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0128 - Hände hoch, Chef!

0128 - Hände hoch, Chef!

Titel: 0128 - Hände hoch, Chef!
Autoren: Chef! Hände hoch
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hat.«
    Morton zuckte die Achseln.
    »Vielleicht tut er es aus Gefälligkeit. Die Regierung konnte keinen Mann finden, der für ein ganz gewöhnliches Gehalt hier in der Wildnis Dienst tun wollte. Für das Geld, sagten die Bergingenieure, könnten sie in jeder Stadt ebenso gut arbeiten und hätten dabei noch den Vorteil, daß sie in einer zivilisierten Gegend lebten, während sie hier hinterm Mond wären.«
    »Womit sie ja recht haben.«
    »Sicher.«
    »Und du meinst, der Alte hätte deshalb den Job angenommen, hier den von der Regierung angestellten Boß zu spielen?«
    »überleg doch mal«, sagte Jeff. »Er hat ein paar Meilen weiter selbst eine Mine, die er von uns aus schnell erreichen kann. Die Arbeit dort ist eingespielt und wirft ihren Gewinn ab, ob nun der Chef dauernd dabei steht oder nicht. Hier kann er jeden Monat noch zweitausend Dollar dabei machen. Das sind in drei Jahren fünfundsiebzigtausend Dollar mit der Weihnachtsgratifikation. Wenn seine Mine ordentlich wes abwirft, kann er in drei Jahren Millionär sein. Na, und dafür würde ich auch drei Jahre lang die Ohren steif halten und notfalls zwei Jobs ausführen.«
    Stranger nickte.
    »Sicher. Wenn man es von der Seite her sieht, versteht mans.«
    Sie verfielen in ein brütendes Schweigen. Die Luft war trocken, heiß und flimmernd. Daß Carolli noch dabei singen konnte, war ihnen ein Rätsel.
    »Hay, Carolli!« brummte Stranger. »Fühlst du dich wirklich so pudelwohl in dieser verdammten Hitze?«
    »Hitze?« grinste der Italiener zurück. »Nicht so schlimm. Bin ich gewöhnt. Mama mia, da solltet ihr nach Sizilien kommen!«
    »Danke«, schnaufte Stranger und griff in die Hosentasche, weil er sein Taschentuch für die schweißtriefende Stirn brauchte. »Ich finde das hier schon absolut ausreichend.«
    Aus irgendwelchen Gründen führte die Straße von der Mine her an der linken Cañonwand zunächst gut dreißig Kilometer in einer sanften Neigung abwärts bevor sie ihren tiefsten Punkt erreichte. Dort stieg sie langsam an und führte nun auf den nächsten fünfundsechzig Kilometern stetig aufwärts. Erst in einer Entfernung von rund hundert Kilometern erreichte sie das Hochplateau und kam nach weiteren dreißig Kilometern auf eine Bundesstraße.
    Sie hatten den tiefsten Punkt erreicht, als Carolli über Sizilien sprach.
    Danach verstummten sie wieder, weil selbst das Sprechen in dieser brütenden Hitze eine Anstrengung bedeutete.
    Träge verging die Zeit. Lässig steuerte Carolli den schwerbeladenen Wagen die Straße entlang. Er war ein guter Fahrer, und er wußte es.
    Am Kilometerstein 78 machte die Straße eine scharfe Kurve. Eine vorspringende Felswand sorgte dafür, daß man an dieser Stelle den Eindruck hatte, als hörte die Straße mitten über dem Abgrund auf, während sie sich nur in einer scharfen Schleife um die vorspringende Wand schmiegte.
    Im selben Augenblick, als sie die scharfe Kurve zur Hälfte durchfahren hatten, trat Carolli so jäh auf die Bremse, daß die anderen mit den Köpfen gegen die Windschutzscheibe dröhnten.
    »Verdammt nochmal!« brüllte Stranger und rieb sich die Beule, die sich augenblicklich auf seiner Stirn abzeichnete. »Was ist denn das?«
    Genau vor ihnen lag ein Geröllhaufen über der Straße, der jedes Weiterkommen unmöglich machte.
    »Bergrutsch«, sagte Morton. »Ein Glück, daß ich von vornherein an diese Möglichkeit gedacht habe. Wir haben Schaufeln bei uns.«
    Stranger stöhnte.
    »Sag nur, wir wollen den Dreckhaufen beiseite schaufeln in dieser mörderischen Hitze!«
    »Weißt du eine andere Möglichkeit, weiterzukommen?«
    Stranger gab sich geschlagen.
    »No, Chef. Natürlich nicht. Aber laß uns erst mal eine Zigarette rauchen, bevor wir mit der Strapaze anfangen.«
    »Okay.«
    Stranger schüttelte eine Zigarette aus seinem Päckchen, hielt sie Morton hin, schüttelte die nächste für Carolli heraus und dann eine für sich selbst. Morton gab allen Feuer.
    »Das fängt gut an«, seufzte der Italiener.
    »Es hätte schlimmer kommen können«, sagte Stranger und betrachtete interessiert den Haufen. »Stell dir vor, dieser Segen wäre heruntergekommen, als wir gerade drunter waren!«
    »Mama mia!« rief Carolli entsetzt. Stranger lachte.
    »Siehst du! Ungefähr einen, anderthalben Yard hoch, drei breit«, schätzte er. »Wenn wir tüchtig zupacken, haben wir es in zwei, drei Stunden den Abhang hinabbefördert.«
    »Wir wollen aüssteigen«, sagte Morton. »Los, Carolli, du muß als erster hinaus. Du
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