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0124 - Wir entrissen den Raubtieren ihr Opfer

0124 - Wir entrissen den Raubtieren ihr Opfer

Titel: 0124 - Wir entrissen den Raubtieren ihr Opfer
Autoren: Wir entrissen den Raubtieren ihr Opfer
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Fällen war es Rachsucht. Aber das war hier nicht anzunehmen, oder vielleicht doch?
    Mrs. Bliss hatte Jimmy vor dieser Frau, die ihn quasi reklamierte, bei Diana Fisher versteckt. Von dort war er unter Begehung eines Mordes gekidnappt worden. Es musste also noch eine dritte Gruppe geben, und diese scheute vor nichts zurück, um ihr Ziel zu erreichen. Nach der Entführung hatte ein Mann bei Stephanie Bliss angerufen und ihr empfohlen, sich ruhig zu verhalten, wenn sie das Kind lebend Wiedersehen wolle. Auch dabei war von einem Lösegeld nicht die Rede gewesen.
    Wir zerbrachen uns den Kopf und kamen zu keinem Resultat. Wir konferierten mit dem alten Neville, dessen Erfahrung so viel größer ist als die unsrige. Aber auch er konnte uns nicht helfen. Zuletzt unterbreiteten wir unsere Sorgen Mr. High, aber auch der konnte nur mit dem Kopf schütteln.
    »Wir warten noch drei Tage«, beschloss er. »Dann kann ich es nicht mehr verantworten, den Fall geheim zu halten. Wir werden dann die Presse unterrichten und das Publikum zur Mitarbeit auff ordern.«
    »Mrs. Bliss behauptet, derartige Maßnahmen würden den Tod ihres Kindes bedeuten.«
    »Habt ihr beide euch eigentlich schon einmal Gedanken darüber gemacht, ob der Junge überhaupt noch am Leben ist? Vielleicht hat man ihn bereits ermordet, und die Frau ruft nur an, um sich dadurch ein Alibi zu schaffen, falls sie erwischt wird.«
    »Möglich ist alles«, knurrte Phil. »Wenn wir nur dieses dumme Frauenzimmer, diese Bliss, zum Reden bringen könnten.«
    An diesem Tag wurde kein Telefongespräch mehr gemeldet, und auch kein Besucher erschien in der 117. Straße. Mrs. Bliss rührte sich nicht aus dem Haus. Ich gab Anweisung, die Bewachung auch während der Nacht aufrechtzuerhalten. Mehr konnten wir beim besten Willen nicht tun.
    ***
    Der nächste Morgen brachte ein Ereignis, das ich wie einen Eaustschlag ins Gesicht empfand. Wie immer las ich die Berichte der City Police über in der Nacht begangene Kapitalverbrechen durch. Ein Mädchen war erstochen worden, eine Gang hatte ein Juweliergeschäft nicht weit vom Broadway ausgeraubt, und dann sprang mir plötzlich der Name Charles Geoffrey in die Augen. Bevor ich noch lesen konnte, was es damit auf sich hatte, rasselte der Fernsprecher.
    »Hallo, Cotton, FBI.«
    »Hier Crosswing. Heute Nacht wurde in einem Lokal in der Delancey Street ein Mann namens Geoffrey erschossen. Der Täter entkam in der ersten Verwirrung. Bei einer Untersuchung der Taschen des Toten wurde Ihre Karte mit Telefonnummer gefunden. Wissen Sie etwas über den Mann?«
    »Und ob… Phil Decker und ich waren gestern bei ihm und haben ihn zusammengestaucht, damit er die-Tochter und mit dieser den Enkel eines gewissen Joshua Wheath ausfindig machte. Er hatte früher mit dem Mädchen ein Verhältnis und behauptete, sie kürzlich gesehen zu haben. Ihr Kollege Spring weiß darüber Bescheid. Wheath war auch bei ihm.«
    »Glauben Sie, dass der Mord etwas mit dem zu tun hat, was Sie mit ihm ausmachten?«, fragte Crosswing.
    »Ich bin kein Hellseher, aber dieser Geoffrey machte mir nicht den Eindruck, als ob er normalerweise einem Gangster Veranlassung gäbe, ihn umzulegen. Ich fürchte, dass wir indirekt die Schuld an seinem Tod tragen.«
    »Das ist ja eine schöne Bescherung«, seufzte Crosswing. »Wir haben bisher keinerlei Anhaltspunkte oder Indizien. Ich habe ein paar Gäste vernommen, die übereinstimmend aussagen, der Mann habe, wie schon oft vorher, Geige gespielt und sich ein paar Drinks bezahlen lassen. Dann, während er an der Bar saß knallte es plötzlich. Es war eine 32er Pistole mit Schalldämpfer, und keiner kann etwas Konkretes über den Mörder aussagen, der dicht neben Geoffrey saß.«
    »Ich komme sofort zu Ihnen«, sagte ich.
    Phil konnte ich in der Eile nicht finden, und so hinterließ ich was vorgefallen war.
    Charles Geoffrey lag säuberlich aufgebahrt und mit einem weißen Leinentuch zugedeckt in einem dieser fürchterlichen Fächer im Schauhaus. Die beiden Schüsse hatten das Herz getroffen und ihn augenblicklich getötet. Nachdem ich ihn einwandfrei erkannt hatte, machte ich mich über das her, was in seinen Taschen gefunden worden war.
    Von den zehn Dollar, die ich ihm gegeben hatte, waren noch drei übrig. Dafür hatte er sechs Marihuana-Zigaretten in einem Pappkästchen. Dann gab es noch ein schmutziges Taschentuch, ein Feuerzeug, meine Karte und ein kleines Notizbuch. In diesem Notizbuch hatte er aufgeschrieben, wo er an den jeweiligen
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