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0124 - Wir entrissen den Raubtieren ihr Opfer

0124 - Wir entrissen den Raubtieren ihr Opfer

Titel: 0124 - Wir entrissen den Raubtieren ihr Opfer
Autoren: Wir entrissen den Raubtieren ihr Opfer
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ermahnte ich ihn. »Wir finden Sie, auch wenn Sie sich in einem Rattenloch in den Docks verkriechen, und dann geht es Ihnen dreckig. Wenn Sie uns aber eine Auskunft geben, auf Grund deren wir Pat finden, so wird mit aller Gewissheit eine anständige Belohnung für Sie abfallen. Das Mädel wird von ihrer Familie gesucht.«
    »Also ausgefressen hat sie nichts?«, erkundigte er sich.
    »Soweit es uns bekannt ist, nein. Wie sah sie denn aus, als Sie ihr begegneten?«
    »Sehr gut, und sie schien Geld zu haben. Woher weiß ich allerdings nicht, aber sie hatte einen Jungen bei sich, der gewaltig angab.«
    »Vielleicht ist es besser, wenn Sie uns anrufen«, sagte ich und gab ihm meine Karte. »Wenn wir Sie hier zu oft besuchen, könnte das auffallen.«
    »Morgen bekommen Sie Nachricht«, versprach er.
    »Na, da bin ich einmal neugierig.«
    Dann schien er noch etwas sagen zu wollen und druckste herum.
    »Was noch?«, fragte ich.
    »Bitte nehmen Sie es mir nicht übel. Aber wenn ich Pat suchen soll, so muss ich etwas Geld haben. Ich bin wirklich vollkommen blank.«
    Das glaubte ich ihm ohne weiteres. Ich warf ihm eine Zehn-Dollar-Note auf den Tisch und ermahnte ihn, diese nicht sofort in Marihuana-Zigaretten umzutauschen. Dann verdrückten wir uns eilig. Der Gestank in dem Zimmer war unerträglich. Der Bursche im I lauseingang war erleichtert, als wir allein zurückkehrten.
    »Alles in Ordnung?«, fragte er.
    »Phil nickte. Wir wollten ja nur eine Auskunft haben.«
    ***
    »Was nun?«, fragte ich Phil, als wir in meinem Jaguar saßen.
    Ich hatte gar keine Lust, jetzt schon ins Office zurückzukehren.
    »Ich wäre dafür, den alten Wheath einmal zu besuchen«, schlug mein Freund vor.
    Mr. Joshua Wheath residierte in der Fifth Avenue und zwar im oberen Teil jenseits des Central Parks, da wo sie nicht mehr ganz so stinkvornehm, aber immer noch vornehm genug ist. Wir klingelten und mussten das noch zweimal wiederholen, bis uns endlich von einem schwarzen Hausmädchen geöffnet wurde.
    Hinter ihr stand ein Bengel, der wenig über zwanzig Jahre alt sein konnte und bemüht war, den vornehmen Mann zu spielen. Dazu passte allerdings nicht, dass er beide Hände bis an die Ellbogen in den Hosentaschen vergraben hatte und ebenso wenig sein Gesicht. Es gibt nun einmal Leute, die einem auf den ersten Blick Abneigung einflößen, und zu diesen gehörte dieses Bürschchen.
    »Wir möchten zu Mr. Wheath«, sagte ich kürzer, als ich beabsichtigt hatte.
    Die Schwarze sah sich fragend um, und der Bengel trat in Aktion.
    »In welcher Angelegenheit«, fragte er herablassend, ohne seine Stellung zu verändern.
    »Das geht nur Mr. Wheath persönlich an«, antwortete ich grob. »Wer sind Sie denn überhaupt?«
    »Mein Name ist Cathey«, entgegnete er mit ironischer Verbeugung. »Ich bin der Stiefsohn es Mr. Wheath.«
    »Sehr erfreut«, sagte ich frech. »Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass wir Mr. Wheath persönlich sprechen müssen.«
    »Privatdetektiv, äh?«, fragte er höhnisch. »Sie wollen wohl den Alten schröpfen? Wenn Sie sich da nur nicht irren. Da habe ich auch noch etwas mitzureden.«
    Wir hätten ja nun unsere Ausweise präsentieren können, aber weder Phil noch ich dachten daran. Wenn der Bengel sich aufspielte, so hatte er die Folgen zu tragen. Ich gab ihm einen Schubs, den er wohl nicht erwartet hatte, und trat ein. Phil machte es mir nach und dann befahl ich dem Mädchen, uns zu melden.
    »Sagen Sie, Mr. Decker und, Mr. Cotton möchten ihn sprechen.«
    Der Lausejunge hatte einen roten Kopf bekommen. Er ballte die Fäuste, aber es schien ihm doch nicht geraten zu sein, handgreiflich zu werden. Er drehte sich auf dem Absatz um und lief die Treppe hinauf.
    Joshua Wheath saß im Sessel an seinem Schreibtisch, aber er arbeitete nicht. Er brütete. Erst als er uns sah, belebten sich seine Züge. Er wartete, bis das Mädchen wieder gegangen war, machte eine Handbewegung, die besagte, wir möchten uns setzen, und fragte:
    »Haben Sie Jimmy gefunden?«
    »Nein, noch nicht, aber wir entdeckten den Mann, um dessentwillen Ihre Tochter damals weglief, und dieser glaubt uns in Kürze sagen zu können, wo sie zu finden ist. Dann wird es wohl auch nicht mehr weit bis zu Ihrem Enkel sein.«
    »Ich habe keinerlei Interesse an Pat«, knurrte er. »Sie kann mir gestohlen bleiben. Nur den Jungen will ich haben. Was ist das für ein Kerl, mit dem sie sich abgab?«
    »Ein Geiger namens Geoffrey. Übrigens glaubte ich in Ihrem Sinne zu handeln, als
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