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0131 - Druiden-Rache

0131 - Druiden-Rache

Titel: 0131 - Druiden-Rache
Autoren: Werner Kurt Giesa
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ein paar Stunden schlafen können. Jetzt wurde das Schloß entriegelt, und die Tür schwang nach innen auf.
    »Guten Morgen, Professor. Wünsche angenehm geruht zu haben…«
    Zyniker, dachte Zamorra und erhob sich von der Pritsche. Er sah den Beamten scharf an.
    »Erstens: ein reichhaltiges Frühstück. Zweitens: ein Telefongespräch nach Scotland Yard. Drittens: ein Telefongespräch zum Konsulat. Viertens: Sofortige Freilassung einschließlich Entschuldigung. Diese vier Dinge möchte ich in eben dieser Reihenfolge so schnell wie möglich erledigt haben. Anschließend können wir uns über mein Befinden weiter unterhalten. Wo ist Mademoiselle Duval?«
    Der Polizist grinste. »Spucken Sie nicht so große Töne, Professor. Mörder haben bei uns nichts zu bestellen. Und jetzt nehmen Sie mal Ihre Beine in die Hand, der Inspektor will Sie sehen.«
    Jetzt grinste Zamorra ebenfalls und ließ sich auf die Pritsche zurückfallen, um die Beine übereinanderzuschlagen und sich gemütlich zurückzulehnen.
    »Schön, Mister Polizist. Dann richten Sie ihm aus, er möge zu mir in die Zelle kommen und dabei gleichzeitig das Frühstück mitbringen.«
    Der andere kam drohend auf ihn zu.
    »Werden Sie nicht unverschämt, Sie lausiger Ausländer…«
    Zamorras Grinsen wurde noch breiter. Seine Hand öffnete das Hemd. Er hatte in den Kleidern geschlafen. Deshalb hatte er unter dem Hemd immer noch sein Amulett, das sich bereits gestern abend schwach erwärmt hatte, als Zamorra die telepathischen Sendungen auffing. Jetzt legte er es bedächtig frei und war damit fertig, als der Polizist vor ihm stand und zupacken wollte, um ihn von der Pritsche hochzureißen.
    »Aaaahh!«
    Mit einem entsetzten Aufschrei wich der Beamte zurück. Zamorra fühlte, wie das Amulett sich für ein paar Sekunden stark erwärmte, ohne ihm dabei Schmerzen zu bereiten.
    »Mann«, keuchte der Polizist, der bis zur Tür zurückgewichen war. »Was haben Sie da? Sind Sie ein Zitteraal oder so was?«
    Aus Zamorras Gesicht war das Grinsen gewichen. »Steht in Ihrer Dienstvorschrift nicht, wie Sie sich Gefangenen gegenüber zu verhalten haben? Der nächste Versuch, mich zu berühren, kostet Sie Ihre Hände. Glauben Sie nicht, die Macht, die hinter Ihnen steht, könne Sie unverwundbar machen! Was haben die Druiden dem Inspektor und Ihnen dafür versprochen, mich festzusetzen?«
    Krachend flog die Tür zu, und die Verriegelung schnappte ein. Zamorras entspannte, gemütliche Haltung änderte sich. Er richtete sich halb auf. Offenbar war hier mehr im Gange, als er anfangs geahnt hatte. Der Polizist befand sich unzweifelhaft unter dämonischem Einfluß, andernfalls hätte er nicht so reagiert, als er den durch das Amulett geschützten Professor berühren wollte.
    Zamorras Finger strichen leicht über die silberne Scheibe, die an einer Kette um seinen Hals auf der nackten Haut lag. Es war das legendäre Zauberamulett des Magiers Leonardo de Montagne, das dieser Zamorra vererbt hatte. Damit hatte der Parapsychologe zugleich die Aufgabe übernommen, überall und immer gegen die Kräfte der Finsternis zu kämpfen.
    Nachdenklich betrachtete Zamorra die Silberscheibe. Im Zentrum befand sich ein Drudenfuß, umgeben von den zwölf Tierkreiszeichen, die ihrerseits von einem Silberband mit geheimnisvollen Hieroglyphen umschlossen wurden. Diese Schriftzeichen schienen keiner irdischen Kultur entsprossen zu sein. Des öfteren schon hatte Zamorra Experten bemüht, die Zeichen zu übersetzen, was aber bislang nie gelungen war. Es gab nicht einmal entfernte Analogien. Das einzige, was Zamorra wußte, war, daß er durch Berühren bestimmter Symbole verschiedene magische Vorgänge auslösen konnte. Dabei war das Spektrum der Fähigkeiten, über die das Amulett verfügte, bisher nur zu einem geringen Bruchteil erkannt und genutzt worden. Zamorra ahnte, daß sich noch ungeahnte Möglichkeiten in der silbernen Scheibe verbargen, in der die Kraft einer entarteten Sonne wohnte.
    Eine der wichtigsten, bekannten Fähigkeiten der Scheibe war die, dämonische Kräfte und Einwirkungen anzuzeigen. Das äußerte sich dann stets in einer Erwärmung des Amulettes, zuweilen auch in Vibrationen.
    Offenbar war an dem Gerücht, in Pwllheli sollte es noch einen Druidenzirkel geben, mehr dran als Zamorra ursprünglich geglaubt hatte. Zudem mußten diese Druiden sich der schwarzen Magie verschrieben haben und außerdem den ganzen Ort unter Kontrolle haben - anders waren die Reaktionen der Einwohner nicht zu
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