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0128 - Hände hoch, Chef!

0128 - Hände hoch, Chef!

Titel: 0128 - Hände hoch, Chef!
Autoren: Chef! Hände hoch
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ganzen Körper Besitz. Rote Nebel tanzten vor seinen Augen.
    »Wir müssen runter!« hörte er Roote brüllen. »Der Kasten brennt jetzt schon im Führerhaus. Jeden Augenblick kann der Tank explodieren. Achtung, Morton, wir kommen!«
    Morton blickte zwischen den Hinterrädern hindurch. Die abschüssige Straße lag wie ein graues Band in der Sonnenglut.
    Jetzt tauchten Rootes Stiefel auf und klatschten hart auf die Straße. Von der Wucht des Sprungs getrieben raste Roote die Straße hinab. Offenbar wollte er die Mauer gewinnen und sich dahinter in Deckung bringen.
    Aber vor ihm schossen auf einmal kleine Staubfontänen hoch, liefen auf ihn zu, und schon riß es Roote hin und her wie unter unsichtbaren Fäusten. Langsam fiel er aufs linke Knie, versuchte, noch einmal hochzukommen, erhielt einen neuen Treffer und brach nach vorn über. Noch im Sturz zerhackte eine Salve aus einer Maschinenpistole seinen gemarterten Körper.
    Morton war einem Stadium nahe, das an Wahnsinn grenzte. Wehrlos wie ein Kaninchen mußte er zusehen, wie seine Kameraden vor seinen Augen abgeschossen wurden, wie man tollwütige Hunde abschießt, kalt, mitleidlos und mit viel Aufwand an Kugeln, um sicher zu sein, daß man sie richtig erwischt hatte.
    »Joseph!« rief er. »Joseph! Bist du okay?«
    Die Stimme des Indianers kam deutlich durch das Krachen der Schüsse.
    »Ich bin okay, Boß! Aber ich werde mir eine Kugel in den Schädel jagen, Chef! Die Ladefläche brennt bereits. Ich habe keine Chance mehr. Hier oben verbrennen oder auf der Straße abgeschossen werden. Da tue ich es lieber selbst.«
    Morton holte Luft und wollte etwas Verneinendes schreien, aber im gleichen Augenblick hörte er über sich schon den Knall eines Gewehrs.
    »Joseph!« brüllte er. »Joseph!«
    Aber es kam keine Antwort mehr.
    Ein paar Sekunden später verstummte das Schießen der unsichtbaren Banditen. Morton hörte ferne Rufe, konnte sie aber nicht verstehen. Keuchend lag er unter dem brennenden Lastwagen. Die Hitze versengte ihm die Haut und dörrte ihm die Kehle aus.
    Plötzlich war Motorengeräusch vor dem Lastwagen. Morton schob den Kopf ein wenig unter dem Wagen hervor. Jenseits des Geröllhaufens setzte ein anderer Lastwagen rückwärts an den Schutthaufen heran.
    Morton öffnete den Mund, als ob er schreien wollte, aber er unterließ es. Auf der hinteren, halbhohen Ladewand stand etwas. Er entzifferte es durch den Rauch hindurch, der sich von dem brennenden Fahrzeug ausbreitete, unter dem er lag.
    Plötzlich war ihm alles klar. Er durchschaute den Zusammenhang glasklar. Und er wußte, daß sie ihn erschießen würden, wenn er 'unter dem Wagen hervorkroch. Hervor aber mußte er, denn die Hitze des über ihm brennenden Wagens wurde immer unerträglicher, und der Brand griff immer weiter nach hinten über.
    Er tastete mit schmerzverzerrtem Gesicht nach seiner Brusttasche und zog sein Notizbuch heraus. Mit dem kleinen Bleistiftstummel, den er immer im Notizbuch liegen hatte, kritzelte er hastig ein paar Wörter auf ein Blatt, riß es heraus und knüllte es zu einer kleinen Kugel zusammen.
    Er gab ihr einen Stoß, so daß sie langsam die abschüssige Straße hinabrollte, bis sie an der niedrigen Schutzmauer liegenblieb, die gegen den Abgrund hin errichtet war und ungefähr fünfzehn Yards weiter unten anfing.
    In diesem Augenblick kletterte ein bärtiger Mann über den Geröllhaufen.
    Morton zog die Pistole aus der Ledertasche hinten am Gürtel. Er zielte kurz und drückte ab. Der Mann überschlug sich und blieb regungslos liegen.
    Einer geht mit auf die Reise, dachte Morton und fühlte, wie er fast verrückt wurde vor Schmerzen und Hitze. Und dann hatte man auch ihn entdeckt Eine Maschinenpistolengarbe beendete sein Leben…
    ***
    Johnny Ray sah mit dem forschenden Blick nach guten Motiven des typischen Reporters zur Kanzel des Hubschraubers hinaus.
    »Da hinten scheinen sie zu sein!« brüllte er dem Piloten zu und deutete hinab auf die Straße, die sich tief unter ihnen wie ein schmaler Faden an der linken Wand des Canons entlangzog.
    Der Pilot nahm Kurs auf.
    »Können wir nicht tiefer gehen?« schrie Ray.
    »No! In den Canons herrschen unberechenbare Luftströmungen. Ich möchte nicht mit der ganzen Kiste von einer Bö gegen eine der Felswände geschleudert werden. Sie etwa?«
    Johnny Ray grinste und schrie zurück:
    »Mann, soll ich die Laufbahn des besten Reporteis der Staaten leichtsinnig aufs Spiel setzen? Okay, bleiben Sie oben! Ich werde sehen, was sich
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