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DS012 - Land des Schreckens

DS012 - Land des Schreckens

Titel: DS012 - Land des Schreckens
Autoren: Kenneth Robeson
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1.
     
    Von den Chemikern, die für die Mammoth Manufactoring Company arbeiteten, konnte keiner in die Zukunft schauen. So sahen sie denn in aller Ruhe zu, wie der weißhaarige Jerome Coffern nach der üblichen Freitagskonferenz seinen Mantel anzog, ohne zu ahnen, daß sie den berühmten Chemiker nie Wiedersehen würden. Und schon gar nicht wußten sie, daß von seiner Leiche überhaupt nur die linke Hand und der linke Unterarm je gefunden werden sollten.
    Jerome Coffern war Chef-Chemiker des Mammoth-Konzerns und galt zugleich als einer der erfahrensten Industrie-Chemiker der Welt. Die Mammoth Manufactoring Company zahlte ihm ein Gehalt, das höher war als das ihres Generaldirektors, denn es war Jerome Cofferns Genie, das dem Mammoth-Konzern seinen weiten Vorsprung vor der Konkurrenz sicherte.
    Jerome Coffern schob den Ärmel zurück und schaute auf die Uhr an seinem Handgelenk. Durch diese Uhr wurden seine linke Hand und sein Unterarm später überhaupt erst identifiziert.
    »Gentlemen«, sagte er, »wer von Ihnen hat schon einmal von Doc Savage gehört?«
    Überrascht sahen die anderen Chemiker ihn an. Einer sagte: »Ich weiß nur, daß ein Mann namens Clark Savage vor kurzem ein Verfahren zur Strukturanalyse von Eiweißmolekülen entwickelt hat, durch das er auf Anhieb einige der bisher geltenden Theorien über den Eiweißaufbau widerlegen konnte, was einige Verwirrung anrichtete.«
    Ein anderer Chemiker meldete sich zu Wort. »Doc Savage? Sagen Sie, hat der Mann nicht vor ein paar Monaten eine neue Methode für Gehirngewebeoperationen eingeführt? Im
Medical Journal
wurde darüber berichtet.«
    »Eben der!« Jerome Coffern strahlte förmlich vor Stolz.
    »Mann!« sagte ein Dritter. »Höchst ungewöhnlich, daß sich jemand auf zwei so verschiedenen Gebieten derart profiliert.«
    Jerome Coffern lachte leise. »Sie würden staunen, wenn Sie wüßten, auf welchen Gebieten Doc Savage sonst noch tätig ist. Von Zeit zu Zeit pflegt er spurlos unterzutauchen, um in seinem geheimen Labor, dessen Lage niemand kennt, Forschungen vorzunehmen oder Erfindungen zu machen, mit denen er hinterher nicht selten die gesamte wissenschaftliche Fachwelt vor den Kopf stößt. Dabei tut er das alles nicht einmal, um damit Geld zu verdienen, auch kümmert er sich wenig um Ruhm und wissenschaftliche Ehrungen ...« Jerome Coffern unterbrach sich und errötete leicht. »Ich konnte der Versuchung nicht widerstehen Gentlemen, Sie auf diesen bemerkenswerten Mann hinzuweisen. Vor vielen Jahren gehörte er zu meinen Schülern. Er war der begabteste, den ich jemals hatte. Im Handumdrehen lernte er alles, was ich selber wußte. Heute weiß er weitaus mehr als ich.« Wieder schob er den Ärmel zurück und zeigte sein linkes Handgelenk. »Diese Armbanduhr hat mir Doc Savage seinerzeit als Zeichen seiner Dankbarkeit verehrt. Ich bin stolz darauf, ihn heute noch meinen Freund nennen zu können.« Jerome Coffern schloß seinen Mantel. »Und heute bin ich mit ihm zum Abendessen verabredet. Wir treffen uns in wenigen Minuten draußen vor dem Werk. Gentlemen, einen guten Abend!«
    Der weltbekannte Chemiker verließ das Konferenzzimmer.
    Es war das letzte Mal, daß ihn seine Kollegen lebend sahen.
    Das Hauptwerk der Mammoth Manufacturing Company lag in New Jersey nicht weit von der George Washington Bridge entfernt, die über den Hudson River nach New York City hineinführt.
    Es war eine weitläufige, im Pavillonstil errichtete Anlage. Zwischen den Gebäuden aus Naturziegeln lagen weite Rasenflächen, die von sauber getrimmten Hecken gesäumt waren.
    Jerome Coffern stand in der Tür des Gebäudes, in dem die Chemikerkonferenz stattgefunden hatte, und hielt erwartungsvoll nach dem Mann Ausschau, den er für den größten Wissenschaftler seiner Zeit hielt, Doc Savage.
    Bis zu dem Highway, der vor dem Werk entlangführte, waren es über Rasenflächen und Buschwerk hinweg etwa hundert Meter. Ein schweres, in dezentem Grau gehaltenes Kabriolett stand dort auf der Straße und in ihm saß eine Gestalt, bei deren Anblick jeder Passant geschworen hätte, daß sie aus Bronze war.
    Der Eindruck, den die Gestalt mit der Bronzehaut machte, war auch sonst erstaunlich – die hohe Stirn, der feste Mund, der kräftige Hals, all das verriet außergewöhnliche Charakterstärke. Das Bronzehaar des Mannes war noch eine Schattierung dunkler als seine Bronzehaut. Es lag glatt und eng an.
    Nur der Größe und Schwere des Kabrioletts war es zuzuschreiben, daß der Bronzemann
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