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0128 - Hände hoch, Chef!

0128 - Hände hoch, Chef!

Titel: 0128 - Hände hoch, Chef!
Autoren: Chef! Hände hoch
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nicht.«
    »Aber er ist verheiratet.«
    Jade sah ihn verständnislos an. »Meine Güte«, seufzte er. »Was hat denn das damit zu tun?«
    Jeff stöhnte. Er würde nun doch keine Ruhe finden, bevor er diesem lästigen Quälgeist nicht die-Karten offen auf den Tisch gelegt hatte.
    »Ich will dir mal was sagen«, knurrte Jeff. »Aber wenn du davon zu irgendwem dein Maul aufmachst, dann schlage ich dich eigenhändig zusammen. Merk's dir!«
    Jade sah sinnend auf seine Zigarette. »Ich müßte ja jetzt beleidigt sein«, murmelte er. »Du weißt genau, daß ich keine Sabbeltante bin. Aber wenn’s dich beruhigt, schön, ich bin nicht beleidigt und ich werde meinen Mund halten.« Jeff war aufgestanden und zum Fenster gegangen. Er sah hinaus, vielleicht nur, weil er Jade nicht ins Gesicht sehen wollte.
    »Warst du im Krieg?« fragte er leise. »Ja, leider«, sagte Jack.
    »An der Front?«
    »Sehe ich aus wie einer, der sich hinten herumdrückt?«
    Jeff nickte vor sich hin. Natürlich war Jack nicht hinten gewesen. Er hätte ihn eigentlich gar nicht zu fragen brauchen. Man kennt die Typen, die sich drücken, auf den ersten Blick. Jack gehörte sicher nicht dazu.
    »Hat’s — hm — hat's bei eurem Verein machmal Leute gegeben, die Todesahnungen hatten?«
    Jack hob überrascht den Kopf. Er musterte Jeff Morton nachdenklich und sagte dabei:
    »Sicher. Die gibt’s überall.«
    »Und hatten sie nicht meistens recht?« Jack überlegte.
    »Ich weiß nicht«, sagte er. »Ich hab' nicht so genau darauf geachtet. Aber du kannst recht haben. Ich erinnere mich nur an ein paar, und die hatten tatsächlich recht. Sie kamen nicht wieder zurück… Aber, zum Teufel, wie kommst du denn auf einmal auf solche Sachen?« Jeff Morton drehte sich um und sah Jack jetzt offen ins Gesicht.
    »Du kannst mich für verrückt erklären, Jack«, sagte er leise. »Aber ich weiß, daß ich heute abend nicht mehr leben werde…«
    ***
    Im vorigen Jahrhundert gab es Goldrausch.
    Das hektische Fieber brach aus, als in Kalifornien auf dem Gelände des Johann August Sutter Gold gefunden wurde.
    Sutter besaß zu dieser Zeit riesige Ländereien in Kalifornien. Noch heute steht die ganze Stadt San Franzisco auf dem Grand und Boden, der von Rechts wegen den Erben Sutters gehörte, wenn es irgendwo welche gäbe. Zwar haben sich Tausende gemeldet, aber die Gerichte sahen sich außerstande, die Verwandtschaft als erwiesen anzusehen.
    Als auf seiner Sägemühle Gold gefunden wurde, brach Sutters kleines Königreich zusammen. Neu - Helvetien hatte er es genannt, weil er aus der Schweiz stammte. Tausende von Goldsuchern kamen in sein Gebiet, zertrampelten seine Ernten, fraßen sein Vieh, seine Arbeiter ließen ihn im Stich, um selbst an dem großen Run nach dem Gold teilzunehmen, und aus dem reichsten Mann der Welt war in wenigen Wochen der bettelärmste geworden.
    Wer ein Sieb schütteln, eine Kreuzhacke heben, eine Schaufel bewegen konnte, ließ sein gewohntes Werkzeug stehen und liegen und schürfte. Goldl war das Zauberwort, das Familien auseinanderriß, Freunde zu blutgierigen Rivalen machte und Männer zu Hyänen.
    Das Gold des zwanzigsten Jahrhunderts hat einen Namen, der mehr nach Wissenschaft klingt: Uran.
    Es lockt nicht Tausende und aber Tausende in die Wildnis, weil es nicht so einfach zu finden ist. Man muß ein gewisses Verständnis für geologische Dinge haben, man muß mit einem Geigerzähler umgehen können und dabei die gleichen Strapazen auf sich nehmen können wie seinerzeit die Goldschürfer.
    Vielleicht liegt es daran, daß nicht Tausende auszogen, um Uran zu suchen, als dessen gewaltiger Wert im Zeichen der Atomwissenschaft bekannt wurde. Trotzdem aber zogen einige Leute durch die Schluchten des Felsengebirges und die Canons des Colorado-Gebirges, um Uran zu suchen.
    Die meisten Leute taten es aus privaten Gründen. Weil sie reich werden wollten, weil sie das neue Abenteuer reizte. Auch ein paar Geologen gab es, die im Auftrage der Regierung nach dem wertvollen schwarzen Metall suchten.
    In einer der tiefen Schluchten des Colorado-Gebietes wurde von Regierungsgeologen eine abbauwürdige Fundstelle von Üran entdeckt, nachdem vier Privatleute ebenfalls Funde in der weiteren Umgebung angemeldet hatten.
    Unter unvorstellbaren Schwierigkeiten wurden in den Jahren 46, 47 und 48 die nötigen Maschinen und Baumaterialien in diese unwirtliche Wildnis gebracht und heute steht im Roten Canon außer der Förderanlagen auch eine kleine Verfüttungsfabrik,
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