youenns Körper war nur noch äußerlich menschlich. Der Umwandlungsprozeß war auch physisch vollendet worden. Er war endgültig zum Druiden geworden, und darum starb er, wie Druiden sterben müssen!
    Er zerfiel zu amorphem Staub…
    Sein Gehirn verfiel, verwehte, ehe Gryf Erinnerungsfetzen aufnehmen konnte! Nur die schlaffe, lockere Uniform lag dann im Staub, in sich zusammengefallen.
    Tief atmete Gryf durch. In seiner Hand schrumpfte der Stab wieder und wurde zur Silberkugel, die in seiner Tasche verschwand. Mit hängenden Schultern stand er da wie ein Boxer, der seinen größten Fight schließlich doch noch verloren hat, und sah auf den Boden.
    »Das war die vorletzte Chance«, flüsterte er so leise, daß nur Kerr ihn hören konnte. »Jetzt können wir nur noch durch Zamorra erfahren, wo das Opfer stattfindet. Heute nacht…«
    »Aber Zamorra ist durch das Geständnis rehabilitiert«, erklärte Kerr laut und sah die beiden Beamten an. »Halten Sie es schriftlich fest, bevor es mal wieder auf dem Dienstweg in Vergessenheit gerät. Und dann… Gryf, du weißt, wo sich Zamorra befindet?«
    »In der Falle.« Der Druide sah auf. »Aber ich hole ihn heraus, Kerr, und dann… dann… dann werden diese schwarzen Druiden, diese Verdammten der Hölle, ihr blaues Wunder erleben! Dann werden wir sie ausräuchern, bis sie bei ihrem Herrn und Meister sind, bei Luzifer… oder Asmodis…«
    Er wandte sich abrupt ab und verließ das Gebäude.
    Kerr sah ihm nur sekundenlang nach, dann schnipste er mit den Fingern. Sein Status als Beamter des Yard gab ihm die Autorität.
    »Perkins, Sie kommen mit! Gryf wird nicht allein gehen. Er wird Hilfe brauchen, und die geben wir ihm! Los, kommen Sie!«
    Sie eilten nach draußen. Dort stand der blaue Vauxhall Cavalier. Gryf entfernte sich soeben.
    »Gryf, einsteigen!« ordnete Kerr im Kasernenhofton an. »Wir fahren hin, das geht schneller! Ich habe das dumpfe Gefühl, daß wir keine Sekunde mehr verlieren dürfen, die Zeit drängt…«
    Und Gryf stieg wortlos ein.
    Der Dienstwagen jagte mit aufheulendem Motor davon, verschwand in östlicher Richtung. Irgendwo kurz vor Criccieth gab es eine kleine Blockhütte, die Gryf als Ausgangspunkt des gedanklichen Notschreis erkannt hatte…
    ***
    Es war bereits später, als sie alle ahnten. Denn gerade in diesem Augenblick trafen die Schwarzen Druiden die letzten Vorbereitungen…
    Gedankenimpulse huschten hin und her.
    »Zamorra ist gefangen! Er wird aus eigener Kraft nie wieder frei werden, doch noch ehe die Nacht vorüber ist, haben wir die Fähigkeit erworben, ihn zu vernichten! Das Opfer wird unsere Kraft verstärken und so stark machen wie nie zuvor!«
    »Wir werden unüberwindlich sein!«
    »Wir werden die Unsterblichkeit erlangen!«
    »Uns wird die Macht gehören! Wir werden herrschen!«
    »Wir werden das Weltreich regieren für unseren Herrn - für Asmodis!«
    »So lasset uns handeln!«
    Und zwei Gestalten in grauweißen Kutten, in denen die tödliche, brodelnde Schwärze eines unendlichen Weltraumes glomm, verließen ihre Position. Nicht länger waren sie
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