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0131 - Druiden-Rache

0131 - Druiden-Rache

Titel: 0131 - Druiden-Rache
Autoren: Werner Kurt Giesa
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allmählich auf, nach der Uhr zu sehen. Es brachte nichts ein, nur immer wieder erneute Unruhe. Er wartete ab. Irgendwann mußten die Druiden handeln, konnten nicht darauf vertrauen, ihren größten Feind für immer festgesetzt zu haben. Sie mußten damit rechnen, daß der Meister des Übersinnlichen doch irgendeinen Dreh fand, aus der Falle freizukommen; zu oft war er schon aus ausweglosen Situationen wieder entkommen. Den Druiden war der Name Zamorra bestimmt nicht unbekannt. Sie würden sich also nicht mit der Gefangennahme begnügen, sondern versuchen, ihn zu töten.
    Zu diesem Zweck aber mußte die Falle geöffnet werden. Auf diesen Augenblick wartete Zamorra. Er war bereit, die Kräfte des Amulettes in genau diesem Augenblick mit vernichtender Gewalt einzusetzen.
    Und dann - war es soweit! Die Falle brach auf, wie von Zamorra erwartet!
    Druiden-Kraft strömte herein!
    Und eiskalt setzte er das Amulett als Angriffswaffe ein!
    ***
    Gryf spürte im gleichen Augenblick, in dem die letzte Barriere zerbrach, daß ihm Energie entgegenströmte. Im ersten Sekundenbruchteil glaubte er, zum Schluß doch noch etwas falsch gemacht zu haben, doch dann stellte er fest, daß es sich um weiße Energie handelte. Energie, die nicht mit der der Falle übereinstimmte!
    Und doch griff sie an!
    Gryfs Schrecksekunde währte nicht lange. Sein Gehirn arbeitete so schnell wie ein Elektronenrechner. Die Eingeschlossenen mußten darauf gewartet haben, daß die Falle von außen geöffnet wurde. Ihrer Ansicht nach waren die Öffnenden Gegner - wahrscheinlich ihre Mörder. Daher der Angriffsschlag mit weißer Magie!
    Gryf glich sich an, polarisierte sich - und badete sich im nächsten Augenblick in der Woge der magischen Energie, die ihm entgegenfloß und ursprünglich zerstörerische Absichten verfolgte. Er paßte sich an und sandte vorsichtig tastende Impulse vor, während er gleichzeitig auf einer anderen Ebene die Öffnung in der Dimensionenfalte erweiterte.
    Dann erkannte und identifizierte er die Eingeschlossenen. Zamorra stellte den Angriff sofort ein, als er erkannte, um was für einen Druiden es sich bei Gryf handelte.
    Über den geschaffenen Tunnel verließen die drei Menschen ihre Dimensionenfalte - über viele Meter Distanz hinweg, ohne sich eigentlich wirklich fortzubewegen. Nach wie vor befanden sie sich in der Blockhütte.
    In dem Augenblick aber, in dem sie ins normale Weltengefüge zurückkehrten, brach die Falle der Schwarzen Druiden in sich zusammen, hörte einfach auf zu existieren. Die Hütte war wieder das, was sie früher gewesen war - eine Hütte. Die dämonische Aura erlosch. Ungefährdet war sie von nun an wieder von normalen Menschen zu betreten.
    Zamorra sah den Druiden forschend an. »Gryf«, wiederholte er, nachdem dieser sich und Kerr kurz vorgestellt hatte. »Dem Namen nach sind Sie mir bekannt. Ein Freund - Freund ist eigentlich zuviel gesagt, nennen wir ihn einen freundschaftlichen Bekannten, den ich einmal kurz in Frankfurt kennenlernte - erzählte mir von Ihnen…«
    Gryf winkte ab und grinste dabei. »Ach, der…« dehnte er. »Der rasende Reporter, der seinerzeit in Schottland gegen Grohmhyrxxa focht… Zamorra, wissen Sie den Ort der Opferung?«
    Bestürzt sah der Professor ihn an. »Nein. Drängt die Zeit?« Er sah auf die Uhr.
    Gryf folgte seinem Blick.
    »Fast Mitternacht. Und um Mitternacht soll Micayla Cairfaith geopfert werden«, murmelte Gryf dumpf. »Wenn das geschieht, wird die Welt aus den Fugen geraten. Ich ahne, was die Schwarzen mit diesem Ritual bezwecken. Zamorra, wo findet die Opferung statt?«
    Hilflos hob der Professor die Schultern.
    »Ich weiß es nicht - immer noch nicht. Ich hoffte, es hier zu erfahren, doch dann schnappte die Falle zu…«
    »Dann versuchen Sie es doch jetzt!« drängte Gryf. »Setzen Sie Ihr Amulett ein! Handeln Sie, ehe es zu spät ist!«
    Zamorra nickte bedächtig. Gryf hatte recht. Er mußte es versuchen, mußte das Amulett einsetzen. Es war ihre letzte Chance, das Mädchen vor einem grauenhaften Tod zu retten - und nicht nur das Mädchen…
    Entschlossen ging er zur Mitte des Raumes und ließ sich im Lotossitz nieder. Vor ihm lag das Amulett und funkelte leicht im von ihm selbst erzeugten Silberlicht. Draußen vor der geöffneten Tür lauerte die Dunkelheit der Nacht.
    Nacht über Wales…
    Langsam versank Zamorra in Trance, verschmolz geistig mit dem Amulett. Sein forschender Geist drang in unendliche Tiefen ein, suchte nach vertrauten, bekannten Mustern -
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