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0131 - Druiden-Rache

0131 - Druiden-Rache

Titel: 0131 - Druiden-Rache
Autoren: Werner Kurt Giesa
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jenem Land geboren wurde, das auch Merlin seine Heimat nennt. Merlins Stern entartete, und er brannte seine Kraft in dieses Amulett. Genügt dir das, um zu wissen, daß ich den Talisman kenne?«
    Zamorra atmete schwerer. »Merlins Stern…«, flüsterte er. »Kam Merlin von einem fremden Stern, aus einem fremden Sonnensystem?«
    Langsam schüttelte Gryf den Kopf. »Druiden sind keine Menschen, aber von den Sternen kamen wir nie, Zamorra! Vielleicht wirst du eines Tages erfahren, was Merlins Stern bedeutete! Jetzt aber laß uns handeln, denn die Zeit verstreicht…«
    Abermals sah Zamorra auf die Uhr. Zwei Minuten vor Mitternacht!
    Wer war noch da? Kerr, Nicole… sie zählten nicht mehr. Nicht in diesem Augenblick, in dem Gryfs Geist nach Zamorra ausgriff und sich um einen Kontakt bemühte. Zamorra fühlte ihn, glich sich an. Er wußte nicht, auf welche Weise Gryf zu der Grotte gelangen wollte, aber er vertraute dem weißen Magier plötzlich.
    Sie wurden eins.
    Und dann sahen die anderen das Amulett aufglühen, sich plötzlich ausdehnen zu einem gleißenden Feuerball, grell und strahlend wie eine Sonne. Unwillkürlich schloß Nicole die Augen, wandte sich ab und hörte Kerr wie einen Wahnsinnigen schreien: »Ich sehe nichts mehr… ich bin blind…«
    Und obwohl sie die Hände vor die Augen preßte, konnte sie durch die geschlossenen Lider und durch die Finger hindurchsehen, derart grell strahlte das Licht, das von jener künstlichen Sonne ausging. Druiden-Kraft manipulierte Merlins Stern, das Amulett!
    Die weiße Sonne schluckte Zamorra und Gryf.
    Von einem Moment zum anderen waren beide nicht mehr da, und mit ihnen verschwand auch die kleine Sonne. Tiefe Schwärze umgab die Zurückbleibenden. Die Schwärze einer mondhellen Nacht.
    Nicoles Augen tränten. Irgendwo vor ihr stöhnte Kerr, der direkt in den Lichtball hineingesehen hatte. Seine Blendung würde noch Minuten anhalten, und seine Augen schmerzten entsetzlich.
    »Sie sind fort«, hörte Nicole sich murmeln, als sie zu Kerr hinüberstolperte. »Jetzt bleibt uns nur noch, zu warten…«
    Kerr nickte und rieb sich die schmerzenden und tränenden Augen. »Jetzt«, sagte er leise. »Jetzt - ist Mitternacht…«
    ***
    Heller loderten die Flammen des magischen Feuers vor der Grotte! Padrig, der Druidenpriester, begann die Beschwörung des Höllenfürsten. Worte einer längst vergangenen Sprache kamen über seine Lippen, Zauberformeln, die höllischen Büchern entstammten, die außer Padrig kaum jemand kannte. Und irgendwo in den Tiefen der Finsternis fühlte ein mächtiges, grausames und grauenhaftes Bewußtsein den Ruf, der von dem Druiden ausging. Der Dämon, der Fürst der Finsternis, sog die beschwörenden Worte in sich auf und spürte den Sog, der an ihm zu zerren begann. Noch konnte er sich widersetzen, wartete auf weitere Informationen. Doch er wußte bereits, daß er den Gesetzen der Schwarzen Magie folgen mußte, auf die selbst er keinen Einfluß hatte, denen er sich beugen mußte. Blut rief, und er mußte dem Ruf folgen.
    Asmodis konnte Menschenblut zur Genüge erhalten. Ein Gedanke genügte, Menschen sterben zu lassen. An dem Blut des Opfers war ihm nicht gelegen. Doch der Zwang der magischen Gesetze rief ihn, ein Zwang, der durch das Blut ins Unendliche verstärkt werden würde. Je länger Padrig rief, desto stärker wurde der Sog. Asmodis sah die Versammlung. In jener magischen Sphäre, die gerade noch ein anderes Bild vermittelt hatte, eine Szene, mit der sich Asmodis viel intensiver beschäftigte, wechselte das Bild, wurde von der Grotte, dem magischen Höllenfeuer und den Druiden direkt überlagert, ein deutliches Zeichen, daß Asmodis, der Mächtige, bereits unausweichlich dem Zwang des Gesetzes unterlag.
    Unheiliger Zorn erfüllte ihn. Er mußte erscheinen, mußte von dem anderen Geschehen ablassen, das er bis zu dieser Sekunde gesteuert hatte. Und in seinem dämonischen Zorn beschloß er, auch die Seele des Druidenpriesters als Pfand zu nehmen.
    Er mußte kommen. Der Ruf wurde stärker. Die magische Sphäre zeigte, wie Padrig die Sichel hob, die das Licht des magischen Feuers reflektierte. Blutrot schimmerte die Klinge, die jetzt über dem Opfer schwebte!
    Der Zwang wurde übermächtig.
    Asmodis löste sich aus seinem Aufenthaltsbereich in einer anderen Existenzebene - und erschien!
    ***
    Sie kauerten ein paar Meter tiefer hinter einigen Sträuchern und sahen empor. Vor der Grotte flammte das magische Feuer und ließ seine Flammen weit
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