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0124 - Wir entrissen den Raubtieren ihr Opfer

0124 - Wir entrissen den Raubtieren ihr Opfer

Titel: 0124 - Wir entrissen den Raubtieren ihr Opfer
Autoren: Wir entrissen den Raubtieren ihr Opfer
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Abendengespielt hatte. Mich interessierte natürlich nur der gestrige. Es waren nicht weniger als zwölf Lokale, die zu besuchen ich mir vornahm.
    Wenn man schon von der Annahme ausging, er sei erschossen worden, weil er sich bemühte, die Verabredung mit mir einzuhalten, so musste er irgendwo nach Pat Wheath gefragt oder diese sogar getroffen haben.
    Als ich mir dann meine Karte genau betrachtete, fand sich auf der Rückseite in winziger Schrift die Buchstaben A und C, die durch ein & verbunden waren. Ich nahm das Notizbuch und die Karte mit, bedankte mich bei Crosswing und fuhr zurück ins Office.
    Dort bat ich Neville um Rat. Der studierte die Eintragungen in dem kleinen Buch. Alles Namen von Kneipen im East End, rings um Canal und Delancey Street.
    »Da ist ein Laden, der nicht zu den anderen passt. Da steht Anchor & Crown. Das Lokal kenne ich. Es liegt zwar in der Gegend von der Spring Street, aber fast am Broadway, und es ist keine Kneipe.«
    »Stopp«, sagte nun auch ich und deutete auf die beiden Buchstaben auf der Rückseite meiner Karte. »Das hat etwas zu bedeuten. Sollte das arme Luder tatsächlich auf etwas gestoßen sein?«
    »Das ist fast anzunehmen. Ich würde dir raten, dort heute Abend einen Besuch zu machen. Bei Tage hat es sowieso keinen Zweck. Aber geh nicht allein. Der Bursche mit der 32er könnte dir eine verpassen.«
    Phil kam zurück, und ich erzählte, was geschehen war. Er wiegte nachdenklich den Kopf und erklärte natürlich, er werde mit von der Partie sein. Zuerst fuhren wir jedoch nach der Delancey Street, in die »Blaue Maus«, wo man Geoffrey erschossen hatte.
    Es war elf Uhr als wir dort ankamen, und wir waren erstaunt über die vielen Gäste. Dann hörten wir, es seien Matrosen und Heizer eines peruanischen Motorschiffes, das am Vorabend am Dock 36 festgemacht hatte.
    Wir setzten uns an die Theke, tranken einen Whisky, luden den Mixer ein und erkundigten uns so ganz beiläufig nach der Schießerei am Vorabend.
    »Ja, ich war da, als es passierte«, sagt er. »Es war noch sehr früh, kaum 12 Uhr, kurz bevor meine Schicht zu Ende ging. Ich kannte diesen Geoffrey. Früher war er mal ein hübscher Junge und verdiente anständig Geld. Well, Sie wissen ja, wie das geht. Er rauchte Marihuana, und damit ist alles gesagt. Gestern Abend hatte er ausnahmsweise Geld. Als ich ihn deshalb aufzog, meinte er, er würde in aller Kürze noch viel mehr haben. Ich wollte wissen woher, und er tat sehr geheimnisvoll. Er habe jemand eine Auskunft über ein Mädchen namens Pat versprochen, die ihm ein paar hundert Bucks einbringen würde.«
    »War er betrunken?«, fragte ich.
    »Betrunken. Nein. Charles konnte Unmengen vertragen. Aber er hatte mehr Marihuana geraucht. Deshalb schwatzte er.«
    »Und dieses Schwatzen hat ihn das Leben gekostet«, meinte ich.
    »Ich nahm es nicht ernst, aber es könnte so sein.«
    »Würden Sie den Mann, der neben ihm saß und schoss, wieder erkennen?«
    »Vielleicht, vielleicht auch nicht. Es war hier ziemlich voll, und der Kerl war gerade ein paar Minuten vorher angekommen. Er muss noch verhältnismäßig jung gewesen sein und hatte den Hut in die Stirn gezogen. Außerdem trug er eine Sonnenbrille. Well, ich machte mir meine Gedanken darüber, aber wir haben eine ganze Menge Gäste, die diese Gewohnheit haben, weil sie nicht von jedem erkannt werden wollen. Er trug einen blauen Pullover und eine graue Hose. Was mir auffiel, waren seine Hände. Sie passten nicht zum Anzug. Sie waren klein und von einer Art, wie sie nur Leute besitzen, die keine Handarbeit tun.«
    »Ich verstehe. Und der Mann war früher noch nicht hier?«
    »Meines Wissens nicht.«
    »Konnte er hören, was Geoffrey sagte?«
    »Unbedingt. Der redete ja laut genug. Das halbe Lokal konnte es hören.«
    Jetzt erst lüftete ich die Maske und zeigte dem Mann meinen Ausweis. Ich ersuchte ihn dringend, bei uns anzurufen und zu melden, wenn der unbekannte Mörder sich wieder sehen ließ.
    ***
    Wir standen also wieder am Anfang. Nur eines wussten wir. Jetzt war die Suche des Mr. Joshua Wheath nach seinem Enkel keine Privatangelegenheit mehr. Ein Mensch war ermordet worden, weil er sich daran beteiligt hatte.
    Wer jedoch konnte ein so großes Interesse daran haben, dass Jimmy Wheath nicht gefunden wurde, um darum einen Mord zu begehen? Es gab nur zwei Menschen, von denen ich wusste, dass dieser Enkel des reichen Mr. Wheath ihnen ein Dom im Auge war. Nämlich die zweite Frau Wheath und ihr Sohn Frank Cathey. Ich traute
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