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0124 - Wir entrissen den Raubtieren ihr Opfer

0124 - Wir entrissen den Raubtieren ihr Opfer

Titel: 0124 - Wir entrissen den Raubtieren ihr Opfer
Autoren: Wir entrissen den Raubtieren ihr Opfer
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ich ihm eine Belohnung versprach, wenn er uns helfen könne.«
    »Klar, geben Sie ihm was sie wollen.« Er nahm das Scheckbuch heraus, schrieb und reichte uns das hellblaue Papier herüber.
    »Ich möchte klarstellen, Mr. Wheath«, sagte ich, »dass wir keinerlei Vergütungen annehmen dürfen. Ich behalte den Scheck lediglich, um unter Umständen in Ihrem Interesse davon Gebrauch zu machen.«
    Er winkte ab und fragte dann noch:
    »Wo wohnt der Kerl?«
    Ich sagte es ihm, ermahnte ihn jedoch, keinen Versuch zu machen, sich mit dem Mann in Verbindung zu setzen.
    »Er könnte höchstens kopfscheu werden, und das ist es gerade, was wir vermeiden möchten«, sagte ich.
    »Gut, ich verstehe. Aber wenn alles erledigt ist, so behalte ich mir vor, den elenden Kerl zu stellen und ihm ein paar Ohrfeigen zu verpassen.«
    »Das ist Ihre ureigenste Angelegenheit. Mr. Wheath.«
    Er bot uns noch einen Drink an, den wir dankend akzeptierten, und dann fragte Phil:
    »Sie sind zum zweiten Mal verheiratet?«
    »Ja, leider«, brummte er, »Je älter man wird, um so dusseliger wird man. Pat’s Mutter starb, als Pat zwei Jahre alt war. Well, vielleicht ist auch das der Grund, warum das Mädel später über die Stränge schlug. Ich hatte damals zu wenig Zeit für sie. Sie begreifen ja, Geschäfte und nochmals Geschäfte. Als sie mir dann ausgerückt war…« Er schwieg und neigte den Kopf, als ob er nach der Tür lauschte. »Reden wir von etwas anderem. Es hat keinen Zweck, über Fehler zu reden, die nicht mehr gutzumachen sind. Die Hauptsache ist, dass Sie Erfolg haben.«
    Er brachte uns noch bis zur Zimmertür und bat um Nachricht, sobald wir etwas erreicht hatten. Draußen in der Diele wartete das Hausmädchen.
    »Mrs. Wheath lässt Sie bitten«, sagte sie und ging voraus.
    Phil und ich blickten uns an. Am liebsten hätte ich abgelehnt, aber dann interessierte es mich doch, was die Dame von uns wollte.
    Sie war bestimmt immer noch eine sehr gut aussehende Frau. Ihr Haar war voll und kupferrot getönt. Ihr glattes Gesicht bewies, dass sie eine sehr gute Kosmetikerin war, und ihre Figur, dass sie eine tüchtige Masseuse und Gymnastiklehrerin hatte.
    Sie machte sich nicht die Mühe, uns Platz anzubieten.
    »Wieviel hat mein Mann Ihnen gegeben, und was hat er Ihnen außerdem noch versprochen?«, fragte sie mit zynischem Lächeln.
    Ich stieß Phil an, und er übernahm die Führung des Gesprächs.
    »Erstens sind wir nicht verpflichtet, Ihnen Auskunft zu geben, Madam, und zweitens weiß ich nicht ganz, was Sie meinen.«
    »Spielen Sie um Gottes willen nicht .die Unwissenden«, fuhr sie auf. »Mein Mann hat sich in eine vollkommen abwegige Idee verrannt. Er hat plötzlich einen Schuldkomplex gegenüber seiner weggelaufenen Tochter aus erster Khe entwickelt und redet sich ein, er müsse etwas gutmachen. Was hat er Ihnen zugesagt, falls Sie diesen sagenhaften Enkel auffinden? Ich möchte sofort klarmachen, dass ich bereit bin, Ihnen den doppelten Betrag zu geben, wenn Sie Ihre Bemühungen einstellen und ihm berichten, die Nachforschungen seien aussichtslos.«
    »Ich glaube, Madam, diese Unterhaltung ist vollkommen unnötig«, erwiderte Phil lächelnd. »Sie haben sich in der Adresse geirrt. Nur Ihrer Unwissenheit haben Sie es zu verdanken, dass wir Sie nicht wegen dieses Bestechungsversuchs zur Rechenschaft ziehen.«
    Dabei zog er das Lederetui aus der Tasche, das seinen Ausweis enthält.
    Die Frau betrachtete es mit ungläubig gerunzelten Brauen, gab es zurück und meinte:
    »Tut mir Leid. Ich habe Sie für Privatdetektive gehalten. Ich möchte nur wissen, was Sie mit dieser Privatangelegenheit zu schaffen haben.«
    »Gar nichts, wenn es sich wirklich nur um eine persönliche Sache handelt, wovon wir aber vorläufig noch nicht überzeugt sind.«
    »Darf ich Sie um Aufklärung bitten?«
    »Nein«, erwiderte Phil kurz. »Und nun werden Sie wohl nichts dagegen haben, wenn wir gehen.«
    Die Diele war leer, aber ich glaubte im Halbdunkel hinter der Treppe die Silhouette des hoffnungsvollen Sprösslings der zweiten Mrs Wheath zu erkennen.
    »Pfui, Teufel«, meinte ich, als wir wieder in die Stadt zurückfuhren. »Da hat Mr. Wheath gehörig daneben gegriffen. An dieser Frau und ihrem Lausebengel wird er gelegentlich noch sein blaues Wunder erleben.«
    »Wenn man es genau betrachtet, so kann man den beiden ihre Abneigung gegen die Pläne des Hausherrn nicht einmal übelnehmen«, überlegte Phil. »Mr. Wheath ist ein reicher Mann, wenn aber nun
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