Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0128 - Hände hoch, Chef!

0128 - Hände hoch, Chef!

Titel: 0128 - Hände hoch, Chef!
Autoren: Chef! Hände hoch
Vom Netzwerk:
bist ja so schön rechts gefahren, daß man auf unserer Seite hochstens direkt in den Abgrund springen kann…«
    ***
    Morton hatte mit seiner Mannschaft um halb elf das Lager verlassen und die Straße genommen, die nach Osten führte. Es gab keinen anderen Weg.
    Eine Viertelstunde später näherte sich von Westen her ein Hubschrauber. Die Männer im Lager trauten ihren Augen kaum, als sie das riesige, schwirrende Insekt vom Himmel herabkommen sahen. Noch niemals hatte sich ein Hubschrauber in die Einöde verirrt.
    Der Hubschrauber setzte auf dem freien Platz zwischen den Wellblechhütten der Wachmannschaften auf. Roter Staub wurde von den rotierenden Schraubenblättern hochgewirbelt.
    Zwei Männer kletterten heraus. Einer trug die Kombination eines Piloten und zog sich seufzend vor Hitze die Kappe ab. Der andere hatte sein Jackett über den Ärmel seines blauen Baumwollhemds gelegt und schleppte in der anderen Hand ein paar Ledertaschen, die Kundige als Fotografenausrüstung erkannten.
    Aus dem Büro der Fabrik kamen die Angestellten gelaufen. Sie mußten doch bei dieser Sensation dabei sein. Hinter ihnen kam John McQuire, der Chef der Mine.
    John McQuire war 42 Jahre alt.
    Er war stämmig gewachsen, hatte Gesicht und Körper eines Mannes, der energisch und zielstrebig ist. Was dieser Mann einmal anpackte, das führte er auch durch, soviel konnte man ihm ansehen.
    Die anderen machten Platz, als er nahe genug herangekommen war. Wie selbstverständlich ging er durch den Gang, der sich ihm geöffnet hatte, auf den Mann mit der Fotografenausrüstung zu und sagte:
    »Ich bin hier der Boß.«
    Er sagte nicht ›Guten Tag‹, er sagte nicht ›Was wollen Sie?‹, er sagte nur: Ich bin hier der Boß. Aber darin lag alles andere, was er noch hätte sagen können.
    Der Mann stellte seine Ledertaschen ab und hielt ihm die Hand hin.
    »Ich bin Johnny Ray, Reporter vom ›Denver Kurier‹. Mein Chef meint, ich sollte mich hier mal ein bißchen Umsehen und eine zügige Reportage machen. Haben Sie was dagegen?«
    »No, Boy. Euch Zeitungsleute kann man ja doch nicht loswerden, also wollen wir gleich in Freundschaft miteinander auszukommen versuchen. Ich heiße McQuire. Kommen Sie mit rüber in mein Office. Wir trinken einen Schluck zum Willkomm.«
    »Danke. Mein Pilot —«
    »Kommt selbstverständlich mit.«
    »Danke.«
    Die drei Männer gingen hinüber zu den Gebäuden des Verhüftungswerkes. Im Verwaltungsbau hatte McQuire einen repräsentativ eingerichteten Raum als Arbeitszimmer. Er bat seine Gäste, in den Sesseln Platz zu nehmen, während er selbst aus einem Schrank eine Flasche Scotch und drei Gläser heranbrachte.
    »Würden Sie mir gestatten, Ihnen ein paar Fragen zu stelien?« sagte der Reporter, nachdem sie sich stumm zugeprostet hatten.
    McQuire nickte stumm.
    »Dies ist eine Staatliche Firma, nicht wahr?«
    »Ja«, sagte McQuire. »Das Gelände und die ganzen Anlagen gehören der Bundesregierung. Die Uranfunde hier wurden von Geologen entdeckt, die im Auftrage der Bundesregierung das Gelände durchstreiften. Nachdem sie ihre Gutachten abgegeben hatten, merkte man in Washington, daß es sich lohnen würde, hier abzubauen. Darauf kaufte die Regierung hier das gesamte Gebiet — vom Staat Colorado, der mit dieser öden Wildnis doch nichts anzufangen wußte. Danach wurden die Anlagen errichtet, die Sie ja gesehen haben. Alles in der Verantwortlichkeit der Bundesregierung.«
    »Sie selbst haben ebenfalls eine Uranmine, wird erzählt. Stimmt das?«
    »Ja, das ist wahr. Ich war schon immer Prospektor, allerdings in der Absicht, Gold zu finden. Als dann der Uran-Run anfing, kaufte ich mir einen Geigerzähler und suchte jetzt Gold und Uran. Ich hatte Glück. Ungefähr hundertvierzig Meilen von hier entfernt stieß ich auf eine recht hübsche Uranader.«
    »Die wird bereits abgebaut?«
    »Ja. Seit ein paar Monaten.«
    »Wie kommt es, daß Sie als Besitzer einer eigenen Mine hier noch den staatlichen Angestellten spielen, wenn auch als Boß?«
    McQuire zuckte die Achseln.
    »Bei den Durchschnittsgehältern, die die Regierung für diesen Job angeboten hat, fand sich kein Ingenieur, der bereit gewesen wäre, sein dickes Einkommen aus der Privatindustrie gegen ein niedrigeres Einkommen und monatelange Wildnis einzutauschen. Andererseits war ich aber durch meine eigene Mine ja sowieso in der Nähe. Da sagte ich mir, daß man die zweitausenddreihundertsechzig Dollar Monatsgehalt hier gut noch mitnehmen könnte. Ich bewarb mich und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher